Diploma thesis

Design für Alle: Das Archiv des Instituts für Soziales Design als Forschungsquelle

Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das einzige Museum in Österreich, das sich ausschließlich der Architektur widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesellschaftliche Dimension und die alltägliche Relevanz von Architektur – weit über das reine Entwerfen und Errichten von Gebäuden hinaus.
Die umfassende Sammlung des Az W zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts beinhaltet einzigartige Primärquellen und Exponate. Diese werden wissenschaftlich erschlossen, erforscht und in vielfältiger Weise vermittelt.
Gemeinsam mit dem Research Center der Az W Sammlung strebt der Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien Forschungssynergien an, die Lehre, Forschung und Vermittlung miteinander verknüpfen:

• Wissenschaftliche Bearbeitung von Primärquellen und Objekten aus der Az W Sammlung
• Interdisziplinäre Lehre und praxisnahe Forschung für Studierende
• Gemeinsame Vermittlungsformate zur Sichtbarmachung österreichischer Architekturgeschichte

Forschungsthemen für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen der Kooperation TU Wien und Az W:

Design für Alle: Das Archiv des Instituts für Soziales Design als Forschungsquelle

„Soziales Design ist eine Haltung, die eine allgemein menschengerechte Gestaltung von Produkten, Objekten, Lebens- und Arbeitsräumen anstrebt und aus der sich ein bestimmtes Arbeitsprinzip ableitet.“
Das Institut für Soziales Design wurde 1975 gegründet und geht auf die Initiative der Designer Dieter Berdel (*1939), Herbert Hammerschmied (1946–1983), Hans Hovorka (1946–2002), Peter Pruner (*1945) und Josef Seiter (*1950) zurück, die sich kritisch mit Designausbildung und -praxis auseinandersetzten. Das Ziel ihrer Gestaltung war es, sich an den Bedürfnissen der Benutzer*innen zu orientieren. In Zusammenarbeit mit Behindertenorganisationen und mit Fachleuten aus den Bereichen Sozialarbeit, Ergotherapie und Rehabilitationsmedizin wurden gemeinsam erste Projekte formuliert, Ausstellungen gestaltet und Initiativen zur Schaffung von Normen für behinderten- und altengerechtes Planen und Bauen gesetzt. Mitbeeinflusst wurde die Idee auch von Tendenzen in Skandinavien und durch die Schriften und Arbeiten des aus Österreich stammenden Designers Victor Papanek.
Das Archiv des Instituts für Soziales Design ist seit 2025 Bestandteil der Sammlung des Architekturzentrum Wien (Az W) und bietet sich für eine theoretische Diplomarbeit an. Im Rahmen der Arbeit soll in einer Grobinventarisierung das Material im Archiv erhoben und erfasst werden. Mit diesem Überblick kann dann in Absprache mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer eine konkrete Themenfindung erfolgen.

Transparente Einblicke: Günther Feuerstein im Kontext architekturtheoretischer Diskurse

Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das einzige Museum in Österreich, das sich ausschließlich der Architektur widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesellschaftliche Dimension und die alltägliche Relevanz von Architektur – weit über das reine Entwerfen und Errichten von Gebäuden hinaus.
Die umfassende Sammlung des Az W zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts beinhaltet einzigartige Primärquellen und Exponate. Diese werden wissenschaftlich erschlossen, erforscht und in vielfältiger Weise vermittelt.
Gemeinsam mit dem Research Center der Az W Sammlung strebt der Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien Forschungssynergien an, die Lehre, Forschung und Vermittlung miteinander verknüpfen:

• Wissenschaftliche Bearbeitung von Primärquellen und Objekten aus der Az W Sammlung
• Interdisziplinäre Lehre und praxisnahe Forschung für Studierende
• Gemeinsame Vermittlungsformate zur Sichtbarmachung österreichischer Architekturgeschichte

Forschungsthemen für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen der Kooperation TU Wien und Az W:

Transparente Einblicke: Günther Feuerstein im Kontext architekturtheoretischer Diskurse

Günther Feuerstein (1925–-2021) war ein österreichischer Architekt, der ab 1970 die Zeitschrift „Transparent“ herausgab, die mit Unterstützung von Studierenden der TU Wien gestaltet wurde. Inhalt waren sowohl die Präsentation internationaler Trends der Architektur als auch die Besprechung aktueller lokaler Themen. Ein Schwerpunkt lag auf dem starken theoretischen Zugang zur Architektur. Parallel dazu wurden von Feuerstein „Club-Seminare“ organisiert, die damals zu einem der wichtigsten Diskussionskreise zählten. In diesem Rahmen wurden aktuelle Entwicklungen mit einem kleinen Kreis von Studierenden der TU Wien diskutiert. Im Nachruf der TU Wien zu Feuerstein heißt es: „Er war ein charismatischer Vermittler, der an der TU Wien der 1968er-Jahre unter den Lehrenden als führender theoretischer Kopf herausragte.“
Feuersteins Archiv ist seit 2017 Bestandteil der Sammlung des Architekturzentrum Wien (Az W) und bietet sich als Thema für eine theoretische Diplomarbeit an. Im Rahmen der Arbeit soll in einer Grobinventarisierung das Material erhoben und erfasst werden. Mit diesem Überblick kann dann in Absprache mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer eine konkrete Themenfindung erfolgen.

Cover der Zeitschrift «Transparent» aus den Jahren 1979 und 1981
Cover der Zeitschrift «Transparent» aus den Jahren 1979 und 1981
Cover der Zeitschrift «Transparent» aus den Jahren 1979 und 1981
Cover der Zeitschrift «Transparent» aus den Jahren 1979 und 1981

Architektur im Blick: Karin Macks Rolle als visuelle Chronistin

Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das einzige Museum in Österreich, das sich ausschließlich der Architektur widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesellschaftliche Dimension und die alltägliche Relevanz von Architektur – weit über das reine Entwerfen und Errichten von Gebäuden hinaus.
Die umfassende Sammlung des Az W zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts beinhaltet einzigartige Primärquellen und Exponate. Diese werden wissenschaftlich erschlossen, erforscht und in vielfältiger Weise vermittelt.
Gemeinsam mit dem Research Center der Az W Sammlung strebt der Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien Forschungssynergien an, die Lehre, Forschung und Vermittlung miteinander verknüpfen:

• Wissenschaftliche Bearbeitung von Primärquellen und Objekten aus der Az W Sammlung
• Interdisziplinäre Lehre und praxisnahe Forschung für Studierende
• Gemeinsame Vermittlungsformate zur Sichtbarmachung österreichischer Architekturgeschichte

Forschungsthemen für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen der Kooperation TU Wien und Az W:

Architektur im Blick: Karin Macks Rolle als visuelle Chronistin

Karin Mack (*1940) ist eine österreichische Fotokünstlerin, deren Werk einen bedeutenden Beitrag zur feministischen Avantgarde in Österreich leistet. Während sie vor allem für ihre innovativen Arbeiten im Bereich der feministischen Fotografie bekannt ist, sind ihre fotografischen Architekturdokumentationen der späten 1960er- und 1970er-Jahre weniger im öffentlichen Bewusstsein verankert. Viele ihrer Fotos finden Verwendung in Friedrich Achleitners Führern zur österreichischen Architektur im 20. Jahrhundert und machen Karin Mack somit zu einer wichtigen Chronistin der österreichischen Architekturgeschichte.
Macks Archiv der Architekturfotografie ist seit 2013 Teil der Sammlung des Architekturzentrum Wien (Az W). Es bietet eine wertvolle Grundlage für eine theoretische Diplomarbeit, die Macks architekturfotografische Arbeit erstmals analysiert. Ziel ist es, sich einen Überblick über Macks Architekturfotos zu verschaffen und aus dem Archivbestand heraus – mit Unterstützung der Betreuerin bzw. des Betreuers – ein Thema für die Diplomarbeit zu entwickeln.

Selbstporträt, um 1985,
Selbstporträt, um 1985, © Alle: Architekturzentrum Wien, Sammlung, Fotos: Karin Mack
UNO-City, Baustellenfoto, um 1975
UNO-City, Baustellenfoto, um 1975
Osterkirche, Oberwart, 1966–1969
Osterkirche, Oberwart, 1966–1969

Jenseits des bekannten Werks: Die Megastrukturen des Wohnens im architektonischen Nachlass von Roland Rainer

Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das einzige Museum in Österreich, das sich ausschließlich der Architektur widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesellschaftliche Dimension und die alltägliche Relevanz von Architektur – weit über das reine Entwerfen und Errichten von Gebäuden hinaus.
Die umfassende Sammlung des Az W zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts beinhaltet einzigartige Primärquellen und Exponate. Diese werden wissenschaftlich erschlossen, erforscht und in vielfältiger Weise vermittelt.
Gemeinsam mit dem Research Center der Az W Sammlung strebt der Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien Forschungssynergien an, die Lehre, Forschung und Vermittlung miteinander verknüpfen:

• Wissenschaftliche Bearbeitung von Primärquellen und Objekten aus der Az W Sammlung
• Interdisziplinäre Lehre und praxisnahe Forschung für Studierende
• Gemeinsame Vermittlungsformate zur Sichtbarmachung österreichischer Architekturgeschichte

Forschungsthemen für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen der Kooperation TU Wien und Az W:

Jenseits des bekannten Werks: Die Megastrukturen des Wohnens im architektonischen Nachlass von Roland Rainer

Roland Rainer (1910–2004) war ein österreichischer Architekt, der mit seinen Bauten wie etwa der Stadthalle Wien (1958), der Wohnsiedlung Puchenau bei Linz (1965–2000) oder des ORF-Zentrums in Wien (1968–1974) die Architektur des 20. Jahrhunderts in Österreich prägte. Sein Konzept des verdichteten Flachbaus, das er gemeinsam mit Johannes Göderitz und Hubert Hoffmann in der Schrift «Die gegliederte und aufgelockerte Stadt» (1957) formulierte, galt lange Zeit als Standardwerk des Städtebaus der Nachkriegszeit.
Ab den 1970er-Jahren begann Rainer an Wettbewerben teilzunehmen, die als „Megastrukturen“ des Wohnbaus entworfen wurden. Darunter Projekte für die demokratische Bundesrepublik Deutschland, wie eine Stadt für 100.000 Einwohner in München/Perlach, oder Wohnbauten für die sozialistische Regierung der Stadt Bratislava. Rainers architektonischer Nachlass ist seit 2015 Bestandteil der Sammlung des Architekturzentrum Wien (Az W). Ziel der theoretischen Diplomarbeit ist die Dokumentation und Analyse der bisher in Rainers Œuvre wenig beachteten Typologie der großformatigen Wohnstrukturen, die es auch im Kontext seiner städtebaulichen Konzepte zu untersuchen gilt.

Wettbewerb 100.000-Einwohner-Stadt München-Perlach, 1968 (aus: Roland Rainer. Arbeiten aus 65 Jahren, S. 137)
Wettbewerb 100.000-Einwohner-Stadt München-Perlach, 1968 (aus: Roland Rainer. Arbeiten aus 65 Jahren, S. 137)

Vom Exil in die Lehre: Der Einfluss deutschsprachiger Architekten auf die Ausbildung türkischer Architekten

Gülnaz YILDIRIM 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

In den 1930er und 1940er Jahren war Deutschland vom Nationalsozialismus geprägt,
der viele Architekten ins Exil trieb. Gleichzeitig befand sich die Türkei in einer Phase des
eines dynamischen Wandels, des Übergangs vom konservativen Osmanischen Reich
hin zu einer modernen, säkularen Republik.

Viele europäische Architekten fanden in der Türkei eine neue Heimat. Für sie war das
Land nicht nur ein Zufluchtsort, sondern auch ein Raum, in dem sie ihre
architektonischen Ideen verwirklichen konnten. Einige von ihnen lehrten an türkischen
Universitäten und hatten großen Einfluss auf die Ausbildung einer ganzen
Architekturgeneration. Namhafte Architekten wie Bruno Taut, Paul Bonatz, Clemens
Holzmeister, Ernst Egli und Gustav Oelsner sind eng mit dieser Zeit verbunden. Ihr
Wirken an Institutionen wie der İstanbul Teknik Üniversitesi und der Akademie der
Schönen Künste in Istanbul trugen entscheidend zur architektonischen Entwicklung des
Landes bei.

In dieser Arbeit geht es nicht in erster Linie um die Bauten, die diese Architekten
gescha^en haben, sondern um den weniger sichtbaren, aber ebenso wichtigen Einfluss,
den sie auf die nächste Generation türkischer Architekten ausgeübt haben. Durch ihre
Lehrtätigkeit vermittelten sie nicht nur die Prinzipien der modernen Architektur, sondern
auch neue Denkweisen, Werte und ein erweitertes Verständnis von Architektur.

Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Inwieweit hat der Kulturtransfer
deutschsprachiger Architekten das Architekturverständnis und die
Architekturpraxis der türkischen Architekten geprägt und wie lässt sich dieser
Einfluss im Werk der nachfolgenden Generation nachweisen?“

Es geht also nicht nur um einen rein stilistischen Vergleich, sondern um die
Untersuchung eines kulturellen Transferprozesses. Es geht darum zu verstehen, wie
Ideen, Konzepte und pädagogische Ansätze weitergegeben, vielleicht auch
weiterentwickelt oder verworfen wurden.

Zwischen Orient und Okzident: Ein architekturhistorischer Vergleich von Wiener Gründerzeitbauten mit Istanbuler Apartments der Tanzimat-Ära (spätes 19. – frühes 20. Jahrhundert)

Büsra CATKIN 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Diplomarbeit befasst sich mit den Wiener Gründerzeitbauten und mit den zeitgleich entstandenen Bauten der Tanzimat-Ära in Istanbul. Dabei sollen die architektonischen Parallelen und Unterschiede in der Gestaltung und Funktion von Wiener Gründerzeitbauten und historischen Wohnhäusern der Tanzimat-Ära analysiert werden.
Ziel der Arbeit ist eine vergleichende Untersuchung der städtebaulichen und architektonischen Entwicklung Wiens und Istanbuls im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung und Ausformung der Wohnbauten dieser Zeit – insbesondere auf ihren Gestaltungsmerkmalen, der Grundrissorganisation und der jeweiligen Zielgruppe, für die sie konzipiert wurden. Dabei wird auch der Einfluss europäischer und ausländischer Architekten auf die Wohnarchitektur Istanbuls untersucht.
Besonderes Interesse gilt den architektonischen Parallelen und Unterschieden in der Fassadengestaltung und der Raumstruktur. Obwohl sich die Bauten beider Städte auf den ersten Blick ähneln, vermute ich tiefere, historisch und kulturell bedingte Gemeinsamkeiten und Parallelen, die ich systematisch herausarbeiten möchte. Ziel ist es, diese durch visuelle, funktionale und kontextuelle Analysen greifbar zu machen.

Restaurierung und Konservierung der Stiftstürme im Stift Klosterneuburg: Analyse, technische Konzepte und restauratorische Maßnahmen

Aylin ALTINAY 2024 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Restaurierung und Konservierung der Stiftstürme im Stift Klosterneuburg: Analyse, technische Konzepte und restauratorische Maßnahmen
Diese Diplomarbeit behandelt die Restaurierung der Stiftstürme des Stifts Klosterneuburg, eines der bedeutendsten Bauwerke Österreichs. Die Stiftstürme, die das architektonische Erscheinungsbild des Klosters prägen, sind nicht nur ein Wahrzeichen vom Stift Klosterneuburg, sondern auch eine wertvolle barocke Baukunst. Im Rahmen der Restaurierung wurden sowohl bauliche als auch konservatorische Maßnahmen durchgeführt, um die historische Substanz der Türme zu erhalten und gleichzeitig ihre strukturelle Sicherheit zu gewährleisten.
Die Arbeit dokumentiert den gesamten Restaurierungsprozess, beginnend mit der wissenschaftlichen Untersuchung und Analyse des Bauwerks, über die Schadensdiagnose, die Entwicklung von Restaurierungsstrategien bis hin zur praktischen Umsetzung der Maßnahmen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der sorgfältigen Erhaltung der originalen Materialien und der Erarbeitung eines geeigneten Restaurierungskonzepts gewidmet. Dabei flossen sowohl historische Quellen als auch moderne technologische Methoden in die Planungs- und Entscheidungsprozesse ein.
Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die Untersuchung der spezifischen Schäden an den Türmen, wie etwa Rissen im Mauerwerk, Korrosionserscheinungen an den architektonischen und skulpturalen Elementen und den Herausforderungen bei der Konservierung der historischen Fassade. Die angewandten Techniken und Materialien werden ebenso erläutert wie die Einhaltung denkmalpflegerischer Standards und die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen.
Abschließend wird die Restaurierung als ein integrativer Prozess verstanden, der nicht nur die bauliche Erhaltung der Türme sichert, sondern auch zur Bewahrung eines bedeutenden kulturellen Erbes beiträgt. Die Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag zur modernen Denkmalpflege und Restaurierung dar und bietet zugleich wertvolle Erkenntnisse für ähnliche Projekte im Bereich der Architekturrestaurierung und -konservierung.

Restoration and Conservation of the monastery towers at Stift Klosterneuburg: Analysis, Technical Concepts and Restoration Measures
This thesis addresses the restoration of the monastery towers at Stift Klosterneuburg, one of Austria’s most significant buildings. The towers, which define the monastery’s architectural character, are not only a symbol of the abbey but also a valuable baroque architecture. The restoration process involved both structural and conservation interventions aimed at preserving the towers’ historical fabric while ensuring their structural integrity.
The work documents the entire restoration process, beginning with a scientific assessment and analysis of the building, followed by a diagnosis of the damage, the development of restoration strategies and the implementation of the necessary measures. Special emphasis was placed on the careful preservation of original materials and the formulation of an appropriate restoration measure. The planning and decision-making processes integrated both historical sources and modern technological methods.
A central aspect of the work is the investigation of the specific damage to the towers, such as cracks in the masonry, signs of corrosion on the architectural and sculptural elements and the challenges of conserving the historic facade. The techniques and materials used in the restoration are explained, alongside a discussion of compliance with monument conservation standards and the collaboration with interdisciplinary experts.
Ultimately, the restoration is seen as an integrative process that not only ensures the structural preservation of the towers but also contributes to safeguarding an important piece of cultural heritage. The thesis makes a significant contribution to contemporary monument conservation and restoration practices and offers valuable insights for similar projects in the field of architectural conservation

Das EKAZENT Hietzing – Eine Analyse & Bewertung des 60 Jahre alten Einkaufszentrums in Hietzing

Markus KARLOVITS 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Das EKAZENT Hietzing, welches gemeinhin oftmals als erstes Einkaufszentrum Österreichs bezeichnet wird, wurde unter Leitung des Architektenehepaars Windbrechtinger in den 1960er Jahren realisiert. Obwohl der Gebäudekomplex kürzlich sein 60-jähriges Jubiläum feiern konnte, existiert bis dato noch keine Forschungsarbeit, welche sich näher mit dessen Entstehungsgeschichte sowie der Anlage selbst befasst.
Die theoretische Arbeit soll zuerst einen generellen historischen Rückblick zur Nachkriegsarchitektur in Wien bieten und auch das Thema Konsum in dieser Zeitperiode kurz beleuchten. Auf eine Einführung bezüglich Leben sowie Arbeit des Ehepaars Windbrechtinger folgt mit der Baugeschichte und einer Bestandsdokumentation die nähere Betrachtung des Gebäudeensembles. Hierbei werden auch bisher durchgeführte Umbauten sowie die noch laufende Sanierung analysiert.
Der empirische Teil der Abhandlung versucht zunächst den Stellenwert des Einkaufszentrums im OEuvre der Windbrechtingers festzustellen, um sich weiters mit der Frage auseinanderzusetzen, wie beim Bau des EKAZENT mit den damaligen Thesen des städteplanerischen Vordenkers Victor Gruen umgegangen wurde. Auch wird mittels Vergleichen eine Abklärung versucht, ob und falls ja, inwiefern nachfolgende Einkaufszentren vom Gebäudeensemble in Hietzing beeinflusst wurden.
Als Abschluss der Arbeit soll eine NutzerInnenbefragung die heutige Bedeutung des EKAZENT Hietzing analysieren und sich schließlich als Ausblick mit dem künftigen Umgang des Einkaufszentrums befassen.

The EKAZENT Hietzing, which is often described as Austria’s first shopping center, was built under the direction of the architects Traude & Wolfgang Windbrechtinger during the 1960s. Although the building complex recently celebrated its 60th anniversary, there exists no research that takes a closer look at its history or the complex itself.
The thesis first offers a general historical review of post-war architecture in Vienna and takes also a closer look on the topic of consumption during this period. An introduction to the life and work of the Windbrechtingers is followed by a closer look at the building ensemble with its history and documentation. Previous and ongoing renovations are also analyzed.
The empirical part of the thesis tries to define the importance of the shopping center in Windbrechtingers’ oeuvre first to further discuss the question of how the construction of the EKAZENT dealt with the theses of the urban planning pioneer Victor Gruen. Furthermore comparisons are used to clarify whether following shopping centers were influenced by the building ensemble in Hietzing.
At the end of the work, a user survey will analyze the current importance of the EKAZENT Hietzing and finally investigate how the shopping center will be used in the future.

Traude und Wolfgang Windbrechtinger, EKAZENT Hietzing in 1961 und 1964, Fotos Markus Karlovits
Traude und Wolfgang Windbrechtinger, EKAZENT Hietzing in 1961 und 1964, Fotos Markus Karlovits

Die postmoderne Antike: Michael Graves und die semantische Neuinterpretation klassischer Architekturelemente

Lisa BEKHIT 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Diese Diplomarbeit widmet sich der Frage, wie postmoderne Architektur mit dem Erbe der antiken Baukunst umgeht. Die ironische Haltung gegenüber historischen Referenzen in der Postmoderne, liefert die Grundlage des Diskurses- untersucht wird, inwiefern diese Rückgriffe eine rein ästhetische Übernahme sind, oder eine inhaltliche Neuinterpretation darstellen.

Ziel der Arbeit ist es, durch gezielte Analysen ausgewählter Beispiele herauszuarbeiten, welche antiken Elemente, zitiert, transformiert oder neu interpretiert werden. Dabei werden verschieden Aspekte, wie Materialien, Gebäudetypologien, Proportionen, etc. untersucht, analysiert und verglichen.

Im Zentrum steht Michael Graves, ein amerikanischer Architekt, der, unter anderem, für den spielerischen Umgang mit antiken Vorbildern bekannt wurde. Anhand ausgewählter Bauten werden formale Adaptionen und semantische Bedeutungen analysiert. Ein Beispiel ist das Team Disney Building von Graves, dessen Fassade das Motiv der Karyatiden aufgreift. Die historisch schlanken Säulen, die im Bild einer Frau ausgeformt wurden, werden bei Graves nun durch sieben Zwerge aus dem Disney- Kanon ersetzt.

Die Arbeit soll aufzeigen, in welchem Spannungsfeld sich zeitgenössische Architektur und antike Traditionen bewegt und einen Beitrag zum fortlaufenden kulturellen Diskurs über Vergangenheit und Gegenwart leisten.

This thesis is dedicated to the question of how postmodern architecture engages with the heritage of ancient building traditions. The postmodern architecture, often characterized by irony towards historical references, forms the basis of this discourse. The thesis investigates whether such references are mere aesthetic appropriations or whether they represent a meaningful reinterpretation of classical elements.

The primary aim is to identify which elements are quoted, transformed, or reinterpreted. Through targeted analysis of selected examples various aspects such as materials, building typologies, proportions, and more are examined, analyzed, and compared.

This dissertation focuses on Michael Graves, an American architect known for his playful engagement with classical elements. Through an analysis of selected buildings, both formal adaptations and semantic meanings are discussed. One example is the Team Disney Building, whose façade reimagines the motif of the caryatids: the traditionally slender pillars formally sculpted as female figures, now replaced by the Seven Dwarfs from the Disney canon.

This work aims to shed light on the tension between contemporary architecture and ancient traditions, contributing to the ongoing cultural discourse surrounding past and present.

Wandel der Geschäftslandschaft an der Wiener Ringstraße – Untersuchung der historischen Entwicklung am Beispiel der Sirk-Ecke und Vergleich mit der Avenue des Champs-Élysées“

Marija LJOLJIC 2024 WS -
Betreut von:
Harald R. Stühlinger

Wandel der Geschäftslandschaft an der Wiener Ringstraße – Untersuchung der historischen Entwicklung am Beispiel der Sirk-Ecke und Vergleich mit der Avenue des Champs-Élysées“
Change in the business landscape on Vienna’s Ringstrasse – Examination of the historical development using the example of the Sirk corner and comparison with the Avenue des Champs-Élysées’

Die Wiener Ringstraße hat sich seit dem 19. Jahrhundert als bedeutendes Zentrum für Handel und Geschäftsleben etabliert. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Geschäftslandschaft an der Wiener Ringstraße mit besonderem Fokus auf die Sirk-Ecke und deren historische Transformation. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie hat sich die Nutzung dieses Standorts im Laufe der Zeit verändert und welche Faktoren haben diesen Wandel beeinflusst?
Zur Beantwortung dieser Frage wird eine historische Analyse durchgeführt, basierend auf Archivmaterialien, Baupolizei- und Zeitschriftenquellen sowie Plänen und Fotografien. Zudem werden städtebauliche, architektonische und innenräumliche Veränderungen miteinbezogen.
Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist der Vergleich mit der Avenue des Champs-Élysées in Paris, um Parallelen und Unterschiede in der Entwicklung von Geschäftsstandorten in europäischen Metropolen aufzuzeigen. Während beide Straßen einst als exklusive Einkaufsstraßen galten, prägen veränderte Handelsstrukturen, Kommerzialisierung und Tourismus zunehmend ihr heutiges Erscheinungsbild.
In einem abschließenden Zukunftsausblick diskutiert die vorliegende Arbeit mögliche Entwicklungen für die Wiener Ringstraße. Im Fokus der Untersuchung stehen Konzepte, die dazu beitragen könnten, historische Geschäftsstandorte neu zu beleben. Ein weiterer Aspekt der Untersuchung ist die Veränderung der Nutzung von Einzelhandelsflächen durch neue Handelsformen und urbane Entwicklungen.

Vienna’s Ringstraße has established itself as a significant center of commerce and business since the 19th century. This thesis examines the development of the commercial landscape along the Ringstraße, with a particular focus on the Sirk-Ecke and its historical transformation. The central research question is: How has the use of this location changed over time, and which factors have influenced this transformation?
To answer this question, a historical analysis is conducted, based on archival materials, building authority records, newspapers, maps, and photographs. Additionally, urban, architectural, and interior changes are considered.
A key aspect of this study is the comparison with the Avenue des Champs-Élysées in Paris, highlighting parallels and differences in the development of commercial locations in European metropolises. While both streets were once considered exclusive shopping boulevards, changing retail structures, commercialization, and tourism are increasingly shaping their present-day appearance.
In a concluding future outlook, this thesis discusses possible developments for Vienna’s Ringstraße. The study focuses on concepts that could contribute to the revitalization of historical commercial locations. Another aspect of the investigation is the transformation of retail spaces due to new forms of commerce and urban developments.

Geschichte weiterbauen – Die biografische Transformation eines Gründerzeithauses im Kontext der urbanen Verdichtung

Katharina PROSKE 2025 SS -
Betreut von:
Harald R. Stühlinger

Geschichte weiterbauen – Die biografische Transformation eines Gründerzeithauses im Kontext der urbanen Verdichtung.
Building on history – The biographical transformation of a „Wilhelminian Era building“ in the context of urban densification.

Dachgeschossausbauten sind seit Jahrhunderten bekannt, wurden jedoch erst im 20. und 21. Jahrhundert zu einer etablierten Methode der Stadterneuerung und Nachverdichtung. Während Dachräume zuvor durch Mansarddächer oder Fachwerkbauten genutzt wurden, hat sich der gezielte Ausbau als effiziente Strategie zur Schaffung von Wohnraum durchgesetzt.

In Wien sind Dachausbauten längst etabliert, besonders bei Gründerzeithäusern, die modernisiert und vertikal erweitert werden. Der Forschungsstand ist weit fortgeschritten, doch mein Interesse gilt nicht nur der architektonischen Umsetzung, sondern der Biografie eines Hauses: Wie verlängert ein Dachausbau seinen Lebenszyklus? Welche optischen Veränderungen entstehen?

Ziel ist es, die Biografie des Hauses weiterzuschreiben – zusätzlichen Wohnraum durch einen sensiblen Dachausbau zu schaffen, der sich harmonisch in die bestehende Dachlandschaft einfügt und das historische Erscheinungsbild respektiert.

Loft conversions have been known for centuries, but only became an established method of urban regeneration and redensification in the 20th and 21st centuries. While attic spaces were previously utilised by mansard roofs or half-timbered buildings, the targeted conversion has become established as an efficient strategy for creating living space.

In Vienna, loft conversions have long been established, especially in Wilhelminian-style buildings that have been modernised and vertically extended. The state of research is well advanced, but my interest is not only in the architectural realisation, but also in the biography of a house: How does a loft conversion extend its life cycle? What visual changes occur?

The aim is to continue the biography of the house – to create additional living space through a sensitive loft conversion that blends harmoniously into the existing roof landscape and respects the historic appearance.

Zwischen Erinnerung und Raum – Die poetische Übersetzung von Atmosphäre

Antonia KARNER 2025 SS -
Betreut von:
Harald R. Stühlinger

Zwischen Erinnerung und Raum – Die poetische Übersetzung von Atmosphäre
between memory and space – a poetic approach to atmosphere

Der Inhalt dieser Arbeit versucht, Atmosphäre, die Wahrnehmung und Erfahrung dieser sowie das, was sie in uns auslöst zu erfassen und zu erzählen. Am Anfang stand die Erinnerung an eine Raumerfahrung meiner Kindheit. Was blieb, waren weniger konkrete räumliche Vorstellungen als vielmehr verschwommene Bilder und Fragmente von Erinnerungen, die vertraute Gefühle hervorrufen – und heute? Heute nehme ich poetisch wirkende Räume wahr, reale und fiktive Orte zugleich, ein Zusammenspiel aus Erinnertem und Gegenwärtigem.

„Wenn man sich in der Realität an den Orten bewegt, die sich tief ins Langzeitgedächtnis gegraben haben, bewegt man sich dort fast automatisch. Die Wahrnehmung und Erinnerung gehen hier Hand in Hand, ergänzen und beeinflussen sich gegenseitig.“[1]

Als Raum für die Erforschungen der Atmosphäre, dient der reale Ort der Raumerfahrung – Sequenzen eines (Landschafts-) Raumes in den niederösterreichischen Alpen. Es wird versucht, sich dem Raum und seiner Atmosphäre auf einer sehr persönlichen und subjektiven Ebene anzunähern. Die Arbeitsweise liegt weniger einer wissenschaftlichen Methodik als vielmehr einer intuitiven und experimentellen Vorgehensweise zugrunde. Das Erarbeiten einer Methodik wird selbst zur Methodik. Durch das schrittweise Annähern an die Thematik und den Raum soll ein Arbeitsprozess entstehen, in dem Erkenntnisse fortlaufend mit neuen Beobachtungen abgeglichen werden. Dabei geht es nicht nur darum, die Atmosphäre zu erkennen, sondern auch die gewonnenen Informationen aktiv zu verarbeiten. Die Erkundung des Raums wird zu einem experimentellen Versuchslabor. Durch das direkte Arbeiten vor Ort und das wiederholte Abgehen des Raumes, wird versucht, die Atmosphäre und den Geist des Ortes einzufangen, in dem unterschiedliche Werkzeuge und Methoden zum Einsatz kommen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dekodiert und übersetzt werden. Mithilfe des Mediums einer Installation soll ein Transfer (in den städtischen Raum) erfolgen.

The content of this work seeks to capture and narrate atmosphere, the perception and experience of it, and what it evokes within us. It all began with the memory of a spatial experience from my childhood. What remained were not so much concrete spatial images, but rather blurred pictures and fragments of memories that evoke familiar feelings—and today? Today, I perceive spaces that appear poetic, both real and fictional places at once, a blend of what is remembered and what is present.

“When one moves through places in reality that have deeply embedded themselves in long-term memory, one moves through them almost automatically. Perception and memory go hand in hand here, complementing and influencing each other.” [1]

The real place of spatial experience—sequences of a (landscape) space in the Lower Austrian Alps—serves as a space for the exploration of atmosphere. An attempt is made to approach the space and its atmosphere on a very personal and subjective level. The working method is based less on scientific methodology than on an intuitive and experimental approach. The development of a method becomes a method in itself. Through a gradual approach to the subject and the space, a working process is to emerge in which insights are continuously compared with new observations. It is not only about recognizing the atmosphere, but also about actively processing the information gained. The exploration of the space becomes an experimental laboratory. By working directly on-site and repeatedly walking through the space, an attempt is made to capture the atmosphere and spirit of the place, using various tools and methods. The insights gained from this are to be decoded and translated. With the help of the medium of an installation, a transfer (into the urban space) is to take place.

The goal is to make the atmosphere of the place spatially tangible and to express its poetry. However, this translation does not claim to be complete. Rather, it is precisely in the incompleteness, in the “uncontrollable” nature of the perception and experience of space and atmosphere, that a special quality lies: the blurry, the “unnamable,” and the mysterious. It is the unspeakable that ultimately constitutes the atmosphere of a place.

[1] DOLEGA, Marcel: Gedächtnis Architektur. Eine Kulturgeschichte der Mnemotektur, S.10

Ästhetik der Gebrauchspatina – Wie Spuren unsere Wahrnehmung verändern

Julia Maria SIEBMACHER 2024 WS -
Betreut von:
Harald R. Stühlinger

Ästhetik der Gebrauchspatina – Wie Spuren unsere Wahrnehmung verändern.
Aesthetics of the patina of use – How our perception is changed by traces.

Spuren sind überall. Sie entstehen durch Berührung, Nutzung und Zeit. Sie sind flüchtig, fragmentarisch und unvollständig. Sie können ästhetisch oder störend wirken, als Zeichen von Wert oder Verfall gelesen werden. Sie sind Hinweise und bilden in ihrer gegenwärtigen Existenz die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Eine besondere Kategorie dieser Spuren stellt die Gebrauchspatina dar. Die sich durch kontinuierliche Nutzung bildende Schicht zwischen Objekt und Subjekt steht als zentraler Begriff im Mittelpunkt dieser Arbeit.

Ziel ist es, herauszufinden, wie die durch Nutzung entstandene Gebrauchspatina zur ästhetischen Aufwertung eines Objektes beitragen kann, ohne als bloßes Zeichen des Verfalls wahrgenommen zu werden. Dazu wird zunächst auf die Entstehung von Gebrauchsspuren und Patina eingegangen, um den Begriff der Gebrauchspatina theoretisch einzuordnen. Ihr Konzept geht unter anderem auf den deutschen Form- und Produktgestalter Karl Clauss Dietel zurück, dessen Ansätze mit denen des finnischen Architekten Juhani Pallasmaa verglichen werden. Spuren des Gebrauchs sind sowohl in Alltagsobjekten, als auch in der Architektur zu finden, weshalb für die Erforschung der Fragestellung Fallbeispiele aus beiden Bereichen betrachtet werden. Theoretische Ansätze von Gaston Bachelard, Walter Benjamin und Jaques Derrida helfen, ästhetische und antiästhetische Urteile in Bezug auf die Gebrauchspatina besser zu verstehen. Als gestalterische Ergänzung soll die Arbeit mit einer künstlerischen Untersuchung abgeschlossen werden, die sich mit der Ästhetik der Gebrauchspatina auseinandersetzt und diese gestalterisch sichtbar macht.

Traces are everywhere. They are created through touch, use and time. They are elusive, fragmentary and incomplete. They can be aesthetic or disturbing, read as a sign of value or decay. They are clues and, in their present existence, form a bridge between the past and the future.

A special category of these traces is the patina of use. The layer that forms between object and subject through continuous use is the central concept at the heart of this work.

The aim is to find out how the patina of use can contribute to the aesthetic appreciation of an object without being perceived as a mere sign of decay. To this purpose, the development of traces of use and patina will first be discussed in order to theoretically classify the concept of the patina of use. The concept goes back to the German form and product designer Karl Clauss Dietel, among others, whose approaches are compared with those of the Finnish architect Juhani Pallasmaa. Traces of use can be found in everyday objects as well as in architecture, which is why case studies from both areas are considered in order to explore the issue. Theoretical approaches by Gaston Bachelard, Walter Benjamin and Jaques Derrida help to understand aesthetic and anti-aesthetic judgments in relation to the patina of use. As a creative supplement, the work will be concluded with an artistic investigation that deals with the aesthetics of the patina of use and makes it visible through visual design.

„Von Beton- zu Solarpilzen“. Eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Energieausfällen in verschiedenen Regionen Albaniens durch die Umnutzung der Bunker-Infrastruktur

Anxhela GOLEMI 2025 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

„Von Beton- zu Solarpilzen“.
Eine nachhaltige Lösung zur Bekämpfung von Energieausfällen in verschiedenen Regionen Albaniens durch die Umnutzung der Bunker-Infrastruktur

Exposé

Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den etwa 175.000 bestehenden Bunkern aus der kommunistischen Ära in Albanien. Die Militärbunker aus Stahlbeton, die während der Enver-Hoxha-Diktatur von 1972-1984 als Verteidigungsbauten errichtet wurden, sind nie verwendet worden. Heute erinnern sie an eine Zeit, die mit der Einschüchterung, Unterdrückung und der Selbstisolation des Landes in Verbindung gebracht wird.
Zum einen geht es um die Dokumentation, Beschreibung und die aktuellen Nutzungen dieser Bauten. Zum anderen soll in dieser Diplomarbeit ein Konzept entwickelt werden, wie diese in Zusammenhang mit der Lösung energietechnischer Fragen in Albanien genutzt werden könnten. Ein zentrales Problem sind die Stromausfälle, die in ländlichen Gebieten häufig vorkommen. Ziel dieser Diplomarbeit ist es daher, alternative, innovative Ansätze zur Umnutzung der bestehenden Betonbauten in sogenannte „Solarbunker“ zu erarbeiten. Um die Lebensqualität in den betroffenen Regionen zu verbessern, sollen die Bunker mit Solarpaneelen ausgestattet werden. Das Konzept sieht vor, diese ungenutzten Ressourcen in nachhaltige Energiespeicher umzuwandeln, die der Bevölkerung dienen sollen. Analysiert werden die technische Umsetzung sowie die kulturellen, sozialen und ökologischen Auswirkungen dieser Umnutzung. Der Umbau der Verteidigungsanlagen in Solarbunker stellt eine nachhaltige Lösung dar und zugleich bleiben sie als Zeugnisse der albanischen Geschichte erhalten.

Wohnen IM Park – Der Wohnpark „Wiener Flur“ von Klara Hautmann-Kiss im Vergleich mit urbanenGroßwohnbauten

Ariane VOGELSANG 2025 SS -
Betreut von:
Ingrid Holzschuh

Wohnen IM Park – Der Wohnpark „Wiener Flur“ von Klara Hautmann-Kiss im Vergleich mit urbanen Großwohnbauten

Wien war seit Beginn des 20. Jahrhunderts einer der innovativsten Vorreiter moderner Wohnmodelle im sozialen Wohnungsbau. Nach den Gemeindebauten des Roten Wiens wurde in der Nachkriegszeit besonders der Wunsch nach einer Rückkehr zu naturnahem Wohnen deutlich. Die daraus resultierende Zentrumserweiterung in die städtischen Außenbereiche lässt sich auf das Planungskonzept Roland Rainers zurückführen, dessen Idee auch von Harry Glück mit dem Wohn- und Kaufpark Alt-Erlaa umgesetzt wurde. Eine weitere architektonische Entwicklung waren die Entwürfe sogenannter Wohnparks, die sich grossmaßstäblich, meist klar als Skulptur in der Stadt positionieren. Mit der urbanen Wohnform wird auf eine einheitliche Gestaltung von Architektur und Natur abgezielt, die sich durch eine multifunktionale Gesamtstruktur mit Wohnfolgeeinrichtungen auszeichnet.

Die Wiener Architektin Klara Hautmann-Kiss (1920 – 2000) verwirklichte in Zusammenarbeit mit Rudolf Hautmann und Friedrich Rollwagen im Bezirk Simmering ihre Vorstellung des Wohnparks: den „Wiener Flur“ – ein zusammenhängendes Grüngebiet, mit Wohnblöcken durchsetzt.

Im Rahmen der Diplomarbeit wird die historische Entstehung des Projektes, vom Wettbewerbsentwurf bis zur Ausführung erfasst. Ausgangspunkt der Analyse des „Wiener Flurs“ bildet der beruflicher Werdegang von Klara Hautmann-Kiss, ihre planerische Tätigkeit, sowie ihre Dissertation „Wohnparks und ihre bauliche Gestaltung“ (1980). Anhand der Planunterlagen werden Unterschiede zwischen dem Erstentwurf des Architekten Rupert Falkner und der tatsächlichen Ausführung durch Hautmann-Kiss aufgezeigt. Die Siedlung wird ausgehend vom städtebaulichen Kontext, über die Erschließung, Bauweise, Grundrisslösungen bis hin zum verwendeten Material auch in Hinblick auf die Gestaltung und Relevanz des zentralen Parks untersucht.

Darüber hinaus werden die Ursprünge des Wohnmodells „Wohnpark“, sowie die von ihnen ausgehende Faszination erforscht, um wiederkehrende Gestaltungsmerkmale und Disparitäten herauszuarbeiten. Zudem wird das Werk der Architektin zeithistorisch im Baugeschehen der Großwohnbauten der 1960er und 1970er Jahre kontextualisiert und mit Projekten österreichischer und internationaler Architekt:innen städtebaulich, typologisch, funktional und sozial verglichen. So werden Merkmale einer gelungenen Architektur herausgearbeitet und festgestellt, welche Aktualität und Relevanz diese Typologie in der heutigen Zeit darstellt. Ziel der Arbeit ist, die entscheidenden Qualitäten und Mechanismen des Wohnparks zu erkennen, durch die ein nachhaltig anregendes soziales Wohnumfeld generiert werden kann. Dabei soll ein Bewusstsein für zukünftiges Handeln in der Architektur hinsichtlich öffentlichem und privatem Raum geschaffen und die Bedeutung sozialer Infrastruktur im unmittelbaren Lebensumfeld betont werden. Am Beispiel von Klara Hautmann-Kiss wird aufgezeigt, welche tragende Rolle Architekt:innen bei der Gestaltung unseres Lebensraums einnehmen.

Living IN the park – The residential park ”Wiener Flur” by Klara Hautmann-Kiss compared with large urban residential Buildings

Vienna has been one of the most innovative pioneers of modern housing models in social housing since the beginning of the 20th century. After the projects built within the period of Red Vienna, the desire for a return to living close to nature became clear in the post-war period. The resulting extension of the city centre into the urban outskirts can be traced back to Roland Rainer’s planning concept, whose idea was also implemented by Harry Glück with the Alt-Erlaa residential and retail park. Another architectural development was the design of so-called residential parks, which are buildings of a large scale, usually shaped and positioned like a sculpture within the city. This urban form of housing aims to achieve a uniform design of architecture and nature, characterised by a multifunctional structure with residential facilities.

The Viennese architect Klara Hautmann-Kiss (1920 – 2000), in collaboration with Rudolf Hautmann and Friedrich Rollwagen, realised her idea of the residential park in the district of Simmering: the ”Wiener Flur” – a continuous green area interspersed with apartment blocks.

The thesis analyses the historical development of the project, from the competition design to its implementation. The starting point for the analysis of the ”Wiener Flur” is the career of Klara Hautmann-Kiss, her projects and her dissertation ‘Wohnparks und ihre bauliche Gestaltung’ (1980). Based on the planning documents, differences between the initial design by architect Rupert Falkner and the actual realisation by Hautmann-Kiss are shown. The project is analysed in terms of its urban context, development, construction method, floor plan solutions and the materials used, including the design and importance of the park.

In addition, the origins of the ”residential park” housing model and the fascination they depict are explored in order to identify recurring design features and disparities. In addition, the architect’s work is contextualised in the building history of the large residential buildings of the 1960s and 1970s and compared with projects by Austrian and international architects in terms of urban planning, typology, function and social aspects. In this way, characteristics of successful architecture are shown and the topicality and relevance of this typology today is determined.

The aim of the work is to recognise the decisive qualities and mechanisms of the residential park through which a sustainably stimulating social living environment can be created. An awareness for future action in architecture with regard to public and private space should be created and the importance of social infrastructure in the immediate living environment is to be emphasised. The example of Klara Hautmann-Kiss is used to demonstrate the role that architects play in shaping our living environment.

Architektur und Wohnraum für benachteiligte Gemeinschaften in Ägypten: Ein Blick auf informelle Siedlungen und traditionelle Lebensweisen

Dina ELSADI 2024 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Diese Diplomarbeit soll die komplexen Zusammenhänge zwischen Architektur, Sozialpolitik und den Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen in Ägypten beleuchten. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung informeller Siedlungen und traditioneller Wohnformen, die durch schnelle Urbanisierung und anhaltende Armut entstanden sind. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der sozioökonomischen und politischen Situation Ägyptens, wobei das exponentielle Bevölkerungswachstum, Migration und die staatlichen Wohnbauprogramme von der Mubarak- bis zur Sisi-Ära analysiert werden. Dabei wird die Rolle der Regierung in der Schaffung von Wohnraum für Arme sowie die Auswirkungen auf Stadtentwicklung und informelle Siedlungen untersucht.

Ein weiterer Fokus liegt auf den architektonischen Herausforderungen bei der Gestaltung von Wohnraum für arme Bevölkerungsschichten, einschließlich der Verwendung kostengünstiger und lokaler Materialien sowie der Integration von grundlegender Infrastruktur. Historische Ansätze wie die von Hassan Fathy (der selbsternannte Architekt der Armen), insbesondere sein Projekt in New Gourna, sowie moderne Initiativen wie UN-Habitat-Projekte und das „Egyptian Social Housing Program“ werden kritisch analysiert. Auch informelle Siedlungen, ihre Entstehung, soziale Strukturen und Selbstbau-Initiativen werden eingehend untersucht, um die Herausforderungen dieser informellen Stadtstrukturen zu verstehen.

Im abschließenden Teil werden Architekturprojekte für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Ägypten mit ähnlichen Initiativen in anderen Entwicklungsländern, wie beispielsweise Indien, Brasilien oder Chile verglichen. Es stellt sich die Frage, inwiefern globale Vorbilder als Inspiration für ägyptische Projekte dienen können. Gleichzeitig werden die Ergebnisse dieser Analyse kritisch beleuchtet und gegenübergestellt.

 

Chromatische Erzählungen Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Marina BABIC 2024 SS –
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Chromatische Erzählungen

Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Lina Bo Bardi (1914-1992) ist eine moderne italienisch-brasilianische Architektin. In Italien eröffnete sie ihr erstes Architekturbüro und arbeitete mit prominenten Designern wie Gio Ponti zusammen, jedoch hauptsächlich als Architekturjournalistin und Illustratorin für Zeitschriften. Da das Nachkriegseuropa jedoch kein Ort für eine Frau war, die am Widerstand teilgenommen hatte, übersiedelte sie nach Brasilien, wo ihre architektonische Karriere begann und sie den Schritt von der Zeichnung zum gebauten Objekt vollzog.

Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung der Farbe Rot in den Architekturzeichnungen und gebauten Werken von Lina Bo Bardi. Im Fokus steht die bevorzugte Verwendung von Rot, wobei die symbolischen und funktionalen Implikationen dieser Farbe im Kontext ihrer umfassenderen Designphilosophie und des kulturellen Milieus ihrer Zeit beleuchtet werden sollen. Hierbei soll untersucht werden, inwiefern die Farbe Rot Mitte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen und verwendet wurde. Dies ermöglicht einen Vergleich von Bo Bardis Verwendung der Farbe mit der ihrer Zeitgenossen. Dadurch werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die einzigartigen Aspekte ihres Ansatzes hervorgehoben. Der Einfluss ihres italienischen Erbes, ihrer politischen Ansichten und künstlerischen Einflüsse könnte der Grund sein, warum Rot ein wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk war.

Durch die Untersuchung spezifischer architektonischer Elemente, in denen Rot besonders hervorsticht sollen die tieferen Bedeutungen und Absichten hinter Bo Bardis Entscheidungen, entschlüsselt werden. Methodisch soll, eine Kombination aus Archivrecherche, visueller Analyse und theoretischer Untersuchung, die eine nuancierte Interpretation der Rolle von Rot in Bo Bardis Architektur sowie anderer von ihr verwendeter Farben bietet, zur Anwendung kommen.

Letztendlich stellt diese Arbeit die These auf, dass Lina Bo Bardis Verwendung von Rot nicht nur ästhetisch bedingt ist, sondern eine bewusste und facettenreiche Strategie darstellt, die ihren revolutionären Geist und ihr Engagement für die Schaffung inklusiver, dynamischer und bedeutungsvoller Räume verkörpert. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Farbe im architektonischen Ausdruck und heben Lina Bo Bardis anhaltenden Einfluss auf das Fachgebiet hervor.

„Ich wollte nie jung sein. Was ich wirklich wollte, war eine Geschichte zu haben. Mit fünfundzwanzig Jahren wollte ich meine Memoiren schreiben, aber ich hatte kein Material dafür“, schreibt Lina Bo Bardi. Diese Masterarbeit zielt darauf ab, ihre Geschichte zu entdecken und ihre Werke um eine weitere Dimension zu bereichern.

 

Zum Umgang mit baulichen Relikten aus der Zeit des Nationalsozialismus

Samantha SLIS 2023 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg

Kurzfassung

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Kongresshalle in Nürnberg, der größte noch erhaltene bauliche Überrest aus der Zeit des Nationalsozialismus. Dieser Bau befindet sich auf dem wichtigsten Schauplatz der nationalsozialistischen Propagandaveranstaltungen, dem weitläufigen Areal des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie ab Kriegsende bis heute mit diesem Bau umgegangen wurde. Dabei wird insbesondere die Komplexität untersucht, was mit diesem und anderen historisch so schwer belasteten Bauwerken passieren kann und darf.

Im ersten Teil der Arbeit steht die nationalsozialistische Architektur im Fokus. Hierbei wird auf deren propagandistische Bedeutung, Eigenschaften und Zwecke eingegangen. Anschließend wird im Zuge dessen die Rolle des Reichsparteitagsgeländes und die Kongresshalle untersucht. Darauffolgend wird der Umgang mit diesem Bau nach der NS-Zeit beleuchtet. In einer vergleichenden Analyse mit anderen nationalsozialistischen Bauten mit Beispielen aus Berlin, München und Wien werden die unterschiedlichen Herangehensweisen betreffend den Umgang und deren Nutzungen herausgearbeitet. Die Arbeit schließt mit Erörterungen über die Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Methoden zum Umgang und zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Architektur ab.

 

Schloss Ernegg – Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Kay TÖLLER 2023 SS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Exposé zur Diplomarbeit

Schloss Ernegg
Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Problemstellung
Das Schloss Ernegg befindet sich südlich der Donau im niederösterreichischen Bezirk Scheibbs und ist seit 1656 im Besitz der Familie Auersperg. Obwohl sich in dieser Umgebung eine hohe Anzahl an Burgen und Schlössern befindet, welche teils sehr gut dokumentiert und auch historisch eng verflochten sind, ist über das Schloss Ernegg nur sehr wenig bekannt. Informationen im Internet sind nur sehr lückenhaft beschrieben und auch die Quellenangaben dazu sehr mangelhaft oder nicht vorhanden.

Erkenntnisinteresse
Die Arbeit soll sich mit der Geschichte des Schlosses befassen und wie die Umgestaltungen des Bauwerks in Zusammenhang mit den lokalen, historischen Ereignissen stehen. Auch die Anordnung mehrerer Räumlichkeiten innerhalb des Schlosses sowie zahlreiche Niveauunterschiede auch in geringem Ausmaß werfen Fragen über die Entstehung der unterschiedlichen Gebäudeteile auf.

Methodik
Literatur zu den verschiedenen Adelsfamilien, vor allem jene zur Familie Auersperg, sind essentieller Bestandteil zur Aufarbeitung der Vorkommnisse im betroffenen Gebiet und dienen zur genaueren Informationsbeschaffung über die Besitzwechsel des Schlosses. Dazu ist auch die Aushebung diverser Schriftunterlagen in den verschiedenen Archiven unerlässlich. Weiters soll
durch die Ausmessung des Bauwerks ein aktueller Planstand generiert werden, welcher Aufschluss über Veränderungen im Laufe der Geschichte geben soll.
Institute for Art History, Building Research and Monument Preservation
Student: Kay Töller | Supervision: Ao.Univ.Prof.in Dr.in phil. Sabine Plakolm

Forschungsstand
Diverse Unterlagen wie beispielsweise die Beschreibung im Dehio über das Schloss Ernegg erläutern das Bauwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt. Auch Kupferstiche aus früheren Jahrhunderten zeigen das damalige Erscheinungsbild des Schlosses aus verschiedenen Perspektiven.

Gliederungsentwurf
Nach einer kurzen Einführung in das Bauwerk selbst soll die Geschichte der Familie Auersperg für ein besseres Verständnis des Themas sorgen. Damit verbunden wird auch die Geschichte der Vorbesitzer eine wichtige Rolle spielen. Der Hauptteil der Arbeit soll aus einer chronologischen Übersicht über lokalhistorische Geschehnisse sowie damit verbundene Umgestaltungen des Schlosses bestehen. Da wie erwähnt, wenige Informationen auffindbar sind, werden auch Hypothesen, vor allem auch in Bezug auf andere im Bezirk Scheibbs liegenden Schlösser und Burgen Bestandteil der Arbeit sein. Dazu wird auch ein komplett neuer Planstand für die Ausarbeitung des Hauptteils als Unterstützung dienen.

Literaturverzeichnis
– Preinfalk Miha, Auersperg Geschichte einer europäischen Familie, Stocker Verlag, 2006
– Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau.
Teil 2. M bis Z, Verlag Berger, Horn/Wien, 2003

 

Kindergärten in den Wohnbauten des Roten Wiens

Fatoumata KOUROUMA 2022 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Abstract

Die geplante Arbeit beschäftigt sich mit den im Zuge des Wohnbauprogrammes der Stadt Wien errichteten Kindergärten in der Zeit des „Roten Wien“ 1919-1934. Am Beispiel der Kindergärten soll nachgezeichnet werden, wie Architektur (gesellschafts)politische Ideologie abbildete und dadurch neu definierte.

Nach Ende des ersten Weltkriegs nutzte die neugewählte sozialdemokratische Stadtregierung die Gelegenheit sich dem dringlichen Problem der Wohnungsnot zu stellen und sich mit einem breit angelegten Wohnbauprogramm zu profilieren. Dieses Vorhaben war begleitet von einem umfassenden Wohlfahrtsprogramm und sollte gleichzeitig die Arbeitslosigkeit bekämpfen, unter anderem, indem möglichst viele Architekt*innen mit Planungsaufgaben betraut wurden. Diese entwickelten zusammen mit dem Stadtbauamt Wohnhausanlagen mit umfassenden sozialen Einrichtungen.
Der gemeinsame Nenner vieler Entwürfe, trotz unterschiedlicher Formensprachen und architekturtheoretischer Herangehensweisen, war die strukturelle Organisation der Bauten mit der Aktivierung der Höfe als nutzbare Freiflächen und kleine, über Punktstiegenhäuser erschlossene Wohnungen. Direkte Folge davon war die Verschiebung der Reproduktionsarbeit ins vollkommen Private bzw. Öffentliche, was insbesondere den Alltag und die gesellschaftlichen Möglichkeiten von Frauen veränderte.
Eine zentrale städtebaulich-architektonische Innovation, der in architektonischer Hinsicht nicht fortschrittlichen Bauten war die Rolle der Höfe, die sowohl private als auch öffentliche Aufgaben erfüllten. Sie kommunizierten über Fassadengestaltung und räumlicher Organisation nach Innen an die Bewohner*innen und nach Außen an die Stadt und waren damit Träger besonderer symbolischer Bedeutung. Dabei finden sich oft Kindergärten in ihrem gestalterischen Zentrum – wohl auch als Symbol für die Verwirklichung der von der sozialdemokratischen Partei angestrebten gesellschaftlichen Veränderungen. Die Ausformulierung der neuen Gebäudetypologie Kindergarten war damit nicht nur eine architektonische, sondern auch eine politisch-repräsentative Aufgabe.

Der Kindergarten bekam als neue Bauaufgabe ab Ende der 1910-Jahre größere Bedeutung in Wien, weshalb betrachtet werden soll, unter welchen Vorgaben die neu erdachten Räume gestaltet wurden und ob sich explizierte Bezüge zu anderen architektonischen Referenzen finden lassen. Weiters sollen diese Bauten auf die gewählte Formensprache, den Bezug zum Außenraum und – soweit nachvollziehbar – der gewählten Inneneinrichtung untersucht werden.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER TU Wien

Der Beitrag der Architekten Alexander Neumann und Ernst Gotthilf zur Bankenarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts in Wien

Barbara KARL-HILLEPOLD 2021 WS -
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Inhalt:
Bei der Masterarbeit handelt es sich um eine theoretische Arbeit über die Bankenarchitektur der beiden jüdischen Architekten Alexander Neumann und Ernst Gotthilf, die während ihrer Bürogemeinschaft (1909-1939) entstanden ist. Das Vorhaben beschränkt sich auf die Auswahl der drei folgenden Wiener Bankgebäude:
1. Wiener Bankverein, Schottengasse 2-6, 1010 Wien (1909-1912),
2. Niederösterreichische Escomptegesellschaft, am Hof 2, 1010 Wien (1913-1915)
3. Österreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe, Renngasse 2, 1010 Wien
(1914-1921)

Im ersten Teil soll kurz auf die Lebensdaten, Ausbildung und die umfassenden Werke der beiden jüdischen Architekten Alexander Neumann (1861-1947) und Ernst Gotthilf (1865-1950), die sich bis zu ihrer Emigration 1939 nicht nur als Architekten von Villen und Palais, sondern vor allem als Architekten von Bankgebäuden im In- und Ausland einen Namen machen konnten, eingegangen werden.

Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die rege Bankentätigkeit um 1900 im ersten Wiener Bezirk, soll zum besseren Verständnis auf die Firmengeschichte und die daraus resultierenden Anforderungen an den Betrieb der einzelnen Banken bis zu deren heutigen Nachnutzung eingegangen werden.

Der Hauptteil befasst sich dann mit der architektonischen Analyse des bemerkenswerten „Wiener Bankvereins“ und seinen Folgebauten „Die Niederösterreichische Escomptegesellschaft“ sowie „Österreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe“ im ersten Wiener Bezirk. Diese Bankengebäude mussten nicht nur repräsentativ sein und den Wünschen der Auftraggeber entsprechen, sondern auch den funktionalen Erfordernissen und den sich ständig ändernden Anforderungen des Bankenbetriebs nach Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit gerecht werden. Dabei soll im Rahmen der architektonischen Analyse auf die monumentale Architektur, die Innenraumgestaltung und die moderne technische Ausstattung eingegangen werden.
Am Ende der Arbeit sollen die Gemeinsamkeiten der historischen Bankengebäude herausgearbeitet und gezeigt werden, wie diese denkmalgeschützten Gebäude mit ihren groß dimensionierten Kassensaälen im Rahmen ihrer Nachnutzung neue sinnvolle (?) Funktionen erhalten.