Betreut von:
Sabine Plakolm-Forsthuber
Ziel dieser angestrebten Masterthesis wird es sein, das Leben und Wirken des Architekten Oskar Payer zu dokumentieren und dessen architektonisches Erbe im Kontext seiner Entstehungszeit zu bewerten. Die nachfolgend exemplarisch erwähnten und differenzierten Schaffensperioden in den Bereichen Möbeldesign und Inneneinrichtung, sozialer Wohnbau, Siedlungs- und Plattenbauweise und Bauten für Wirtschaft sollen in dieser Arbeit einen Bogen über Oskar Payers Werk spannen, um es in einen Diskurs zur österreichischen Nachkriegsmoderne setzen zu können.
Der erste Teil der angestrebten Arbeit wird sich der bisher wenig erforschten Frühzeit Oskar Payers widmen: Lebensdaten, Ausbildung, Exil in Palästina und England.
Daher wird sich der Hauptteil mit Payers Arbeiten ab 1945 (Rückkehr nach Wien) befassen, wo er maßgeblich an sozialen Wohnbauprogrammen der Stadt Wien (federführend war Franz Schuster) beteiligt war und bis zu seinem Tod 1973 an verschiedenen Projekten im Bereich Architektur und Möbeldesign aktiv wirkte.
Aus diesen Bestrebungen heraus, konzentrierte sich zum einen sein Wirken auf Möbel und Inneneinrichtungen und soll in dieser Arbeit einen Schwerpunkt erhalten. Anhand eigener Publikationen und verschiedener Entwürfe sowie Pläne zum Thema Innenraumdesign, die unpubliziert im Architekturzentrum Wien (nachfolgend AzW genannt) aufbewahrt werden, sollen Payers Inneneinrichtungen und Wohnungsausstattungen typologisch und im zeitlichen Kontext bewertet werden.
Oskar Payer hatte sich als einer der (Neben-)Architekten für die Nationalbank verwirklicht, was bisher wenig Beachtung fand und mithilfe des originalen Planmaterials des AzW beleuchtet werden soll.
Es darf hierbei nicht unerwähnt bleiben, dass Oskar Payer viele seiner Projekte mit seinem Sohn Peter Payer (Abschluss als Architekt bei Franz Schuster, TU Wien) realisierte, welcher in dieser Arbeit somit Erwähnung finden wird.
Zum anderen soll in dieser Arbeit die stete Zusammenarbeit mit dem sozialen Wohnbau, insbesondere Payers Phase der Plattenbauarchitektur für die Stadt Wien, dargelegt werden. Es wird ein Vergleich vorgenommen werden, inwieweit sich derartige Bauten in Beziehung zu anderen Wohnbauten der Plattenbauweise dieser Zeit setzen lassen. Hier lohnt ein internationaler Vergleich mit Deutschland, Skandinavien, Frankreich, aber auch mit der ehemaligen DDR oder UdSSR. Gerade der Aspekt Ost-West(-Politik) legt hier nahe zu unterscheiden, ob diese Bauweise differenziert betrachtet werden muss oder eher Analogieschlüsse zulässig sind um ein generelles, zeitliches Phänomen abzubilden. Es sollen in weiterer Folge die geschaffenen Rahmenbedingungen, städtebauliche und politische Belange die sich mit dem sozialen Wohnbau und dieser gewählten Bauweise verknüpfen lassen betrachtet werden.
Das AzW ist im Besitz Oskar Payers Nachlass, der derzeit unbearbeitet ist. Er beinhaltet Dokumente, Planmaterial, Entwürfe und bildet als Primärquelle eine gute Ausgangslage für die geplante Masterthesis. Ausgehend von den Quellen sollen Payers Arbeiten chronologisch und schwerpunktsetzend analytisch vorgestellt werden um anschließend zeitliche Zusammenhänge erschließen und damit aufgeworfene Forschungsfragen erörtern zu können.
Betreut von:
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER Uni Wien