Mit der Maske ins Museum

Mit der Maske ins Museum

Mit dem von der Modellbauwerkstatt (Walter Fritz) entworfenen Gesichtsschutz kann die Präsenzlehre wieder abgehalten werden. Am 19. Mai wurden die von Sabine Plakolm geleiteten Übungen in Museen und Sammlungen wieder aufgenommen. In Kleingruppen und unter Einhaltung der vorgeschriebenen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen ist es erneut möglich, Kunst im Original und nicht nur digital zu erleben. Architekturstudierende des Fachbereichs Kunstgeschichte der TU Wien haben das Angebot, die exzellenten Sammlungen der Wiener Museen genauer kennen zu lernen und vor den Kunstwerken zu diskutieren, gerne angenommen.

Die Ausstellung „Into The Night“ im Unteren Belvedere vermittelt einen überaus anregenden und spannenden Einblick in die Kultur- und Kunstgeschichte europäischer und internationaler Nachtklubs von den 1880er bis in die 1960er Jahre, darunter auch Beispiele aus Mexiko, New York, Nigeria oder Teheran. Die Nachtklubs in Paris, London oder Rom waren ein Treffpunkt der Avantgarde und Auftrittsorte faszinierender Tänzerinnen wie Louϊe Fuller, die mit ihrem Serpentinentanz ganz Paris begeisterte, oder der unvergesslichen Josephine Baker.

Für Architekturstudierende besonders interessant sind die aufwendigen 1:1 Rekonstruktionen, darunter das von Theo von Doesburg und Sophie Täuber-Arp gestaltete Café L’Aubette in Straßburg, ein Kino und Tanzsaal im De Stijl (1926-28), oder das legendäre Kabarett Fledermaus in Wien, das 1907 von Josef Hoffmann und der Wiener Werkstätte als Gesamtkunstwerk eingerichtet wurde. Beeindruckend ist der Barbereich, dessen bunter keramischerer Dekor (Michael Powolny, Bertold Löffler) von der Universität für angewandte Kunst (Maria Wiala und Beate Seckauer) minutiös rekonstruiert wurde und zumindest erahnen lässt, welch exquisite Etablissements im Wien der Jahrhundertwende existierten.

Alle Fotos copyright Sabine Plakolm-Forsthuber

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