Diplomarbeiten

Architekturausstellungen und ihre Vermittlung: Strategien und Ziele

Josepha KARSTEN 2024 WS -

Architekturausstellungen und ihre Vermittlung: Strategien und Ziele

Zentrale Fragestellung: Welche Ziele verfolgen Architekturausstellungen im Kontext der Architekturvermittlung? ARCHITEKTURAUSSTELLUNGEN UND IHRE VERMITTLUNG: STRATEGIEN UND ZIELE Die aktuelle Architekturdebatte wird vor allem von einer Vielzahl an Themen bestimmt, die eng mit globalen und gesellschaftlichen Ereignissen und Herausforderungen verknüpft sind und uns die Architektur als Disziplin immer wieder neu bewerten lassen. So sind Themen der Nachhaltigkeit, der Bedeutung und Weiternutzung von vorhandenem Baubestands dringlich und lassen im Umkehrschluss nach der Zukunft der Architekturpraxis fragen. Um eine Reflektion der Vergangenheit und eine Vision für die Zukunft zu generieren sind Architekturausstellungen eine aktuelle und populäre Praxis, die sich in den letzten Jahrzehnten bewährt hat und seither weiterwächst. So können mit ihnen die auf die Architekturpraxis einwirkenden Faktoren inhaltlich untersucht, analysiert oder diskutiert und damit einen retrospektiven und zukunftsorientierten Ansatz für architektonische Inhalte dargestellt werden. So recherchiert diese Arbeit anhand einer zentralen Fragestellung die Ziele von Architekturausstellungen im Kontext des Architekturdiskurses und stellt dazu zwei weitere ergänzende Fragen; zum einen die Frage nach den involvierten AkteurInnen der Ausstellungspraxis und darauf aufbauend die Frage nach der Umsetzung und damit nach spezifischen Strategien. Diese Fragen werden anhand ausgewählter Fallbeispiele bearbeitet und sollen Aufschluss über mögliche Ziele von Architekturausstellungen geben. Die Beispiele sind nach ihrer Maßstäblichkeit ausgewählt, damit ein möglichst breites Spektrum für die diskutierten Inhalte erzeugt werden kann. Anfangs setzt sich die Arbeit mit der historischen Entwicklung und dem Fokus auf die Ursprünge und die Entwicklung von Architekturausstellungen im europäischen und nordamerikanischen Raum auseinander. So wird die Schnittstelle zur Kunstausstellung erkannt und wichtige Höhepunkte erarbeitet, die ihre Entwicklung bis heute geprägt haben. Der Status quo der Architekturausstellung wird erörtert und zudem das Medium Ausstellung mit seinen Charakteristika untersucht. Besonderes Augenmerk wird, im Rahmen der zentralen Fragestellung, auf die Rolle von AkteurInnen und inhaltlichen Schwerpunkten, sowie Strategien der Ausstellungspraxis gelegt. Dabei wird erklärt, wie sich der Schwerpunkt von der Bedeutung der KuratorInnenschaft zur Umsetzung einer spezifischen Praxis verlagert. Anhand der Beispiele, der Recherche und Gespräche mit den AkteurInnen dieser Praxis werden diese Veränderungen nachvollziehbar dargestellt. Daraus resultierende Ergebnisse lassen Ziele von Architekturausstellungen und aktuelle Tendenzen von Strategien erkennbar werden. Ziel ist es, die beschriebene Idee eines zukunftsweisenden Mediums für die Architekturpraxis unter Betrachtung vergangener und aktueller Praxis zu überprüfen und aktuelle Strategien und Methoden zu erkennen, die durch ihre Unterschiede ein breites Feld an Möglichkeiten für die Zukunft von Architekturausstellungen eröffnet.

Betreut von:
Harald R. STÜHLINGER

Architecture Exhibitions and their Mediation: Strategies and Goals

Question: What goals do architecture exhibitions pursue in the field of communicating about architecture? ARCHITECTURE EXHIBITIONS AND THEIR MEDIATION: STRATEGIES AND GOALS The current debate on architecture is primarily determined by a variety of topics that are closely linked to global and social events and challenges which make us constantly re-evaluate architecture as a discipline. Issues such as sustainability, the significance and continued use of existing buildings are urgent and, at the same time, raise questions about the future of the architectural practice. To generate this reflection of the past and the vision for the future, architectural exhibitions are a current and popular practice that has proven itself in recent decades and has continued to grow ever since. In this way they can be used to examine, analyze or discuss the factors influencing the architectural practice and thus represent a retrospective and future-oriented approach to architectural content. This thesis researches the purposes of architectural exhibitions in the field of architectural communication and identifies two further central questions; firstly, the question of the actors involved in exhibition practice and, building on this, the question of the realization and thus specific strategies. These questions are addressed based on selected case studies and are intended to provide information about possible objectives of exhibitions in an architectural context. These examples are selected according to their scale so that the broadest possible spectrum can be generated for the content discussed. At first, the work looks at the historical development with a particular focus on the origins and development of exhibitions with architectural content in Europe and North America. The intersection to the art exhibition is recognized and important highlights that have shaped the development of the architecture exhibition to date are identified. The current status quo of exhibiting architectural topics and content is discussed, and the medium of the exhibition and its characteristics are analyzed. Within the context of the central question, particular attention is paid to the role of actors and key aspects of content, as well as to the strategies of practice in architectural exhibitions. It explains how the focus shifts from the importance of curatorship to the realization of a specific practice. Based on examples, research and discussions with those involved in this practice, these changes are presented in a comprehensible manner. The resulting outcome allows to recognize the aims of architectural exhibitions and current trends in strategies. The aim is to examine the described idea of a future-oriented medium for architectural practice by looking at past and current practice and to recognize current strategies and methods which, through their differences, create a broad field of possibilities for the future of architectural exhibitions.

Steinbrüche – Wunden in der Erde

Tatjana RIEDEL 2024 WS -

Steinbrüche – Wunden in der Erde

Mineralische Baustoffe sind wichtiger Bestandteil von Architektur, doch nur selten wird der Ursprung jener Rohstoffe näher betrachtet. Insbesondere widmet sich die Arbeit der Rolle von Steinbrüchen, die nicht nur als Orte der Materialgewinnung fungieren, sondern auch als Symbol für den menschlichen Eingriff in die Umwelt betrachtet werden. Durch einen interdisziplinären Ansatz, der Architektur und Kunstgeschichte verbindet, werden die Zusammenhänge zwischen Steinbrüchen, der Bedeutung von endlichen Ressourcen für die Bauindustrie beleuchtet.

Im ersten Teil der Arbeit wird eine Auseinandersetzung mit künstlerischen Werken erfolgen, die die Thematik kritisch hinterfragen und verdeutlichen. Die Kunst übernimmt hierbei eine vermittelnde Rolle und macht deutlich, dass die Entnahme von Material aus der Erde nicht nur eine Ressource für Baumaterialien, sondern auch eine Verletzung darstellt, eine Wunde in der Umwelt. Künstlerische Werke hinterfragen die Praxis des Materialabbaus, thematisieren die entstandenen Umweltschäden und regen zur Reflexion über die Nutzung natürlicher Ressourcen an. Dadurch wird Kunst zu einem Medium, das Bewusstsein schafft und eine tiefere Wertschätzung für die Ursprünge architektonischer Materialien fördert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit wird die nähere Betrachtung der Steinbrüche in Österreich, welche die Stadt Wien mit Baumaterialien versorgt. Es wird hier der Zusammenhang zwischen dem Umgang mit Ressourcen in der Stadt und die daraus resultierenden Wunden in der Landschaft in der Umgebung betrachtet.

Schließlich möchte die Arbeit durch dieser Aspekte herausarbeiten inwiefern Kunst dazu beitragen kann, dass die Bedeutung von Materialien und Ressourcen im Bauwesen besser verstanden und wertgeschätzt wird, um so einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Erde zu fördern.

Betreut von:
Harald R. STÜHLINGER

Quarries – wounds in the earth

Mineral building materials are an important component of architecture, but the origin of these raw materials is rarely considered in detail. In particular, the work is dedicated to the role of quarries, which not only function as places of material extraction, but are also seen as a symbol of human intervention in the environment. Using an interdisciplinary approach that combines architecture and art history, the connections between quarries and the significance of finite resources for the construction industry are illuminated.

The first part of the work will involve an examination of artistic works that critically analyze and clarify the topic. Art takes on a mediating role here and makes it clear that the extraction of material from the earth is not only a resource for building materials, but also an injury, a wound in the environment. Artistic works question the practice of material extraction, thematize the resulting environmental damage and encourage reflection on the use of natural resources. In this way, art becomes a medium that creates awareness and promotes a deeper appreciation of the origins of architectural materials.
Another focus of the work will be a closer look at the quarries in Austria that supply the city of Vienna with building materials. The connection between the handling of resources in the city and the resulting wounds in the surrounding landscape will be considered.

Finally, the work aims to use these aspects to work out the extent to which art can contribute to a better understanding and appreciation of the importance of materials and resources in the construction industry in order to promote a sustainable use of the earth’s resources.

Architektur und Wohnraum für benachteiligte Gemeinschaften in Ägypten: Ein Blick auf informelle Siedlungen und traditionelle Lebensweisen

Dina ELSADI 2024 WS -

Diese Diplomarbeit soll die komplexen Zusammenhänge zwischen Architektur, Sozialpolitik und den Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen in Ägypten beleuchten. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Untersuchung informeller Siedlungen und traditioneller Wohnformen, die durch schnelle Urbanisierung und anhaltende Armut entstanden sind. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der sozioökonomischen und politischen Situation Ägyptens, wobei das exponentielle Bevölkerungswachstum, Migration und die staatlichen Wohnbauprogramme von der Mubarak- bis zur Sisi-Ära analysiert werden. Dabei wird die Rolle der Regierung in der Schaffung von Wohnraum für Arme sowie die Auswirkungen auf Stadtentwicklung und informelle Siedlungen untersucht.

Ein weiterer Fokus liegt auf den architektonischen Herausforderungen bei der Gestaltung von Wohnraum für arme Bevölkerungsschichten, einschließlich der Verwendung kostengünstiger und lokaler Materialien sowie der Integration von grundlegender Infrastruktur. Historische Ansätze wie die von Hassan Fathy (der selbsternannte Architekt der Armen), insbesondere sein Projekt in New Gourna, sowie moderne Initiativen wie UN-Habitat-Projekte und das „Egyptian Social Housing Program“ werden kritisch analysiert. Auch informelle Siedlungen, ihre Entstehung, soziale Strukturen und Selbstbau-Initiativen werden eingehend untersucht, um die Herausforderungen dieser informellen Stadtstrukturen zu verstehen.

Im abschließenden Teil werden Architekturprojekte für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Ägypten mit ähnlichen Initiativen in anderen Entwicklungsländern, wie beispielsweise Indien, Brasilien oder Chile verglichen. Es stellt sich die Frage, inwiefern globale Vorbilder als Inspiration für ägyptische Projekte dienen können. Gleichzeitig werden die Ergebnisse dieser Analyse kritisch beleuchtet und gegenübergestellt.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Screenshot

Koptische Kirchenarchitektur. Ein Zusammenwirken von Theologie, Identität und Symbolikim Sakralraum

Sarah GABRA 2024 WS -

Die geplante Diplomarbeit befasst sich mit der koptischen Kirchenarchitektur Ägyptens. Als
eine der Urkirchen des Christentums unterstand die koptische Architektur vielen verschiedenen
Einflüssen.

Im Zentrum der Arbeit stehen die unterschiedlichen Typologien und Bauprinzipien, welche der
koptischen Kirche ihre äußere Gestalt geben, aber auch für eine spirituelle Atmosphäre im
Inneren sorgen. Der koptische Sakralraum reflektiert die koptische Kirche, sei es die Theologie,
den Ritus oder die kulturelle Identität.

Die Architektur schafft jedoch nicht allein die Spiritualität im Kirchenraum, sondern auch die
koptische Kunst. Ein wichtiger Faktor in jeder koptischen Kirche ist die künstlerische
Ausstattung. Ikonen, Mosaiken und Wandmalereien sind Träger theologischer Erzählungen.
Somit greifen architektonische Strukturen und das ikonografische Programm ineinander, um
eine ganzheitliche sakrale Erfahrung zu ermöglichen.

451 n. Chr. trennten sich die Kirchen in alt-orientalische und eine byzantinische Kirche. Im
Rahmen der Arbeit sollen die Unterschiede der koptischen Kirche zu den byzantinischen und
den anderen alt-orientalischen Kirchen auf dem Gebiet der Theologie, der Architektur und der
Ikonografie besprochen werden.

Bei der Diplomarbeit handelt es sich um eine theoretische Arbeit. Primäre und sekundäre
Quellen, einschließlich Fachliteratur, Baupläne und Fotografien, werden kritisch ausgewertet,
um ein umfassendes Verständnis der koptischen Kirchenkunst zu entwickeln.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Test

Chromatische Erzählungen Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Marina BABIC 2024 SS –

Chromatische Erzählungen

Über die Bedeutung und Symbolik der Farbe Rot im Werk von Lina Bo Bardi

Lina Bo Bardi (1914-1992) ist eine moderne italienisch-brasilianische Architektin. In Italien eröffnete sie ihr erstes Architekturbüro und arbeitete mit prominenten Designern wie Gio Ponti zusammen, jedoch hauptsächlich als Architekturjournalistin und Illustratorin für Zeitschriften. Da das Nachkriegseuropa jedoch kein Ort für eine Frau war, die am Widerstand teilgenommen hatte, übersiedelte sie nach Brasilien, wo ihre architektonische Karriere begann und sie den Schritt von der Zeichnung zum gebauten Objekt vollzog.

Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung der Farbe Rot in den Architekturzeichnungen und gebauten Werken von Lina Bo Bardi. Im Fokus steht die bevorzugte Verwendung von Rot, wobei die symbolischen und funktionalen Implikationen dieser Farbe im Kontext ihrer umfassenderen Designphilosophie und des kulturellen Milieus ihrer Zeit beleuchtet werden sollen. Hierbei soll untersucht werden, inwiefern die Farbe Rot Mitte des 20. Jahrhunderts wahrgenommen und verwendet wurde. Dies ermöglicht einen Vergleich von Bo Bardis Verwendung der Farbe mit der ihrer Zeitgenossen. Dadurch werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die einzigartigen Aspekte ihres Ansatzes hervorgehoben. Der Einfluss ihres italienischen Erbes, ihrer politischen Ansichten und künstlerischen Einflüsse könnte der Grund sein, warum Rot ein wiederkehrendes Motiv in ihrem Werk war.

Durch die Untersuchung spezifischer architektonischer Elemente, in denen Rot besonders hervorsticht sollen die tieferen Bedeutungen und Absichten hinter Bo Bardis Entscheidungen, entschlüsselt werden. Methodisch soll, eine Kombination aus Archivrecherche, visueller Analyse und theoretischer Untersuchung, die eine nuancierte Interpretation der Rolle von Rot in Bo Bardis Architektur sowie anderer von ihr verwendeter Farben bietet, zur Anwendung kommen.

Letztendlich stellt diese Arbeit die These auf, dass Lina Bo Bardis Verwendung von Rot nicht nur ästhetisch bedingt ist, sondern eine bewusste und facettenreiche Strategie darstellt, die ihren revolutionären Geist und ihr Engagement für die Schaffung inklusiver, dynamischer und bedeutungsvoller Räume verkörpert. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Farbe im architektonischen Ausdruck und heben Lina Bo Bardis anhaltenden Einfluss auf das Fachgebiet hervor.

„Ich wollte nie jung sein. Was ich wirklich wollte, war eine Geschichte zu haben. Mit fünfundzwanzig Jahren wollte ich meine Memoiren schreiben, aber ich hatte kein Material dafür“, schreibt Lina Bo Bardi. Diese Masterarbeit zielt darauf ab, ihre Geschichte zu entdecken und ihre Werke um eine weitere Dimension zu bereichern.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Lina Bo Bardi MASP Quelle: https://institutobardi.org.br/en/grupo_the-founders/04_lina-bo-bardi_en/#gallery-51
Lina Bo Bardi Studie der MASP Quelle: https://institutobardi.org.br/en/grupo_the-founders/04_lina-bo-bardi_en/#gallery-54
Lina Bo Bardi, 1967. MASP Quelle: https://institutobardi.org.br/en/grupo_the-founders/04_lina-bo-bardi_en/#gallery-59 Photo: Lew Parrella

(Un)Sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im internationalen Kontext

Leonie JOCHUM 2024 SS –

(Un)Sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im internationalen Kontext

Der Frauenanteil unter den Studierenden des Studienganges Architektur an der Technischen Universität Wien liegt mittlerweile bei ca. 55% 1), unter den gelehrten Inhalten des Studiums werden in den Vorlesungen zu Bau-, Architektur- und Kunstgeschichte nach wie vor nur aber wenige Architektinnen erwähnt, kaum eine Architektin wird näher behandelt.

Die Diplomarbeit “(Un)Sichtbare Frauen: Protagonistinnen der Architekturgeschichte seit 1900 im internationalen Kontext” soll einen Beitrag leisten, diese Lücke zu füllen und die bereits lange Präsenz von Frauen in der Architektur sichtbar zu machen.

Die Frage nach den Vertreterinnen in der Architekturgeschichte soll anhand ausgewählter Persönlichkeiten und Projekte beantwortet werden.
Ein weit gesteckter zeitlicher und räumlicher Rahmen ermöglicht einen breitgefächerten Überblick über die Werke von Frauen in der Architektur.

Die Betrachtung der Architektinnen und deren Bauwerke erfolgt in dieser Diplomarbeit gegliedert anhand der wichtigsten Baustile und Architekturbewegungen Europas und den USA seit 1900. Die Biographien der Architektinnen sind skizzenhaft dargestellt, da die Namen vor allem mit konkreten Projekten verknüpft werden sollen. Die Projekte werden daher eingehender behandelt und auf die Architektursprache sowie besondere Qualitäten analysiert.

Um die Architekturstile- und bewegungen kohärent abzubilden, werden Projekte aus den Typologien Wohnbau und öffentliche Gebäude ausgewählt. Anhand dieser zwei Typologien kann die Bauaufgabe (öffentliche Gebäude) und die zugrunde liegende Entwicklung der Gesellschaft (Wohnbau) dargestellt werden.

Die Diplomarbeit stellt, wie erwähnt, nur einen Überblick dar, eine vollständige Aufzählung aller Architektinnen ist in diesem Rahmen nicht möglich. Vielmehr dient sie als Anstoß für eine tiefergehende Recherche

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Architektur und Kunstmuseum – Wenn ArchitektInnen zu AusstellungsdesignerInnen und KuratorInnen werden

Jasmin NASIF 2024 SS –

Im Zentrum stehen die Themenfelder Architektur, Kuratieren, Ausstellungsgestaltung und Museum, insbesondere die Verbindung zwischen Architektur und Kunstausstellung. Die Diplomarbeit setzt mit der Schnittstelle zwischen dem Kuratieren und dem Ausstellungsdesign auseinander und beleuchtet insbesondere die Rolle von ArchitektInnen für Kunstmuseen.

Die Auseinandersetzung beginnt mit der historischen Entwicklung von Ausstellungen und verschiedenen Kunstmuseumsstilen und untersucht, wie Architektur und Ausstellungsmöglichkeiten miteinander in Beziehung stehen. Eine genaue Definition des Kuratierens soll gefunden werden, wobei auch auf die Schnittstelle zwischen Ausstellungsdesign und Kuratieren eingegangen wird und die Rolle von ArchitektInnen näher beleuchtet wird. Die Fragestellung setzt sich damit auseinander, inwiefern Ausstellungsdesign und Kuratieren unterschiedliche Tätigkeiten sind und ArchitektInnen und KuratorInnen voneinander lernen können.

Das Fallbeispiel „Stedelijk Base“ betrachtet die Neugestaltung der Sammlung des Stedelijk Museums Amsterdam durch OMA/AMO, bei der die ArchitektInnen die KuratorInnenrolle übernahmen. Des Weiteren werden Fallbeispiele aus Wien zum Vergleich herangezogen, um Unterschiede zwischen ArchitektInnen, AusstellungsdesignerInnen und KuratorInnen zu illustrieren. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung zentraler Erkenntnisse und der Diskussion potenzieller Auswirkungen auf Architektur und Museen. Das Ziel ist es zu klären, was ArchitektInnen von KuratorInnen lernen können, um die Bereiche Architektur, Kunst und Kuratieren sowie Ausstellungsdesign zu verbinden und so die Gestaltung von Museen zu verbessern.

Die Methodik umfasst eine umfassende Literatur und Projektrecherche zu Kunstmuseen, Ausstellungsdesign und Kuratieren. Interviews mit KuratorInnen und ArchitektInnen sollen zusätzliche Einblicke bieten und die Forschungsarbeit ergänzen. Durch diese Kombination soll eine ganzheitliche Herangehensweise erreicht werden und verschiedene Perspektiven mit einbezogen werden.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Architektin Ilse Vana-Schiffmann und ihr Beitrag zum altengerechten Wohnen in Wien der Nachkriegsmoderne

Dominik VUKOJA 2023 WS – 2024 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Der Raum im Lern-Cluster Die Entgrenzung der Lernumgebung

Gisela EDER 2023 SS - 2024 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Zum Umgang mit baulichen Relikten aus der Zeit des Nationalsozialismus

Samantha SLIS 2023 WS

Die Kongresshalle am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg

Kurzfassung

Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Kongresshalle in Nürnberg, der größte noch erhaltene bauliche Überrest aus der Zeit des Nationalsozialismus. Dieser Bau befindet sich auf dem wichtigsten Schauplatz der nationalsozialistischen Propagandaveranstaltungen, dem weitläufigen Areal des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie ab Kriegsende bis heute mit diesem Bau umgegangen wurde. Dabei wird insbesondere die Komplexität untersucht, was mit diesem und anderen historisch so schwer belasteten Bauwerken passieren kann und darf.

Im ersten Teil der Arbeit steht die nationalsozialistische Architektur im Fokus. Hierbei wird auf deren propagandistische Bedeutung, Eigenschaften und Zwecke eingegangen. Anschließend wird im Zuge dessen die Rolle des Reichsparteitagsgeländes und die Kongresshalle untersucht. Darauffolgend wird der Umgang mit diesem Bau nach der NS-Zeit beleuchtet. In einer vergleichenden Analyse mit anderen nationalsozialistischen Bauten mit Beispielen aus Berlin, München und Wien werden die unterschiedlichen Herangehensweisen betreffend den Umgang und deren Nutzungen herausgearbeitet. Die Arbeit schließt mit Erörterungen über die Herausforderungen der aktuellen und zukünftigen Methoden zum Umgang und zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Architektur ab.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Kongresshalle-mit-Eingang-des-Dokuzentrums-eigenes-Foto-2017
Kongresshalle-mit-Aussichtsplattform-des-Dokuzentrums-eigenes-Foto-2017

Wiener Hotelbauten im Kontext der Weltausstellung 1873

Sarah DEUBELLI 2023 SS

Exposé

Eine Analyse der architektonischen und städtebaulichen Aspekte anhand exemplarischer Bauten für die Hotellerie.

Im Hinblick auf den bevorstehenden Besucheransturm während der Weltausstellung im Jahr 1873, erkannte Wien die Notwendigkeit, ihre Kapazitäten für die Unterbringung von Gästen zu erweitern. Im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten war die Stadt zu dieser Zeit nur begrenzt mit großen Hotels oder Gasthöfen ausgestattet. Zahlreiche neue Hotels wurden errichtet und existierende Unterkünfte erweitert, modernisiert und angepasst, um den erwartenden Antrag während der Weltausstellung bewältigen zu können. Als Resultat wurden beeindruckende Bauten geschaffen, die bis heute das Stadtbild Wiens prägen und ein bedeutender Bestandteil des Erbes der Weltausstellung darstellen.

Vor diesem Hintergrund konzentriert sich diese Arbeit auf den Fußabdruck der Weltausstellung von 1873 im Stadtbild Wiens und untersucht insbesondere die architektonischen, infrastrukturellen Maßnahmen anhand der Hotels.

Arbeitsthese: Die Architektur jener Zeit ergänzt den architektonischen Reichtum Wiens und transportiert das Flair der Kaiserzeit in die Gegenwart. Ein interessanter Aspekt hierbei ist die Frage, inwiefern sich die Architektur der Weltausstellung in der Gestaltung der Hotels widerspiegelte? Gab es bestimmte Architekturmerkmale, die sich in den Hotelbauten wiederfanden?

Auch die städtebaulichen Merkmale der für die Weltausstellung erbauten Hotels sind von großem Interesse: Wie haben diese den Wiener Städtebau beeinflusst und welche Auswirkungen hatten sie auf die weitere Stadtentwicklung?

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Auswirkung der architektonischen Stilrichtungen und Innovationen der Ringstraßenära auf die Gestaltung und Entwicklung der Wiener Hotels während der Weltausstellung. Welche Architektursprachen waren in dieser Zeit prägend und wie wurden sie in den Hotelbauten umgesetzt?

Diese Fragen bilden den Kern meiner Arbeit und sollen anhand von exemplarischen Beispielen, alten Plänen, Kartenmaterial, Ansichten und schriftlichen Aufzeichnungen untersucht werden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Entwicklungen im Bereich der Hotelinfrastruktur in Wien während der Weltausstellung zu zeichnen und dabei auch die Auswirkungen auf den Wiener Städtebau zu beleuchten, um abschließend die Frage beantworten zu können: Wie lässt sich das Erbe der Weltausstellung im Wiener Städtebau anhand der architektonischen Merkmale und Entwicklungen der damals errichteten Hotels und Prachtbauten ablesen und wie hat die Struktur der Hotels seit ihrer Errichtung bis heute die städtebauliche Entwicklung beeinflusst?

Literaturverweise

Eggert 1976

Klaus Eggert: Der Wohnbau der Wiener Ringstraße im Historismus. 1855 – 1896, Wiesbaden 1976.

Pemsel 1989:

Jutta Pemsel: Die Wiener Weltausstellung von 1873. Das gründerzeitliche Wien am Wendepunkt, Wien/Köln/Böhlau, 1989.

Posch 2014

Wilfried Posch: Weltausstellung und Stadtentwicklung. Die Folgen Für Wien, in: Wolfgang Kos [Hg.], Experiment Metropole. 1873: Wien und die Weltausstellung, Wien 2014.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Josef Langl, Wien zur Zeit der Weltausstellung 1873, Öl auf Leinwand, 92 x 131 cm, Wien ca. 1873. Bildnachweis: Wien. Kunst und Architektur 2008
Exemplarische Hotelbauten für die Wiener Weltausstellung 1873. Bildnachweis: Zeffiro Ciuffoletti - Das Reich der Habsburger 1848-1918 - Photographien aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, Verlag Christian Brandstätter, 2001
Plan des Weltausstellungs-Central-Bureau für Reisen und Wohnung. Bildnachweis: Wien Museum, Online Sammlung

Schloss Ernegg – Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Kay TÖLLER 2023 SS

Exposé zur Diplomarbeit

Schloss Ernegg
Die Geschichte eines niederösterreichischen Schlosses

Problemstellung
Das Schloss Ernegg befindet sich südlich der Donau im niederösterreichischen Bezirk Scheibbs und ist seit 1656 im Besitz der Familie Auersperg. Obwohl sich in dieser Umgebung eine hohe Anzahl an Burgen und Schlössern befindet, welche teils sehr gut dokumentiert und auch historisch eng verflochten sind, ist über das Schloss Ernegg nur sehr wenig bekannt. Informationen im Internet sind nur sehr lückenhaft beschrieben und auch die Quellenangaben dazu sehr mangelhaft oder nicht vorhanden.

Erkenntnisinteresse
Die Arbeit soll sich mit der Geschichte des Schlosses befassen und wie die Umgestaltungen des Bauwerks in Zusammenhang mit den lokalen, historischen Ereignissen stehen. Auch die Anordnung mehrerer Räumlichkeiten innerhalb des Schlosses sowie zahlreiche Niveauunterschiede auch in geringem Ausmaß werfen Fragen über die Entstehung der unterschiedlichen Gebäudeteile auf.

Methodik
Literatur zu den verschiedenen Adelsfamilien, vor allem jene zur Familie Auersperg, sind essentieller Bestandteil zur Aufarbeitung der Vorkommnisse im betroffenen Gebiet und dienen zur genaueren Informationsbeschaffung über die Besitzwechsel des Schlosses. Dazu ist auch die Aushebung diverser Schriftunterlagen in den verschiedenen Archiven unerlässlich. Weiters soll
durch die Ausmessung des Bauwerks ein aktueller Planstand generiert werden, welcher Aufschluss über Veränderungen im Laufe der Geschichte geben soll.
Institute for Art History, Building Research and Monument Preservation
Student: Kay Töller | Supervision: Ao.Univ.Prof.in Dr.in phil. Sabine Plakolm

Forschungsstand
Diverse Unterlagen wie beispielsweise die Beschreibung im Dehio über das Schloss Ernegg erläutern das Bauwerk zu einem bestimmten Zeitpunkt. Auch Kupferstiche aus früheren Jahrhunderten zeigen das damalige Erscheinungsbild des Schlosses aus verschiedenen Perspektiven.

Gliederungsentwurf
Nach einer kurzen Einführung in das Bauwerk selbst soll die Geschichte der Familie Auersperg für ein besseres Verständnis des Themas sorgen. Damit verbunden wird auch die Geschichte der Vorbesitzer eine wichtige Rolle spielen. Der Hauptteil der Arbeit soll aus einer chronologischen Übersicht über lokalhistorische Geschehnisse sowie damit verbundene Umgestaltungen des Schlosses bestehen. Da wie erwähnt, wenige Informationen auffindbar sind, werden auch Hypothesen, vor allem auch in Bezug auf andere im Bezirk Scheibbs liegenden Schlösser und Burgen Bestandteil der Arbeit sein. Dazu wird auch ein komplett neuer Planstand für die Ausarbeitung des Hauptteils als Unterstützung dienen.

Literaturverzeichnis
– Preinfalk Miha, Auersperg Geschichte einer europäischen Familie, Stocker Verlag, 2006
– Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau.
Teil 2. M bis Z, Verlag Berger, Horn/Wien, 2003

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER

Schloss -Ernegg_Nordseite

Die Kirchenbauten von Charlotte und Karl Pfeiler im Kontext der österreichischen Sakralarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ilse SCHALEK 2023 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Exposé

Die Kirchenbauten von Charlotte und Karl Pfeiler im Kontext der österreichischen Sakralarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Architektenehepaar Charlotte und Karl Pfeiler, das 1954 ihr gemeinsames Architekturbüro in Innsbruck gegründet hatte, plante von 1955-1968 fünf Kirchen. Ein Zeitraum, der geprägt war von einem bislang nie dagewesenen Neubauboom, neuen architektonischen Strömungen und der Öffnung der Staatskirchen, die den Forderungen der Gläubigen nach Partizipation am liturgischen Geschehen gerecht werden wollten.

Die ersten beiden Kirchen, die katholische Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis in Wattens (1955-1958) und die evangelische Dreieinigkeitskirche in Reutte (1956-1958), sind Kirchenbauten, die einem traditionellen Entwurf eines gerichteten Kirchenraumes, der sogenannten Wegkirchen entsprechen.

Die evangelische Christuskirche in Stoob (1962) und die evangelische Auferstehungskirche in Innsbruck (1962-1964) sind Zeltkirchen, die sich explizit auf den Mythos „des wandernden Kirchenvolkes“ beziehen. Dem Phänomen der Zeltbauten in der Sakralarchitektur wird sich die Arbeit im Besonderen widmen.

Die evangelische Friedenskirche in Bad Tatzmannsdorf, 1968 eingeweiht, ist der letzte Sakralbau des Architektenehepaars. Diese Kirche besticht durch Einbeziehung der Natur in den Innenraum mit gleichzeitiger Umsetzung der neuen liturgischen Forderungen.

Der Schwerpunkt der Masterarbeit soll auf der Analyse der sehr differenzierten Architektur der Kirchenbauten liegen. Um den Einfluss der Architekturströmungen auf die dargestellten Kirchenbauten aufzuzeigen werden internationale Architekturströmungen und österreichische Tendenzen dargestellt werden. Des Weiteren werden die jeweiligen Rahmenbedingungen für den Kirchenneubau, wie Finanzierung, Kunstauffassung der Bauherren und gewollte oder ungewollte Umsetzung der neuen liturgischen Forderungen diskutiert werden. Von besonderem Interesse ist die Frage, wie die Kirchenneubauten von den Pfarrgemeinden angenommen wurden und wie sie sich heutzutage, nach einem halben Jahrhundert, präsentieren.

Da es weder einen Nachlass zu Charlotte und Karl Pfeiler und kaum Literatur zu deren Kirchenbauten gibt, wird die Recherche vorwiegend in den Archiven der jeweiligen Pfarren und im Archiv von Arch. Karl Pfeiler jun. stattfinden.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER Uni Wien

Charlotte u. Karl Pfeiler, Auferstehungskirche, Innsbruck, Dachkonstruktion
Charlotte u.Karl Pfeiler, Auferstehungskirche Innsbruck, Orgelempore

Die Entwicklung der Wiener Kaffeehausinterieurs von 1920 bis 2020

Klara HERMANN 2023 WS - 2024 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Bautechnische Probleme bei Kirchen der Erzdiözese Wien aus den 1960ere Jahren

Christoph SCHIPFER 2022 WS - 2024 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Stereoskopie als Propagandamittel im Nationalsozialismus

Greta GUTWENIGER 2023 SS – 2023 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Greta Gutweniger

Stereoskopie als Propagandamittel im Nationalsozialismus (Arbeitstitel)
Die Stereoskopie als Medium und besonders die Nutzung der Stereoskopie als NSPropagandamittel sind heute kaum mehr bekannt. Auch in der Forschung wurde dem
Thema wenig Aufmerksamkeit gewidmet, einige wenige Wissenschaftler*innen
setzten sich damit auseinander.
Warum wurde das Medium der Stereoskopie im Nationalsozialismus als
Propagandamittel relevant, obwohl es zu dieser Zeit bereits an Popularität verloren
hatte und nicht mehr zeitgemäß war? Warum wurde die Stereoskopie als
Propagandamittel verwendet, wenn es doch bereits die Fotografie gab? Inwiefern war
der Aufschwung der Stereoskopie im 20. Jahrhundert mit der Relevanz des Raumes
in der NS-Zeit verknüpft? Diese Fragen sollen in der Masterarbeit beleuchtet werden,
um die Bedeutung des Raumbilds im Nationalsozialismus zu kontextualisieren.
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen der Raumbild-Verlag Otto Schönstein und seine
Raumbildwerke, da diese zu Propagandazwecken instrumentalisiert wurden. In der
Arbeit sollen die wichtigsten Erkenntnisse zur widersprüchlichen Geschichte der
Stereoskopie im NS zusammengetragen, und als Fallbeispiel eine Werkanalyse eines
Raumbildwerks gemacht werden.

Fotos: Bayerische Staatsbibliothek München/Bildarchiv.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER Uni Wien

Bayerische Staatsbibliothek MünchenBildarchiv
Bayerische Staatsbibliothek MünchenBildarchiv

Der Ausstellungsraum als Mittel der sozialen Interaktion und neuer Raumwahrnehmung.

Claire HOFFELD 2021 WS – 2023 SS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Seit den 1960er Jahren herrschte vor allem an der Ostküste Amerikas politischer und
sozialer Aktivismus. Gefordert wurden mehr Diversität und eine neue Herangehensweise an
Kunst. Dies hatte zur Folge, dass einige Künstler und Künstlerinnen den Warenstatus, sowie
die Ideologie der Museen in Frage stellten.

Viele Künstler*innen wie Andrea Fraser, Daniel Buren, Michael Asher oder Marina
Abramović haben sich sowohl mit der Kritik, wie auch mit der Nutzung des Museums für
soziale Interaktionen auseinandergesetzt. Ziel ihrer Inventionen war es eine neue
Raumwahrnehmung bei den Besucher*innen hervorzurufen um die Umwelt intensiver
wahrzunehmen.

Anhand folgender Beispiele möchte ich gerne kurz auf Künstler*innen und ihre Werke
eingehen, welche sich erst durch die Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsraum
erschlossen.

Daniel Buren setzte sich intensiv mit der Wirkung seiner Kunst im Raum auseinander. Er
stellte die konventionellen Annahmen über das Museum radikal in Frage und brachte mit
seinen Installationen bewusst versteckte politische und soziale Aspekte eines Raumes zum
Vorschein. So auch bei der Ausstellung „Peinture-Sculpture“ im Guggenheim-Museum 1971
in New York. Er halbierte die Rotunde mit einem Tuch, was zur Folge hatte, dass sich
andere Künstler*innen durch dessen Wirkung benachteiligt fühlten.

Michael Asher beschäftigte sich mit der Entfremdung von Ausstellungsräumen durch
Ergänzung oder Entfernung von Elementen und setzte sich mit dem bewussten
Wahrnehmen des Raumes durch Schall und Geräusche auseinander. Auch die Ausstellung
„Spaces“ 1970 im MOMA in New York gestaltete er aus nicht-visuellen Mitteln. Dies sollte bei
den Besucher*innen ein positives Raumgefühl auslösen.

Andrea Fraser ist eine amerikanische Künstlerin die sich ebenfalls kritisch mit Institutionen
und dem Warenstatus von Kunst auseinandersetzt. Mit ihrer Aufführung „Museum Highlights:
A Gallery Talk“ im Philadelphia Museum of Art machte sie 1989 die Besucher und
Besucherinnen auf die für sie verschwenderischen und konsumorientierten Räume des
Museums aufmerksam. So war für Fraser der Souvenirshop genauso wichtig wie der
Ausstellungsraum an sich.

Marina Abramović beschäftigt sich mit der Kritik an der westlichen Gesellschaft, sowie der
Immaterialität von Zeit und Umgebung. Bei ihrer Performance zu „The House with the Ocean
View“ setzte sie sich mit dem emotionalen und spirituellen Wirken im Raum auseinander. Die
Aufführung war 2002 in der Sean Kelly Gallery in New York zu sehen. Die Künstlerin war der
Meinung mit ihrem Experiment eine Art Energiefeld zu erzeugen, mit welchem sie auf
atomarer Ebene den Raum mit der Öffentlichkeit vereinen und verändern könne.
Bei den Beispielen handelt es sich um Werke und Aufführungen zwischen 1970 und 2002
bezogen auf die Kunstbewegung der Ostküste.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER TU Wien

Das “Bregenzerwälder Hus” – die Entwicklung einer unverkennbaren Wohnkultur

Anna-Sophie HOLZMÜLLER 2021 WS – 2023 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Expose

Der Bregenzerwald kann als kulturelles Phänomen gesehen werden. Die Kulturgüter dieser Region reichen von weltberühmter Architektur bis zum, weit über die Grenzen Österreichs begehrten, Bregenzerwälder Käse.

Diese Arbeit ist der Versuch, zu verstehen, wie es der Region des Bregenzerwaldes gelingt, einen wertvollen Kulturschatz über Jahrhunderte hinweg zu wahren und weiter zu spinnen. Wie konnte dieser entstehen und auf welche Weise ist die tiefe Verpflichtung der Tradition gegenüber mit dem gleichzeitig hohen Grad an Innovation vereinbar?

Eine besondere Ausformulierung findet diese starke Kultur in der Architektur des Bregenzerwälder Hauses. Eine durch lokale Lebensbedingungen, die Gegebenheiten der Region und die Bewirtschaftung des wertvollen Landes entstandene Sonderform des Arbeitens und Wohnens manifestiert sich auf unverwechselbare Weise in einem Gebäudetypus – dem “Bregenzerwälder Hus”. Es ist Zeugnis des Zusammenwirkens von Tradition und Innovation, von lang Erprobtem und neu Dazugelerntem.

Bemerkenswert ist dabei die allmähliche Entwicklung eines tieferen Verständnisses für eine hochentwickelte Wohnkultur. Aus der Notwendigkeit eines schützenden Daches, unter welchem sowohl Mensch, als auch Vieh untergebracht sind, entsteht eine identitätsstiftende Alltags- und Wohnkultur mit all den für diesen Ort so spezifischen Handlungen und Objekten.

Aus der alltäglichen Nutzung entwickeln sich Räume, die in ihrer Verwendung perfekt und bei bloßem Betrachten hoch ästhetisch sind. Es soll sichtbar werden, wie sich aus Traditionen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten eine starke Wohn- und Alltagskultur entwickeln konnte, die bis in die Gegenwart ihre Gültigkeit bewahrt und basierend auf ihrer Geschichte weitergesponnen wird. Ist diese Wohnkultur nicht zuletzt so bemerkenswert, da sie sich innerhalb einer Region in ihrer Stärke und Prägnanz flächendeckend ausbreiten konnte?

Es soll aufgezeigt werden, wie sich aus der Geschichte des Bregenzerwaldes ein allgemeines Verständnis für eine unverkennbare Wohnkultur entwickeln konnte, die auf Traditionen aufbaut und durch Innovationen weiterentwickelt wird.

Zunächst müssen die Umstände, unter welchen die Bregenzerwälder Wohnkultur entstehen konnte, näher betrachtet werden. Die Region wird auf ihre geographische Lage im voralpinen Raum untersucht. Gegebenheiten wie Klima, Topographie, Besiedlungsgeschichte und -struktur sollen einen Überblick über das Gebiet geben.

Des Weiteren werden soziokulturelle Hintergründe und kulturelle Phänomene des Bregenzerwaldes durchleuchtet um schlussendlich zum eigentlichen Kern der Arbeit zu führen – dem Bregenzerwälderhaus als Manifest der historisch gewachsenen Wohnkultur. Anhand traditioneller Bauernhäuser wird die ursprüngliche Substanz durchleuchtet. Auf dieser aufbauend führen architektonische Beispiele bis in die Gegenwart – die Wohnkultur zieht sich wie ein roter Faden von der Vergangenheit bis ins Jetzt. Die Gegenwart, welche in ihrer Geschichte eine große Chance sieht und diese aufnimmt und weiterführt.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER TU Wien

Die acht Künstlerinnen – Frauenkunst in der Wiener Moderne

Mara ZWIENER KIMBERLY 2019 SS – 2023 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber

Die Acht Künstlerinnen (1900-1912)

Im März 1900 gründeten Olga Wisinger-Florian, Marie Egner, Teresa Feodorowna Ries, Marie Müller, Bertha von Tarnòczy, Marianne von Eschenburg, Susanne Granitsch und Eugenie Breithut-Munk die Gruppe der Acht Künstlerinnen, die zwischen 1901 und 1912 zusammen mit eingeladenen Gastkünstlerinnen im Kunstsalon Pisko, im oberösterreichischen Kunstverein und auf der „Imperial Royal Austrian Exhibition“ ausstellte. Diese gemeinschaftliche Präsentation von Frauenschöpfungen – darunter überwiegend Malereien, aber auch Plastiken und
kunsthandwerkliche Objekte – war in der patriarchalen Kulturlandschaft der ausgehenden Habsburgermonarchie einmalig. In meiner Masterarbeit gehe ich daher der Frage nach, wie sich diese Künstlerinnenvereinigung in Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts organisierte. Da die Gruppe in der bisherigen Literatur wenig Beachtung gefunden hat, arbeite ich vorwiegend mit Primärquellen. Dazu gehören Ausstellungskataloge, Zeitungsartikel, zeitgenössische Publikationen,wie die Künstlerlexika von Murau und Martinez, Tagebucheinträge von Wisinger-Florian und Egner, sowie der Briefverkehr zwischen Eschenburg beziehungsweise Wisinger-Florian und den Gastkünstlerinnen. Ich kontextualisiere meine Forschungen mit zwei Kapiteln zur Situation von Künstlerinnen im 19. Jahrhundert. Dabei arbeite ich insbesondere die Ausbildungsbedingungen, Tätigkeitsfelder und Ausstellungsmöglichkeiten für Frauen, sowie das Zusammenspiel mit der Frauenrechtsbewegung heraus. Kernstück meiner Arbeit sind die Biographien der einzelnen Mitglieder, sowie meine Forschungen zu den Acht Künstlerinnen als Ausstellungs-Gemeinschaft. Ich untersuche die Umstände der Gründung, die Planung und Durchführung der Ausstellungen, dieNetzwerke und Beziehungen zu Gastkünstlerinnen, die Kritiken in zeitgenössischen Berichten sowie die Probleme und schließlich die Auflösung der Gruppe.

Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER Uni Wien

Katalog1902
Brief von Wisinger-Florian an Eschenburg

Pioniere des österreichischen „Biophilen Designs“

Tristan HUNT 2023 WS - 2024 WS
Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber