Jenseits des bekannten Werks: Die Megastrukturen des Wohnens im architektonischen Nachlass von Roland Rainer
Das Architekturzentrum Wien (Az W) ist das einzige Museum in Österreich, das sich ausschließlich der Architektur widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die gesellschaftliche Dimension und die alltägliche Relevanz von Architektur – weit über das reine Entwerfen und Errichten von Gebäuden hinaus.
Die umfassende Sammlung des Az W zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts beinhaltet einzigartige Primärquellen und Exponate. Diese werden wissenschaftlich erschlossen, erforscht und in vielfältiger Weise vermittelt.
Gemeinsam mit dem Research Center der Az W Sammlung strebt der Forschungsbereich Kunstgeschichte der TU Wien Forschungssynergien an, die Lehre, Forschung und Vermittlung miteinander verknüpfen:
• Wissenschaftliche Bearbeitung von Primärquellen und Objekten aus der Az W Sammlung
• Interdisziplinäre Lehre und praxisnahe Forschung für Studierende
• Gemeinsame Vermittlungsformate zur Sichtbarmachung österreichischer Architekturgeschichte
Forschungsthemen für Diplomarbeiten und Dissertationen im Rahmen der Kooperation TU Wien und Az W:
Jenseits des bekannten Werks: Die Megastrukturen des Wohnens im architektonischen Nachlass von Roland Rainer
Roland Rainer (1910–2004) war ein österreichischer Architekt, der mit seinen Bauten wie etwa der Stadthalle Wien (1958), der Wohnsiedlung Puchenau bei Linz (1965–2000) oder des ORF-Zentrums in Wien (1968–1974) die Architektur des 20. Jahrhunderts in Österreich prägte. Sein Konzept des verdichteten Flachbaus, das er gemeinsam mit Johannes Göderitz und Hubert Hoffmann in der Schrift «Die gegliederte und aufgelockerte Stadt» (1957) formulierte, galt lange Zeit als Standardwerk des Städtebaus der Nachkriegszeit.
Ab den 1970er-Jahren begann Rainer an Wettbewerben teilzunehmen, die als „Megastrukturen“ des Wohnbaus entworfen wurden. Darunter Projekte für die demokratische Bundesrepublik Deutschland, wie eine Stadt für 100.000 Einwohner in München/Perlach, oder Wohnbauten für die sozialistische Regierung der Stadt Bratislava. Rainers architektonischer Nachlass ist seit 2015 Bestandteil der Sammlung des Architekturzentrum Wien (Az W). Ziel der theoretischen Diplomarbeit ist die Dokumentation und Analyse der bisher in Rainers Œuvre wenig beachteten Typologie der großformatigen Wohnstrukturen, die es auch im Kontext seiner städtebaulichen Konzepte zu untersuchen gilt.