Diploma thesis

Vom Exil in die Lehre: Der Einfluss deutschsprachiger Architekten auf die Ausbildung türkischer Architekten

Gülnaz YILDIRIM 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

In den 1930er und 1940er Jahren war Deutschland vom Nationalsozialismus geprägt,
der viele Architekten ins Exil trieb. Gleichzeitig befand sich die Türkei in einer Phase des
eines dynamischen Wandels, des Übergangs vom konservativen Osmanischen Reich
hin zu einer modernen, säkularen Republik.

Viele europäische Architekten fanden in der Türkei eine neue Heimat. Für sie war das
Land nicht nur ein Zufluchtsort, sondern auch ein Raum, in dem sie ihre
architektonischen Ideen verwirklichen konnten. Einige von ihnen lehrten an türkischen
Universitäten und hatten großen Einfluss auf die Ausbildung einer ganzen
Architekturgeneration. Namhafte Architekten wie Bruno Taut, Paul Bonatz, Clemens
Holzmeister, Ernst Egli und Gustav Oelsner sind eng mit dieser Zeit verbunden. Ihr
Wirken an Institutionen wie der İstanbul Teknik Üniversitesi und der Akademie der
Schönen Künste in Istanbul trugen entscheidend zur architektonischen Entwicklung des
Landes bei.

In dieser Arbeit geht es nicht in erster Linie um die Bauten, die diese Architekten
gescha^en haben, sondern um den weniger sichtbaren, aber ebenso wichtigen Einfluss,
den sie auf die nächste Generation türkischer Architekten ausgeübt haben. Durch ihre
Lehrtätigkeit vermittelten sie nicht nur die Prinzipien der modernen Architektur, sondern
auch neue Denkweisen, Werte und ein erweitertes Verständnis von Architektur.

Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Inwieweit hat der Kulturtransfer
deutschsprachiger Architekten das Architekturverständnis und die
Architekturpraxis der türkischen Architekten geprägt und wie lässt sich dieser
Einfluss im Werk der nachfolgenden Generation nachweisen?“

Es geht also nicht nur um einen rein stilistischen Vergleich, sondern um die
Untersuchung eines kulturellen Transferprozesses. Es geht darum zu verstehen, wie
Ideen, Konzepte und pädagogische Ansätze weitergegeben, vielleicht auch
weiterentwickelt oder verworfen wurden.

Zwischen Orient und Okzident: Ein architekturhistorischer Vergleich von Wiener Gründerzeitbauten mit Istanbuler Apartments der Tanzimat-Ära (spätes 19. – frühes 20. Jahrhundert)

Büsra CATKIN 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Diplomarbeit befasst sich mit den Wiener Gründerzeitbauten und mit den zeitgleich entstandenen Bauten der Tanzimat-Ära in Istanbul. Dabei sollen die architektonischen Parallelen und Unterschiede in der Gestaltung und Funktion von Wiener Gründerzeitbauten und historischen Wohnhäusern der Tanzimat-Ära analysiert werden.
Ziel der Arbeit ist eine vergleichende Untersuchung der städtebaulichen und architektonischen Entwicklung Wiens und Istanbuls im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung und Ausformung der Wohnbauten dieser Zeit – insbesondere auf ihren Gestaltungsmerkmalen, der Grundrissorganisation und der jeweiligen Zielgruppe, für die sie konzipiert wurden. Dabei wird auch der Einfluss europäischer und ausländischer Architekten auf die Wohnarchitektur Istanbuls untersucht.
Besonderes Interesse gilt den architektonischen Parallelen und Unterschieden in der Fassadengestaltung und der Raumstruktur. Obwohl sich die Bauten beider Städte auf den ersten Blick ähneln, vermute ich tiefere, historisch und kulturell bedingte Gemeinsamkeiten und Parallelen, die ich systematisch herausarbeiten möchte. Ziel ist es, diese durch visuelle, funktionale und kontextuelle Analysen greifbar zu machen.

Restaurierung und Konservierung der Stiftstürme im Stift Klosterneuburg: Analyse, technische Konzepte und restauratorische Maßnahmen

Aylin ALTINAY 2024 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Restaurierung und Konservierung der Stiftstürme im Stift Klosterneuburg: Analyse, technische Konzepte und restauratorische Maßnahmen
Diese Diplomarbeit behandelt die Restaurierung der Stiftstürme des Stifts Klosterneuburg, eines der bedeutendsten Bauwerke Österreichs. Die Stiftstürme, die das architektonische Erscheinungsbild des Klosters prägen, sind nicht nur ein Wahrzeichen vom Stift Klosterneuburg, sondern auch eine wertvolle barocke Baukunst. Im Rahmen der Restaurierung wurden sowohl bauliche als auch konservatorische Maßnahmen durchgeführt, um die historische Substanz der Türme zu erhalten und gleichzeitig ihre strukturelle Sicherheit zu gewährleisten.
Die Arbeit dokumentiert den gesamten Restaurierungsprozess, beginnend mit der wissenschaftlichen Untersuchung und Analyse des Bauwerks, über die Schadensdiagnose, die Entwicklung von Restaurierungsstrategien bis hin zur praktischen Umsetzung der Maßnahmen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der sorgfältigen Erhaltung der originalen Materialien und der Erarbeitung eines geeigneten Restaurierungskonzepts gewidmet. Dabei flossen sowohl historische Quellen als auch moderne technologische Methoden in die Planungs- und Entscheidungsprozesse ein.
Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die Untersuchung der spezifischen Schäden an den Türmen, wie etwa Rissen im Mauerwerk, Korrosionserscheinungen an den architektonischen und skulpturalen Elementen und den Herausforderungen bei der Konservierung der historischen Fassade. Die angewandten Techniken und Materialien werden ebenso erläutert wie die Einhaltung denkmalpflegerischer Standards und die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen.
Abschließend wird die Restaurierung als ein integrativer Prozess verstanden, der nicht nur die bauliche Erhaltung der Türme sichert, sondern auch zur Bewahrung eines bedeutenden kulturellen Erbes beiträgt. Die Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag zur modernen Denkmalpflege und Restaurierung dar und bietet zugleich wertvolle Erkenntnisse für ähnliche Projekte im Bereich der Architekturrestaurierung und -konservierung.

Restoration and Conservation of the monastery towers at Stift Klosterneuburg: Analysis, Technical Concepts and Restoration Measures
This thesis addresses the restoration of the monastery towers at Stift Klosterneuburg, one of Austria’s most significant buildings. The towers, which define the monastery’s architectural character, are not only a symbol of the abbey but also a valuable baroque architecture. The restoration process involved both structural and conservation interventions aimed at preserving the towers’ historical fabric while ensuring their structural integrity.
The work documents the entire restoration process, beginning with a scientific assessment and analysis of the building, followed by a diagnosis of the damage, the development of restoration strategies and the implementation of the necessary measures. Special emphasis was placed on the careful preservation of original materials and the formulation of an appropriate restoration measure. The planning and decision-making processes integrated both historical sources and modern technological methods.
A central aspect of the work is the investigation of the specific damage to the towers, such as cracks in the masonry, signs of corrosion on the architectural and sculptural elements and the challenges of conserving the historic facade. The techniques and materials used in the restoration are explained, alongside a discussion of compliance with monument conservation standards and the collaboration with interdisciplinary experts.
Ultimately, the restoration is seen as an integrative process that not only ensures the structural preservation of the towers but also contributes to safeguarding an important piece of cultural heritage. The thesis makes a significant contribution to contemporary monument conservation and restoration practices and offers valuable insights for similar projects in the field of architectural conservation

Das EKAZENT Hietzing – Eine Analyse & Bewertung des 60 Jahre alten Einkaufszentrums in Hietzing

Markus KARLOVITS 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Das EKAZENT Hietzing, welches gemeinhin oftmals als erstes Einkaufszentrum Österreichs bezeichnet wird, wurde unter Leitung des Architektenehepaars Windbrechtinger in den 1960er Jahren realisiert. Obwohl der Gebäudekomplex kürzlich sein 60-jähriges Jubiläum feiern konnte, existiert bis dato noch keine Forschungsarbeit, welche sich näher mit dessen Entstehungsgeschichte sowie der Anlage selbst befasst.
Die theoretische Arbeit soll zuerst einen generellen historischen Rückblick zur Nachkriegsarchitektur in Wien bieten und auch das Thema Konsum in dieser Zeitperiode kurz beleuchten. Auf eine Einführung bezüglich Leben sowie Arbeit des Ehepaars Windbrechtinger folgt mit der Baugeschichte und einer Bestandsdokumentation die nähere Betrachtung des Gebäudeensembles. Hierbei werden auch bisher durchgeführte Umbauten sowie die noch laufende Sanierung analysiert.
Der empirische Teil der Abhandlung versucht zunächst den Stellenwert des Einkaufszentrums im OEuvre der Windbrechtingers festzustellen, um sich weiters mit der Frage auseinanderzusetzen, wie beim Bau des EKAZENT mit den damaligen Thesen des städteplanerischen Vordenkers Victor Gruen umgegangen wurde. Auch wird mittels Vergleichen eine Abklärung versucht, ob und falls ja, inwiefern nachfolgende Einkaufszentren vom Gebäudeensemble in Hietzing beeinflusst wurden.
Als Abschluss der Arbeit soll eine NutzerInnenbefragung die heutige Bedeutung des EKAZENT Hietzing analysieren und sich schließlich als Ausblick mit dem künftigen Umgang des Einkaufszentrums befassen.

The EKAZENT Hietzing, which is often described as Austria’s first shopping center, was built under the direction of the architects Traude & Wolfgang Windbrechtinger during the 1960s. Although the building complex recently celebrated its 60th anniversary, there exists no research that takes a closer look at its history or the complex itself.
The thesis first offers a general historical review of post-war architecture in Vienna and takes also a closer look on the topic of consumption during this period. An introduction to the life and work of the Windbrechtingers is followed by a closer look at the building ensemble with its history and documentation. Previous and ongoing renovations are also analyzed.
The empirical part of the thesis tries to define the importance of the shopping center in Windbrechtingers’ oeuvre first to further discuss the question of how the construction of the EKAZENT dealt with the theses of the urban planning pioneer Victor Gruen. Furthermore comparisons are used to clarify whether following shopping centers were influenced by the building ensemble in Hietzing.
At the end of the work, a user survey will analyze the current importance of the EKAZENT Hietzing and finally investigate how the shopping center will be used in the future.

Traude und Wolfgang Windbrechtinger, EKAZENT Hietzing in 1961 und 1964, Fotos Markus Karlovits
Traude und Wolfgang Windbrechtinger, EKAZENT Hietzing in 1961 und 1964, Fotos Markus Karlovits

Die postmoderne Antike: Michael Graves und die semantische Neuinterpretation klassischer Architekturelemente

Lisa BEKHIT 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Diese Diplomarbeit widmet sich der Frage, wie postmoderne Architektur mit dem Erbe der antiken Baukunst umgeht. Die ironische Haltung gegenüber historischen Referenzen in der Postmoderne, liefert die Grundlage des Diskurses- untersucht wird, inwiefern diese Rückgriffe eine rein ästhetische Übernahme sind, oder eine inhaltliche Neuinterpretation darstellen.

Ziel der Arbeit ist es, durch gezielte Analysen ausgewählter Beispiele herauszuarbeiten, welche antiken Elemente, zitiert, transformiert oder neu interpretiert werden. Dabei werden verschieden Aspekte, wie Materialien, Gebäudetypologien, Proportionen, etc. untersucht, analysiert und verglichen.

Im Zentrum steht Michael Graves, ein amerikanischer Architekt, der, unter anderem, für den spielerischen Umgang mit antiken Vorbildern bekannt wurde. Anhand ausgewählter Bauten werden formale Adaptionen und semantische Bedeutungen analysiert. Ein Beispiel ist das Team Disney Building von Graves, dessen Fassade das Motiv der Karyatiden aufgreift. Die historisch schlanken Säulen, die im Bild einer Frau ausgeformt wurden, werden bei Graves nun durch sieben Zwerge aus dem Disney- Kanon ersetzt.

Die Arbeit soll aufzeigen, in welchem Spannungsfeld sich zeitgenössische Architektur und antike Traditionen bewegt und einen Beitrag zum fortlaufenden kulturellen Diskurs über Vergangenheit und Gegenwart leisten.

This thesis is dedicated to the question of how postmodern architecture engages with the heritage of ancient building traditions. The postmodern architecture, often characterized by irony towards historical references, forms the basis of this discourse. The thesis investigates whether such references are mere aesthetic appropriations or whether they represent a meaningful reinterpretation of classical elements.

The primary aim is to identify which elements are quoted, transformed, or reinterpreted. Through targeted analysis of selected examples various aspects such as materials, building typologies, proportions, and more are examined, analyzed, and compared.

This dissertation focuses on Michael Graves, an American architect known for his playful engagement with classical elements. Through an analysis of selected buildings, both formal adaptations and semantic meanings are discussed. One example is the Team Disney Building, whose façade reimagines the motif of the caryatids: the traditionally slender pillars formally sculpted as female figures, now replaced by the Seven Dwarfs from the Disney canon.

This work aims to shed light on the tension between contemporary architecture and ancient traditions, contributing to the ongoing cultural discourse surrounding past and present.

„Von Beton- zu Solarpilzen“. Eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Energieausfällen in verschiedenen Regionen Albaniens durch die Umnutzung der Bunker-Infrastruktur

Anxhela GOLEMI 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

„Von Beton- zu Solarpilzen“.
Eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Energieausfällen in verschiedenen Regionen Albaniens durch die Umnutzung der Bunker-Infrastruktur

Exposé

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den etwa 175.000 bestehenden Bunkern aus der kommunistischen Ära in Albanien. Die Militärbunker aus Stahlbeton, die während der Enver-Hoxha-Diktatur von 1972-1984 als Verteidigungsbauten errichtet wurden, sind nie verwendet worden. Heute erinnern sie an eine Zeit, die mit der Einschüchterung, Unterdrückung und der Selbstisolation des Landes in Verbindung gebracht wird.
Zum einen geht es um die Dokumentation, Beschreibung und die aktuellen Nutzungen dieser Bauten. Zum anderen soll in dieser Diplomarbeit ein Konzept entwickelt werden, wie diese in Zusammenhang mit der Lösung energietechnischer Fragen in Albanien genutzt werden könnten. Ein zentrales Problem sind die Stromausfälle, die in ländlichen Gebieten häufig vorkommen. Ziel dieser Diplomarbeit ist es daher, alternative, innovative Ansätze zur Umnutzung der bestehenden Betonbauten in sogenannte „Solarbunker“ zu erarbeiten. Um die Lebensqualität in den betroffenen Regionen zu verbessern, sollen die Bunker mit Solarpaneelen ausgestattet werden. Das Konzept sieht vor, diese ungenutzten Ressourcen in nachhaltige Energiespeicher umzuwandeln, die der Bevölkerung dienen sollen. Analysiert werden die technische Umsetzung sowie die kulturellen, sozialen und ökologischen Auswirkungen dieser Umnutzung. Der Umbau der Verteidigungsanlagen in Solarbunker stellt eine nachhaltige Lösung dar und zugleich bleiben sie als Zeugnisse der albanischen Geschichte erhalten.

Architektur und Wohnraum für benachteiligte Gemeinschaften in Ägypten: Ein Blick auf informelle Siedlungen und traditionelle Lebensweisen

Dina ELSADI 2024 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Diese Diplomarbeit soll die komplexen Zusammenhänge zwischen Architektur, Sozialpolitik und den Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen in Ägypten beleuchten. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung informeller Siedlungen und traditioneller Wohnformen, die durch schnelle Urbanisierung und anhaltende Armut entstanden sind. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der sozioökonomischen und politischen Situation Ägyptens, wobei das exponentielle Bevölkerungswachstum, Migration und die staatlichen Wohnbauprogramme von der Mubarak- bis zur Sisi-Ära analysiert werden. Dabei wird die Rolle der Regierung in der Schaffung von Wohnraum für Arme sowie die Auswirkungen auf Stadtentwicklung und informelle Siedlungen untersucht.

Ein weiterer Fokus liegt auf den architektonischen Herausforderungen bei der Gestaltung von Wohnraum für arme Bevölkerungsschichten, einschließlich der Verwendung kostengünstiger und lokaler Materialien sowie der Integration von grundlegender Infrastruktur. Historische Ansätze wie die von Hassan Fathy (der selbsternannte Architekt der Armen), insbesondere sein Projekt in New Gourna, sowie moderne Initiativen wie UN-Habitat-Projekte und das „Egyptian Social Housing Program“ werden kritisch analysiert. Auch informelle Siedlungen, ihre Entstehung, soziale Strukturen und Selbstbau-Initiativen werden eingehend untersucht, um die Herausforderungen dieser informellen Stadtstrukturen zu verstehen.

Im abschließenden Teil werden Architekturprojekte für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Ägypten mit ähnlichen Initiativen in anderen Entwicklungsländern, wie beispielsweise Indien, Brasilien oder Chile verglichen. Es stellt sich die Frage, inwiefern globale Vorbilder als Inspiration für ägyptische Projekte dienen können. Gleichzeitig werden die Ergebnisse dieser Analyse kritisch beleuchtet und gegenübergestellt.

 

Chromatische Erzählungen Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Marina BABIC 2024 SS –
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Chromatische Erzählungen

Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Lina Bo Bardi (1914-1992) ist eine moderne italienisch-brasilianische Architektin. In Italien eröffnete sie ihr erstes Architekturbüro und arbeitete mit prominenten Designern wie Gio Ponti zusammen, jedoch hauptsächlich als Architekturjournalistin und Illustratorin für Zeitschriften. Da das Nachkriegseuropa jedoch kein Ort für eine Frau war, die am Widerstand teilgenommen hatte, übersiedelte sie nach Brasilien, wo ihre architektonische Karriere begann und sie den Schritt von der Zeichnung zum gebauten Objekt vollzog.

Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung der Farbe Rot in den Architekturzeichnungen und gebauten Werken von Lina Bo Bardi. Im Fokus steht die bevorzugte Verwendung von Rot, wobei die symbolischen und funktionalen Implikationen dieser Farbe im Kontext ihrer umfassenderen Designphilosophie und des kulturellen Milieus ihrer Zeit beleuchtet werden sollen. Hierbei soll untersucht werden, inwiefern die Farbe Rot Mitte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen und verwendet wurde. Dies ermöglicht einen Vergleich von Bo Bardis Verwendung der Farbe mit der ihrer Zeitgenossen. Dadurch werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die einzigartigen Aspekte ihres Ansatzes hervorgehoben. Der Einfluss ihres italienischen Erbes, ihrer politischen Ansichten und künstlerischen Einflüsse könnte der Grund sein, warum Rot ein wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk war.

Durch die Untersuchung spezifischer architektonischer Elemente, in denen Rot besonders hervorsticht sollen die tieferen Bedeutungen und Absichten hinter Bo Bardis Entscheidungen, entschlüsselt werden. Methodisch soll, eine Kombination aus Archivrecherche, visueller Analyse und theoretischer Untersuchung, die eine nuancierte Interpretation der Rolle von Rot in Bo Bardis Architektur sowie anderer von ihr verwendeter Farben bietet, zur Anwendung kommen.

Letztendlich stellt diese Arbeit die These auf, dass Lina Bo Bardis Verwendung von Rot nicht nur ästhetisch bedingt ist, sondern eine bewusste und facettenreiche Strategie darstellt, die ihren revolutionären Geist und ihr Engagement für die Schaffung inklusiver, dynamischer und bedeutungsvoller Räume verkörpert. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Farbe im architektonischen Ausdruck und heben Lina Bo Bardis anhaltenden Einfluss auf das Fachgebiet hervor.

„Ich wollte nie jung sein. Was ich wirklich wollte, war eine Geschichte zu haben. Mit fünfundzwanzig Jahren wollte ich meine Memoiren schreiben, aber ich hatte kein Material dafür“, schreibt Lina Bo Bardi. Diese Masterarbeit zielt darauf ab, ihre Geschichte zu entdecken und ihre Werke um eine weitere Dimension zu bereichern.

 

Zum Umgang mit baulichen Relikten aus der Zeit des Nationalsozialismus

Samantha SLIS 2023 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg

Kurzfassung

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Kongresshalle in Nürnberg, der größte noch erhaltene bauliche Überrest aus der Zeit des Nationalsozialismus. Dieser Bau befindet sich auf dem wichtigsten Schauplatz der nationalsozialistischen Propagandaveranstaltungen, dem weitläufigen Areal des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie ab Kriegsende bis heute mit diesem Bau umgegangen wurde. Dabei wird insbesondere die Komplexität untersucht, was mit diesem und anderen historisch so schwer belasteten Bauwerken passieren kann und darf.

Im ersten Teil der Arbeit steht die nationalsozialistische Architektur im Fokus. Hierbei wird auf deren propagandistische Bedeutung, Eigenschaften und Zwecke eingegangen. Anschließend wird im Zuge dessen die Rolle des Reichsparteitagsgeländes und die Kongresshalle untersucht. Darauffolgend wird der Umgang mit diesem Bau nach der NS-Zeit beleuchtet. In einer vergleichenden Analyse mit anderen nationalsozialistischen Bauten mit Beispielen aus Berlin, München und Wien werden die unterschiedlichen Herangehensweisen betreffend den Umgang und deren Nutzungen herausgearbeitet. Die Arbeit schließt mit Erörterungen über die Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Methoden zum Umgang und zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Architektur ab.

 

Schloss Ernegg – Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Kay TÖLLER 2023 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Exposé zur Diplomarbeit

Schloss Ernegg
Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Problemstellung
Das Schloss Ernegg befindet sich südlich der Donau im niederösterreichischen Bezirk Scheibbs und ist seit 1656 im Besitz der Familie Auersperg. Obwohl sich in dieser Umgebung eine hohe Anzahl an Burgen und Schlössern befindet, welche teils sehr gut dokumentiert und auch historisch eng verflochten sind, ist über das Schloss Ernegg nur sehr wenig bekannt. Informationen im Internet sind nur sehr lückenhaft beschrieben und auch die Quellenangaben dazu sehr mangelhaft oder nicht vorhanden.

Erkenntnisinteresse
Die Arbeit soll sich mit der Geschichte des Schlosses befassen und wie die Umgestaltungen des Bauwerks in Zusammenhang mit den lokalen, historischen Ereignissen stehen. Auch die Anordnung mehrerer Räumlichkeiten innerhalb des Schlosses sowie zahlreiche Niveauunterschiede auch in geringem Ausmaß werfen Fragen über die Entstehung der unterschiedlichen Gebäudeteile auf.

Methodik
Literatur zu den verschiedenen Adelsfamilien, vor allem jene zur Familie Auersperg, sind essentieller Bestandteil zur Aufarbeitung der Vorkommnisse im betroffenen Gebiet und dienen zur genaueren Informationsbeschaffung über die Besitzwechsel des Schlosses. Dazu ist auch die Aushebung diverser Schriftunterlagen in den verschiedenen Archiven unerlässlich. Weiters soll
durch die Ausmessung des Bauwerks ein aktueller Planstand generiert werden, welcher Aufschluss über Veränderungen im Laufe der Geschichte geben soll.
Institute for Art History, Building Research and Monument Preservation
Student: Kay Töller | Supervision: Ao.Univ.Prof.in Dr.in phil. Sabine Plakolm

Forschungsstand
Diverse Unterlagen wie beispielsweise die Beschreibung im Dehio über das Schloss Ernegg erläutern das Bauwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt. Auch Kupferstiche aus früheren Jahrhunderten zeigen das damalige Erscheinungsbild des Schlosses aus verschiedenen Perspektiven.

Gliederungsentwurf
Nach einer kurzen Einführung in das Bauwerk selbst soll die Geschichte der Familie Auersperg für ein besseres Verständnis des Themas sorgen. Damit verbunden wird auch die Geschichte der Vorbesitzer eine wichtige Rolle spielen. Der Hauptteil der Arbeit soll aus einer chronologischen Übersicht über lokalhistorische Geschehnisse sowie damit verbundene Umgestaltungen des Schlosses bestehen. Da wie erwähnt, wenige Informationen auffindbar sind, werden auch Hypothesen, vor allem auch in Bezug auf andere im Bezirk Scheibbs liegenden Schlösser und Burgen Bestandteil der Arbeit sein. Dazu wird auch ein komplett neuer Planstand für die Ausarbeitung des Hauptteils als Unterstützung dienen.

Literaturverzeichnis
– Preinfalk Miha, Auersperg Geschichte einer europäischen Familie, Stocker Verlag, 2006
– Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau.
Teil 2. M bis Z, Verlag Berger, Horn/Wien, 2003

 

Kindergärten in den Wohnbauten des Roten Wiens

Fatoumata KOUROUMA 2022 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Abstract

Die geplante Arbeit beschäftigt sich mit den im Zuge des Wohnbauprogrammes der Stadt Wien errichteten Kindergärten in der Zeit des „Roten Wien“ 1919-1934. Am Beispiel der Kindergärten soll nachgezeichnet werden, wie Architektur (gesellschafts)politische Ideologie abbildete und dadurch neu definierte.

Nach Ende des ersten Weltkriegs nutzte die neugewählte sozialdemokratische Stadtregierung die Gelegenheit sich dem dringlichen Problem der Wohnungsnot zu stellen und sich mit einem breit angelegten Wohnbauprogramm zu profilieren. Dieses Vorhaben war begleitet von einem umfassenden Wohlfahrtsprogramm und sollte gleichzeitig die Arbeitslosigkeit bekämpfen, unter anderem, indem möglichst viele Architekt*innen mit Planungsaufgaben betraut wurden. Diese entwickelten zusammen mit dem Stadtbauamt Wohnhausanlagen mit umfassenden sozialen Einrichtungen.
Der gemeinsame Nenner vieler Entwürfe, trotz unterschiedlicher Formensprachen und architekturtheoretischer Herangehensweisen, war die strukturelle Organisation der Bauten mit der Aktivierung der Höfe als nutzbare Freiflächen und kleine, über Punktstiegenhäuser erschlossene Wohnungen. Direkte Folge davon war die Verschiebung der Reproduktionsarbeit ins vollkommen Private bzw. Öffentliche, was insbesondere den Alltag und die gesellschaftlichen Möglichkeiten von Frauen veränderte.
Eine zentrale städtebaulich-architektonische Innovation, der in architektonischer Hinsicht nicht fortschrittlichen Bauten war die Rolle der Höfe, die sowohl private als auch öffentliche Aufgaben erfüllten. Sie kommunizierten über Fassadengestaltung und räumlicher Organisation nach Innen an die Bewohner*innen und nach Außen an die Stadt und waren damit Träger besonderer symbolischer Bedeutung. Dabei finden sich oft Kindergärten in ihrem gestalterischen Zentrum – wohl auch als Symbol für die Verwirklichung der von der sozialdemokratischen Partei angestrebten gesellschaftlichen Veränderungen. Die Ausformulierung der neuen Gebäudetypologie Kindergarten war damit nicht nur eine architektonische, sondern auch eine politisch-repräsentative Aufgabe.

Der Kindergarten bekam als neue Bauaufgabe ab Ende der 1910-Jahre größere Bedeutung in Wien, weshalb betrachtet werden soll, unter welchen Vorgaben die neu erdachten Räume gestaltet wurden und ob sich explizierte Bezüge zu anderen architektonischen Referenzen finden lassen. Weiters sollen diese Bauten auf die gewählte Formensprache, den Bezug zum Außenraum und – soweit nachvollziehbar – der gewählten Inneneinrichtung untersucht werden.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER TU Wien

Der Beitrag der Architekten Alexander Neumann und Ernst Gotthilf zur Bankenarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts in Wien

Barbara KARL-HILLEPOLD 2021 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Inhalt:
Bei der Masterarbeit handelt es sich um eine theoretische Arbeit über die Bankenarchitektur der beiden jüdischen Architekten Alexander Neumann und Ernst Gotthilf, die während ihrer Bürogemeinschaft (1909-1939) entstanden ist. Das Vorhaben beschränkt sich auf die Auswahl der drei folgenden Wiener Bankgebäude:
1. Wiener Bankverein, Schottengasse 2-6, 1010 Wien (1909-1912),
2. Niederösterreichische Escomptegesellschaft, am Hof 2, 1010 Wien (1913-1915)
3. Österreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe, Renngasse 2, 1010 Wien
(1914-1921)

Im ersten Teil soll kurz auf die Lebensdaten, Ausbildung und die umfassenden Werke der beiden jüdischen Architekten Alexander Neumann (1861-1947) und Ernst Gotthilf (1865-1950), die sich bis zu ihrer Emigration 1939 nicht nur als Architekten von Villen und Palais, sondern vor allem als Architekten von Bankgebäuden im In- und Ausland einen Namen machen konnten, eingegangen werden.

Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die rege Bankentätigkeit um 1900 im ersten Wiener Bezirk, soll zum besseren Verständnis auf die Firmengeschichte und die daraus resultierenden Anforderungen an den Betrieb der einzelnen Banken bis zu deren heutigen Nachnutzung eingegangen werden.

Der Hauptteil befasst sich dann mit der architektonischen Analyse des bemerkenswerten „Wiener Bankvereins“ und seinen Folgebauten „Die Niederösterreichische Escomptegesellschaft“ sowie „Österreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe“ im ersten Wiener Bezirk. Diese Bankengebäude mussten nicht nur repräsentativ sein und den Wünschen der Auftraggeber entsprechen, sondern auch den funktionalen Erfordernissen und den sich ständig ändernden Anforderungen des Bankenbetriebs nach Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit gerecht werden. Dabei soll im Rahmen der architektonischen Analyse auf die monumentale Architektur, die Innenraumgestaltung und die moderne technische Ausstattung eingegangen werden.
Am Ende der Arbeit sollen die Gemeinsamkeiten der historischen Bankengebäude herausgearbeitet und gezeigt werden, wie diese denkmalgeschützten Gebäude mit ihren groß dimensionierten Kassensaälen im Rahmen ihrer Nachnutzung neue sinnvolle (?) Funktionen erhalten.

Sommerhausarchitektur der Renaissance in Dubrovnik: Traditionen bewahren, zeitgemäße Bedürfnisse erfüllen

Laura MARJANOVIC 2024 SS - 2025 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

 

(Un)sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im westeuropäischen Raum

Leonie JOCHUM 2024 SS – 2025 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

(Un)Sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im internationalen Kontext

Der Frauenanteil unter den Studierenden des Studienganges Architektur an der Technischen Universität Wien liegt mittlerweile bei ca. 55% 1), unter den gelehrten Inhalten des Studiums werden in den Vorlesungen zu Bau-, Architektur- und Kunstgeschichte nach wie vor nur aber wenige Architektinnen erwähnt, kaum eine Architektin wird näher behandelt.

Die Diplomarbeit “(Un)Sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im internationalen Kontext” soll einen Beitrag leisten, diese Lücke zu füllen und die bereits lange Präsenz von Frauen in der Architektur sichtbar zu machen.

Die Frage nach den Vertreterinnen in der Architekturgeschichte soll anhand ausgewählter Persönlichkeiten und Projekte beantwortet werden.
Ein weit gesteckter zeitlicher und räumlicher Rahmen ermöglicht einen breitgefächerten Überblick über die Werke von Frauen in der Architektur.

Die Betrachtung der Architektinnen und deren Bauwerke erfolgt in dieser Diplomarbeit gegliedert anhand der wichtigsten Baustile und Architekturbewegungen Europas und den USA seit 1900. Die Biographien der Architektinnen sind skizzenhaft dargestellt, da die Namen vor allem mit konkreten Projekten verknüpft werden sollen. Die Projekte werden daher eingehender behandelt und auf die Architektursprache sowie besondere Qualitäten analysiert.

Um die Architekturstile- und bewegungen kohärent abzubilden, werden Projekte aus den Typologien Wohnbau und öffentliche Gebäude ausgewählt. Anhand dieser zwei Typologien kann die Bauaufgabe (öffentliche Gebäude) und die zugrunde liegende Entwicklung der Gesellschaft (Wohnbau) dargestellt werden.

Die Diplomarbeit stellt, wie erwähnt, nur einen Überblick dar, eine vollständige Aufzählung aller Architektinnen ist in diesem Rahmen nicht möglich. Vielmehr dient sie als Anstoß für eine tiefergehende Recherche

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Architektur und Kunstmuseum – Wenn ArchitektInnen zu AusstellungsdesignerInnen und KuratorInnen werden

Jasmin NASIF 2024 SS – 2025 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Der Raum im Lern-Cluster Die Entgrenzung der Lernumgebung

Gisela EDER 2023 SS - 2024 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Entwicklung der Wiener Kaffeehausinterieurs von 1920 bis 2020

Klara HERMANN 2023 WS - 2024 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Koptische Kirchenarchitektur. Ein Zusammenwirken von Theologie, Identität und Symbolikim Sakralraum

Sarah GABRA 2024 WS - 2025 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die geplante Diplomarbeit befasst sich mit der koptischen Kirchenarchitektur Ägyptens. Als eine der Urkirchen des Christentums unterstand die koptische Architektur vielen verschiedenen Einflüssen.

Im Zentrum der Arbeit stehen die unterschiedlichen Typologien und Bauprinzipien, welche der koptischen Kirche ihre äußere Gestalt geben, aber auch für eine spirituelle Atmosphäre im Inneren sorgen. Der koptische Sakralraum reflektiert die koptische Kirche, sei es die Theologie, den Ritus oder die kulturelle Identität.

Die Architektur schafft jedoch nicht allein die Spiritualität im Kirchenraum, sondern auch die koptische Kunst. Ein wichtiger Faktor in jeder koptischen Kirche ist die künstlerische Ausstattung. Ikonen, Mosaiken und Wandmalereien sind Träger theologischer Erzählungen. Somit greifen architektonische Strukturen und das ikonografische Programm ineinander, um eine ganzheitliche sakrale Erfahrung zu ermöglichen.

451 n. Chr. trennten sich die Kirchen in alt-orientalische und eine byzantinische Kirche. Im Rahmen der Arbeit sollen die Unterschiede der koptischen Kirche zu den byzantinischen und den anderen alt-orientalischen Kirchen auf dem Gebiet der Theologie, der Architektur und der Ikonografie besprochen werden.

Bei der Diplomarbeit handelt es sich um eine theoretische Arbeit. Primäre und sekundäre Quellen, einschließlich Fachliteratur, Baupläne und Fotografien, werden kritisch ausgewertet, um ein umfassendes Verständnis der koptischen Kirchenkunst zu entwickeln.

 

Der Bautyp Palasthotel an der Wiener Ringstraße. Eine Bauaufgabe veranlasst durch die Weltausstellung 1873

Sarah DEUBELLI 2023 SS - 2025 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Exposé

Eine Analyse der architektonischen und städtebaulichen Aspekte anhand exemplarischer Bauten für die Hotellerie.

Im Hinblick auf den bevorstehenden Besucheransturm während der Weltausstellung im Jahr 1873, erkannte Wien die Notwendigkeit, ihre Kapazitäten für die Unterbringung von Gästen zu erweitern. Im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten war die Stadt zu dieser Zeit nur begrenzt mit großen Hotels oder Gasthöfen ausgestattet. Zahlreiche neue Hotels wurden errichtet und existierende Unterkünfte erweitert, modernisiert und angepasst, um den erwartenden Antrag während der Weltausstellung bewältigen zu können. Als Resultat wurden beeindruckende Bauten geschaffen, die bis heute das Stadtbild Wiens prägen und ein bedeutender Bestandteil des Erbes der Weltausstellung darstellen.

Vor diesem Hintergrund konzentriert sich diese Arbeit auf den Fußabdruck der Weltausstellung von 1873 im Stadtbild Wiens und untersucht insbesondere die architektonischen, infrastrukturellen Maßnahmen anhand der Hotels.

Arbeitsthese: Die Architektur jener Zeit ergänzt den architektonischen Reichtum Wiens und transportiert das Flair der Kaiserzeit in die Gegenwart. Ein interessanter Aspekt hierbei ist die Frage, inwiefern sich die Architektur der Weltausstellung in der Gestaltung der Hotels widerspiegelte? Gab es bestimmte Architekturmerkmale, die sich in den Hotelbauten wiederfanden?

Auch die städtebaulichen Merkmale der für die Weltausstellung erbauten Hotels sind von großem Interesse: Wie haben diese den Wiener Städtebau beeinflusst und welche Auswirkungen hatten sie auf die weitere Stadtentwicklung?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Auswirkung der architektonischen Stilrichtungen und Innovationen der Ringstraßenära auf die Gestaltung und Entwicklung der Wiener Hotels während der Weltausstellung. Welche Architektursprachen waren in dieser Zeit prägend und wie wurden sie in den Hotelbauten umgesetzt?

Diese Fragen bilden den Kern meiner Arbeit und sollen anhand von exemplarischen Beispielen, alten Plänen, Kartenmaterial, Ansichten und schriftlichen Aufzeichnungen untersucht werden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Entwicklungen im Bereich der Hotelinfrastruktur in Wien während der Weltausstellung zu zeichnen und dabei auch die Auswirkungen auf den Wiener Städtebau zu beleuchten, um abschließend die Frage beantworten zu können: Wie lässt sich das Erbe der Weltausstellung im Wiener Städtebau anhand der architektonischen Merkmale und Entwicklungen der damals errichteten Hotels und Prachtbauten ablesen und wie hat die Struktur der Hotels seit ihrer Errichtung bis heute die städtebauliche Entwicklung beeinflusst?

Literaturverweise

Eggert 1976

Klaus Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus. 1855 – 1896, Wiesbaden 1976.

Pemsel 1989:

Jutta Pemsel: Die Wiener Weltausstellung von 1873. Das gründerzeitliche Wien am Wendepunkt, Wien/Köln/Böhlau, 1989.

Posch 2014

Wilfried Posch: Weltausstellung und Stadtentwicklung. Die Folgen Für Wien, in: Wolfgang Kos [Hg.], Experiment Metropole. 1873: Wien und die Weltausstellung, Wien 2014.

 

Bautechnische Probleme bei Kirchen der Erzdiözese Wien aus den 1960ere Jahren

Christoph SCHIPFER 2022 WS - 2024 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Pioniere des österreichischen „Biophilen Designs“

Tristan HUNT 2023 WS - 2024 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Der Ausstellungsraum als Mittel der sozialen Interaktion und neuer Raumwahrnehmung.

Claire HOFFELD 2021 WS – 2023 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Seit den 1960er Jahren herrschte vor allem an der Ostküste Amerikas politischer und
sozialer Aktivismus. Gefordert wurden mehr Diversität und eine neue Herangehensweise an
Kunst. Dies hatte zur Folge, dass einige Künstler und Künstlerinnen den Warenstatus, sowie
die Ideologie der Museen in Frage stellten.

Viele Künstler*innen wie Andrea Fraser, Daniel Buren, Michael Asher oder Marina
Abramović haben sich sowohl mit der Kritik, wie auch mit der Nutzung des Museums für
soziale Interaktionen auseinandergesetzt. Ziel ihrer Inventionen war es eine neue
Raumwahrnehmung bei den Besucher*innen hervorzurufen um die Umwelt intensiver
wahrzunehmen.

Anhand folgender Beispiele möchte ich gerne kurz auf Künstler*innen und ihre Werke
eingehen, welche sich erst durch die Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsraum
erschlossen.

Daniel Buren setzte sich intensiv mit der Wirkung seiner Kunst im Raum auseinander. Er
stellte die konventionellen Annahmen über das Museum radikal in Frage und brachte mit
seinen Installationen bewusst versteckte politische und soziale Aspekte eines Raumes zum
Vorschein. So auch bei der Ausstellung „Peinture-Sculpture“ im Guggenheim-Museum 1971
in New York. Er halbierte die Rotunde mit einem Tuch, was zur Folge hatte, dass sich
andere Künstler*innen durch dessen Wirkung benachteiligt fühlten.

Michael Asher beschäftigte sich mit der Entfremdung von Ausstellungsräumen durch
Ergänzung oder Entfernung von Elementen und setzte sich mit dem bewussten
Wahrnehmen des Raumes durch Schall und Geräusche auseinander. Auch die Ausstellung
„Spaces“ 1970 im MOMA in New York gestaltete er aus nicht-visuellen Mitteln. Dies sollte bei
den Besucher*innen ein positives Raumgefühl auslösen.

Andrea Fraser ist eine amerikanische Künstlerin die sich ebenfalls kritisch mit Institutionen
und dem Warenstatus von Kunst auseinandersetzt. Mit ihrer Aufführung „Museum Highlights:
A Gallery Talk“ im Philadelphia Museum of Art machte sie 1989 die Besucher und
Besucherinnen auf die für sie verschwenderischen und konsumorientierten Räume des
Museums aufmerksam. So war für Fraser der Souvenirshop genauso wichtig wie der
Ausstellungsraum an sich.

Marina Abramović beschäftigt sich mit der Kritik an der westlichen Gesellschaft, sowie der
Immaterialität von Zeit und Umgebung. Bei ihrer Performance zu „The House with the Ocean
View“ setzte sie sich mit dem emotionalen und spirituellen Wirken im Raum auseinander. Die
Aufführung war 2002 in der Sean Kelly Gallery in New York zu sehen. Die Künstlerin war der
Meinung mit ihrem Experiment eine Art Energiefeld zu erzeugen, mit welchem sie auf
atomarer Ebene den Raum mit der Öffentlichkeit vereinen und verändern könne.
Bei den Beispielen handelt es sich um Werke und Aufführungen zwischen 1970 und 2002
bezogen auf die Kunstbewegung der Ostküste.

 

Das “Bregenzerwälder Hus” – die Entwicklung einer unverkennbaren Wohnkultur

Anna-Sophie HOLZMÜLLER 2021 WS – 2023 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Expose

Der Bregenzerwald kann als kulturelles Phänomen gesehen werden. Die Kulturgüter dieser Region reichen von weltberühmter Architektur bis zum, weit über die Grenzen Österreichs begehrten, Bregenzerwälder Käse.

Diese Arbeit ist der Versuch, zu verstehen, wie es der Region des Bregenzerwaldes gelingt, einen wertvollen Kulturschatz über Jahrhunderte hinweg zu wahren und weiter zu spinnen. Wie konnte dieser entstehen und auf welche Weise ist die tiefe Verpflichtung der Tradition gegenüber mit dem gleichzeitig hohen Grad an Innovation vereinbar?

Eine besondere Ausformulierung findet diese starke Kultur in der Architektur des Bregenzerwälder Hauses. Eine durch lokale Lebensbedingungen, die Gegebenheiten der Region und die Bewirtschaftung des wertvollen Landes entstandene Sonderform des Arbeitens und Wohnens manifestiert sich auf unverwechselbare Weise in einem Gebäudetypus – dem “Bregenzerwälder Hus”. Es ist Zeugnis des Zusammenwirkens von Tradition und Innovation, von lang Erprobtem und neu Dazugelerntem.

Bemerkenswert ist dabei die allmähliche Entwicklung eines tieferen Verständnisses für eine hochentwickelte Wohnkultur. Aus der Notwendigkeit eines schützenden Daches, unter welchem sowohl Mensch, als auch Vieh untergebracht sind, entsteht eine identitätsstiftende Alltags- und Wohnkultur mit all den für diesen Ort so spezifischen Handlungen und Objekten.

Aus der alltäglichen Nutzung entwickeln sich Räume, die in ihrer Verwendung perfekt und bei bloßem Betrachten hoch ästhetisch sind. Es soll sichtbar werden, wie sich aus Traditionen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten eine starke Wohn- und Alltagskultur entwickeln konnte, die bis in die Gegenwart ihre Gültigkeit bewahrt und basierend auf ihrer Geschichte weitergesponnen wird. Ist diese Wohnkultur nicht zuletzt so bemerkenswert, da sie sich innerhalb einer Region in ihrer Stärke und Prägnanz flächendeckend ausbreiten konnte?

Es soll aufgezeigt werden, wie sich aus der Geschichte des Bregenzerwaldes ein allgemeines Verständnis für eine unverkennbare Wohnkultur entwickeln konnte, die auf Traditionen aufbaut und durch Innovationen weiterentwickelt wird.

Zunächst müssen die Umstände, unter welchen die Bregenzerwälder Wohnkultur entstehen konnte, näher betrachtet werden. Die Region wird auf ihre geographische Lage im voralpinen Raum untersucht. Gegebenheiten wie Klima, Topographie, Besiedlungsgeschichte und -struktur sollen einen Überblick über das Gebiet geben.

Des Weiteren werden soziokulturelle Hintergründe und kulturelle Phänomene des Bregenzerwaldes durchleuchtet um schlussendlich zum eigentlichen Kern der Arbeit zu führen – dem Bregenzerwälderhaus als Manifest der historisch gewachsenen Wohnkultur. Anhand traditioneller Bauernhäuser wird die ursprüngliche Substanz durchleuchtet. Auf dieser aufbauend führen architektonische Beispiele bis in die Gegenwart – die Wohnkultur zieht sich wie ein roter Faden von der Vergangenheit bis ins Jetzt. Die Gegenwart, welche in ihrer Geschichte eine große Chance sieht und diese aufnimmt und weiterführt.