Publikationen
Planning Hygiea
Oliver SUKROW
„“Planning Hygiea“. Eugen Fassbenders Regulierungsplan für Lázné Jesenik-Gräfenberg und die Moderne Kurstadt in Ostmitteleuropa um 1900,“ in: Zeszyty Kaliskiego Towarzystwa Przyjaciół Nauk, no. 21 (2021), S. 13-38.
Die Vorschläge der Anderen
Oliver SUKROW
„Die Vorschläge der Anderen“, in: Henselmann: Beiträge zur Stadtpolitik. KMA 1|2 – Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Berliner Nachkriegsmoderne, no. 8 (2022), S. 8.
Refugium Ostseestrand: Besprechung von Anna-Carola Krausse
Oliver SUKROW
„Refugium Ostseestrand: Besprechung von Anna-Carola Krausse, „Andere Horizonte: Ostdeutsche Nachkriegsmoderne im Schatten des Sozialistischen Realismus“, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte / Journal of Art History, no. 85, 4 (2022), S. 563-568.
Mensch – Natur – Technik. Geschichte und Wiederherstellung des Erfurter Wandbildes von Josep Renau
Oliver SUKROW
„Mensch – Natur – Technik. Geschichte und Wiederherstellung des Erfurter Wandbildes von Josep Renau“, in: Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz (Hg.): Bewahren?! Mosaiken und keramische Wandflächen in der Denkmalpflege. Konferenzband zur Fachtagung, Dresden: Sandstein, 2022, S. 198-207.
Zum Buch bei Sandstein (https://verlag.sandstein.de/detailview?no=98-686).
Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien – DAM Architectural Book Award 2022
Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber: Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichkammer der bildenden Künste, Basel: 2021 (Birkhäuser Verlag)
Die Frankfurter Buchmesse und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) haben am 19. Oktober 2022 zum vierzehnten Mal den internationalen DAM Architectural Book Award 2022 vergeben. Der in seiner Art einmalige und inzwischen hoch angesehene Preis zeichnet die besten Architekturbücher eines Jahres aus. Eine internationale Fachjury hat unter 264 Einsendungen von Architektur- und Kunstbuchverlagen nach Kriterien wie Gestaltung, inhaltliche Konzeption, Material- und Verarbeitungsqualität, Grad an Innovation und Aktualität ihre Auswahl getroffen. Darunter befindet sich auch unser Buch!
https://www.museumsfernsehen.de/livestream/die-besten-architekturbuecher-preisverleihung-dam-architectural-book-award-2022/
Beginnt bei 46:50
Wiener Wall Street – Ein Architekturführer durch das historische Bankenviertel
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER (Hg.); Ingrid HOLZSCHUH (Hg.)
Wiener Wall Street
Ein Architekturführer durch das historische Bankenviertel
Der vorliegende Architekturführer ist das Ergebnis zweier Seminare, die wir im Wintersemester 2017/18 am Institut für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Wien (TU Wien) und im Sommersemester 2019 am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien abgehalten haben. Thema war die Architektur der Wiener Banken und Börsen, die seit dem 19. Jahrhundert, und verstärkt um die Jahrhundertwende, die Wiener Innerstadt zu einem Finanzzentrum transformierte und deren repräsentative Bauten nach wie vor das Stadtbild prägen.
Moderne bildet – Schulbauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Oliver SUKROW
Leitartikel: „Bildungs(t)räume“, in: Daniel Bartetzko, Karin Berkemann, Maximilian Kraemer, Oliver Sukrow, Alexandra Vinzenz, Arne Herbote, & Dina Dorothea Falbe. (2021): Moderne bildet – Schulbauten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. moderne regional, 21(4), https://doi.org/10.5281/zenodo.5546224.
Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: „Josep Renaus „Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik“ in Erfurt. Ein DDR-Wandbild zwischen Industrie und Kunst“, in: Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte, Ausst.-Kat. Vitra Design Museum, Kunstgewerbemuseum / Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Wüstenrot Stiftung, Vitra: Weil am Rhein, 2021, S. 182-185.
Haus der Kultur in Gera
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: „„Das „Haus der Kultur in Gera“. Ein DDR-Kulturpalast zwischen politischer Machtrepräsentation und kommunalem Selbstbewusstsein“, in: Claudia Tittel (Hg.): Haus der Kultur Gera, Leipzig: sphere publishers, 2021, S. 21-51.
++Ausgezeichnet mit dem internationalen DAM Architectural Book Award 2021++
++Shortlist: Die schönsten deutschen Bücher 2021++
Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER (Hg.); Ingrid HOLZSCHUH (Hg.)
AUF LINIE
NS-Kunstpolitik in Wien
14. Oktober 2021 bis 24. April 2022
Nach dem „Anschluss“ Österreichs am 12. März 1938 wurden vom NS-Regime alle Kunstvereine zwangsweise aufgelöst. Ab nun übernahm die Reichskammer der bildenden Künste (RdbK) per Gesetz die Kontrolle über die Künstler*innen und das NS-Kunstgeschehen. Die Mitgliedschaft war für alle Künstler*innen verpflichtend und Voraussetzung für die Berufsausübung. Personen jüdischer Herkunft, politisch Andersdenkenden und der künstlerischen Avantgarde blieb die Aufnahme verwehrt.
Von rund 3 000 Künstler*innen haben sich die Mitgliederakten der NS-Reichskammer erhalten, die erstmalig in einem größeren Kontext beforscht wurden. Das neue Quellenmaterial ermöglicht Einblicke in die politischen Machtstrukturen, Abläufe, Netzwerke und die künstlerische Haltung des NS-Regimes, der Akteur*innen sowie ihrer Kunstwerke.
Die neuen Ergebnisse werden in der Ausstellung Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien präsentiert. Originalobjekte und Dokumente geben Aufschluss über das Werk der Künstler*innen sowie die politische Propagandakunst. Das Wiener Kulturamt als wichtiger Auftraggeber und Initiator für die NS-konforme Kunst wird ebenso vorgestellt wie die Elite der NS-Kunst, die „Gottbegnadeten“. Ein Blick auf die Situation nach 1945 lässt künstlerische und personelle Kontinuitäten kritisch hinterfragen.
Eine Kooperation des Wien Museums mit der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Landesverband für Wien, Niederösterreich, Burgenland.
Die Ausstellung wurde von Ingrid Holzschuh und Sabine Plakolm-Forsthuber kuratiert.
Zur Ausstellung erscheint die Publikation
Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber:
Auf Linie.
NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste
Birkhäuser / Wien Museum, Basel 2021
Auf Linie wurde ausgezeichnet und ist unter den schönsten Büchern Österreichs 2021.
Theater in der Josefstadt 1788 – 2030
Robert STALLA
ARCHITEKTUR – GESCHICHTE – KULTUR
Diese erste umfassende wissenschaftliche Buchpublikation über das Theater in der Josefstadt spannt den Bogen von der Gründung 1788 bis zur Gegenwart. Beleuchtet wird die wechselvolle Architekturgeschichte des Hauses sowie seiner Filialbühnen im theater- und kulturgeschichtlichen Kontext.
Erstmalig publizierte Schriftquellen, historisches Planmaterial und Rekonstruktionszeichnungen liefern neue Erkenntnisse zum Erstbau von 1788, zum Neubau von 1822 und zur architektonischen Neuredaktion unter Max Reinhardt 1923/24. Der Blick auf die über 50 Direktoren, die die „Josefstadt“ in den letzten 230 Jahren prägten, verweist auf ganz unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und eine tiefe Zäsur in den Jahren 1938 bis 1945.
Autor Robert Stalla ist seit 2003 Lehrstuhlinhaber für Architektur- und Kunstgeschiche an der Technischen Universität Wien und Honorarprofessor an der Universität Wien.
Herausgeber Günter Rhomberg, Vorstandsvorsitzender der Theater in der Josefstadt-Privatstiftung
2 Bände mit insg. 648 Seiten, im dekorativen Schuber, ca. 500 Abbildungen in Farbe, 25 × 29 cm, gebunden
Verlag Hirmer
Kalter Krieg und Architektur. Eine Wiener Ausstellung
Oliver SUKROW
Besprechung erschienen in: H#4 — Berlin Ost West: Modern, ein Projekt der Hermann-Henselmann-Stiftung in Kooperation mit dem Förderverein Corbusierhaus Berlin e.V., dem Stalinbauten e.V., dem Netzwerk Schaustelle Nachkriegsmoderne und Zukunftsgeräusche GbR, mit freundlicher Unterstützung des Landesdenkmalamtes Berlin, Berlin 2020.
Die Akademie der Marxistisch-Leninistischen Organisationswissenschaft in Berlin. Geschichte und Kontext eines (vergessenen) sozialistischen Zukunftsorts
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: Thomas Flierl (Hg.): Bauhaus, Shanghai, Stalinallee, Ha-Neu. Der Lebensweg des Architekten Richard Paulick, 1903-1979, Berlin: Lukas Verlag, S. 244-257.
Black Box Education? Architektonische Bildungslandschaften in der DDR. Das Beispiel der „AMLO““
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: Tom Holert / Haus der Kulturen der Welt (Hg.): Bildungsschock. Lernen, Politik und Architektur in den 1960er und 1970er Jahren, Berlin: De Gruyter, 2020, S. 128-133.
Muses with a Cold Austria, the visual arts and the Cold War
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: Claudia Hopkins / Iain Boyd Whyte (Hg.): Hot Art, Cold War. Western and Northern European Writing on American Art, 1945-1990, New York / London: Routledge, 2020, S. 291-322.
„Bergadel“ und „Weinbürger“. Politik- und kulturgeschichtliche Anmerkungen zu den Regionsmachern im deutschen Südwesten im 19. Jahrhundert
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: Joachim Horn/Jürgen Kerwer (Hg.): Eine optimistische Welt? Mensch und Natur in den Umbrüchen des 19. Jahrhunderts, Wiesbaden: Waldemar Kramer, 2020, S. 179-202.
Valencia, Mexico-City, Berlin – Leben und Werk des Künstlers Josep Renau
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: Philip Kurz / Verena Krubasik / Wüstenrot Stiftung (Hg.): Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik. Geschichte und Wiederaufbau des Wandbildes von Josep Renau in Erfurt, Ludwigsburg: Wüstenrot Stiftung, 2020, S. 44-69.
Megastruktur im Park
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in: moderne regional, Themenheft „Draußen wohnen“, 20/3, Redaktion: Maximilian Kraemer / Alexandra Vinzenz,
Katalogeinträge zu „Elisabeth Voigt“ und „Willi Sitte“
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in:
Steffen Krautzig (Hg.): Utopie und Untergang. Kunst in der DDR, Ausst.-Kat. Museum Kunstpalast Düsseldorf, Dresden: Sandstein, S. 48-55 u. S. 118-127.
Networks: On the Utopian Qualities of Technology, Cybernetics, and Participation in the GDR of the Late 1960s
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in:
Joes Segal/Paul Lerner (Hg.): Alternative Realities. Utopian Thought in Times of Political Rupture, Bulletin of the German Historical Institute Washington DC – Supplement, 14 (2019), S. 89-104.
‚Designing Freedom’—the Computer: ‚Liberty Machine‘ or Means of Control in the Global Context of the 68ers
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in:
Andreas Beitin/Eckhart J. Gillen (Hg.): Flashes of the Future. The Art of the 68ers or The Power of the Powerless, Ausstellungskatalog Ludwig Forum Aachen, Bonn (Bundeszentrale für politische Bildung) 2019, S. 414-427.
Real existierendes Erbe? Weimarer Bauhaus-Ausstellungen im Kontext sozialistischer Erinnerungskultur
Oliver SUKROW
Beitrag erschienen in:
Hellmut Th. Seemann/Thorsten Valk (Hg.): Entwürfe der Moderne
Bauhaus-Ausstellungen 1923-2019, Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar 2019, Göttingen (Wallstein) 2019, S. 239-260.
„Loos remodeled“
Zum Umbau der Wohnung Leopold Goldman durch die Architektin Liane Zimbler 1936
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER
Beitrag erschienen in:
Elana SHAPIRA (Ed. / Hg.): Design Dialogue: Jews, Culture and Viennese Modernism / Design Dialog: Juden, Kultur und Wiener Moderne, Wien (Böhlau) 2018, S. 263–280.
Buchpräsentation am 22.01.2019, ab 19:00 Uhr im Looshaus (Michaelerplatz 3, 1010 Wien)
Architekturen bilden
Das Modell in Entwurfsprozessen der Nachkriegsmoderne
Ralf LIPTAU
Das Entwerfen am physischen Modell prägt die architektonische Kultur der Nachkriegsmoderne. Sowohl für die Entwicklung neuer Entwurfsideen als auch zu deren Überprüfung wurde vor allem ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geknetet, geschnitten, gesägt und geklebt. Das physische Modell schließt die Lücke zwischen dem disegno als klassischem Entwurfsideal und heutigen computergestützten Verfahren. Ralf Liptau verschränkt die Architekturgeschichtsschreibung der Moderne mit aktuellen Entwurfs- und Wissenstheorien und analysiert hierzu zahlreiche bisher unveröffentlichte Archivalien aus der Entwurfspraxis von Egon Eiermann, Frei Otto, Paul Schneider-Esleben und anderen.
Arbeit. Wohnen. Computer.
Zur Utopie in der bildenden Kunst und Architektur der DDR in den 1960er Jahren
Oliver SUKROW
Mit einem Vorwort von Lucian Hölscher
Im Spannungsfeld zwischen Macht- und Wahrheitsanspruch der SED und dem subjektiven Eigensinn der Kunstwerke und ihrer SchöpferInnen entfalteten sich in den 1960er Jahren zwischen Mauerbau (1961) und Machtwechsel (Ulbricht / Honecker 1971) Debatten um die Frage nach Gestaltung und Erscheinungsbild eines zukünftigen, technologisch hoch entwickelten und wissenschaftlich fundierten Sozialismus. Arbeit. Wohnen. Computer. spürt anhand von Fragen nach dem Aussehen des Arbeiters der Zukunft, nach dem Wohnen der Zukunft sowie nach der Bedeutung des Computers in der Zukunft diesen Vorstellungswelten sozialistischer Wunschräume und Wunschzeiten in Bild, Bau und Wort nach.
Zwischen Sputnik und Ölkrise
Kybernetik in Architektur, Planung und Design
Oliver SUKROW (Hg.)
Mit Beiträgen von Tom Cubbin, Stuart W. Leslie, Philipp Meuser, Arnošt Štanzel, Joaquin Medina Warmburg, Merle Ziegler, Holger Zinke
Die Fünfziger- und Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts waren eine Zeit des Aufbruchs sowie eines nahezu schrankenlosen Fortschrittsglaubens, der sich als identitäts- und legitimationsstiftende Kraft in fast allen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen fand. Architekten, Stadtplaner und Sozialpolitiker versuchten mit neuartigen Planungsansätzen und oft utopischen Stadtraumkonzepten auf die sich rapide verändernden Lebensbedingungen und Gesellschaftsstrukturen zu reagieren. Die Kybernetik als Wissenschaft von der Steuerung und Regulierung komplexer Systeme nahm hierbei eine Leitfunktion ein, indem sie neue wissenschaftlich-technische Methoden mit gesamtgesellschaftlichen Fragestellungen verband und damit unmittelbar auf Theorie und Praxis der architektonischen Planung einwirkte.
Die hier versammelten Texte legen den Fokus auf die Wechselwirkungen zwischen Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften im Zeitalter zwischen Sputnik und Ölkrise. Sie zeigen auf, wie an unterschiedlichen Orten, von heterogenen Akteuren und mit differenzierten Strategien der Frage nach der Gestaltung der Zukunft entgegengetreten wurde, welche kulturellen Grundlagen die Transformationen in Technik, Wirtschaft, Politik und Kultur bedingten und wie diese sich architektonisch-künstlerisch manifestierten. Indem die Beiträge in diesem Band ein weites Panorama vergangener Zukünfte der Hochmoderne abbilden, sind sie ebenso relevant für das heutige Verständnis von Zukunftsvorstellungen und somit für die ideengeschichtlichen Grundlagen gegenwärtiger Zukunftsentwürfe.
Band 4 der Studien zur Architektur der Moderne und industriellen Gestaltung, herausgegeben vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte München
Selber kneten. Modellbasiertes Entwerfen zwischen Originalität und Nachbildung
Ralf LIPTAU
Das Modellieren hat beim Entwerfen von Architektur in der Nachkriegsmoderne eine besondere Rolle gespielt. Zumindest dem Anspruch nach hat es in paradigmatischer Weise das zeitgenössisch weit verbreitete Ideal erfüllt, originär und voraussetzungslos zu agieren und den Entwurfs- als Experimentalprozess zu stilisieren. Jedes Bauprojekt, so die zugespitzte Lesart dieser Denkfigur, würde demnach in sich autonom, „ganz von vorn” angegangen ohne jegliche Art von Bindung, die aus dem konkreten Projekt hinausweisen würde. Ähnlichkeiten, Bezüge, Anlehnungen oder Analogien, etwa zu vorangegangene Bauten oder Bauepochen, sind gemäß diesem Ideal ausgeschlossen.
Der Beitrag verfolgt dieses Ideal entlang konkreter Entwurfsprozesse bundesdeutscher Architekten der Nachkriegszeit, etwa Carlfried Mutschler aus Mannheim und Justus Herrenberger aus Braunschweig.
Von Stecknadeln und Fäden. U-Bahnhöfe der Nachkriegsmoderne unter Wien und Berlin
Ralf LIPTAU; Verena PFEIFFER-KLOSS
Die U-Bahnnetze in Wien und in West-Berlin sind zwischen den späten 1960er Jahren und den 1980er Jahren umfänglich erweitert worden. Die Gestaltungsprinzipien beider Systeme sind jeweils sehr zeittypisch und dennoch höchst unterschiedlich. An der direkten Gegenüberstellung zeigen sich ganz grundsätzlich diverse Auffassungen davon, was ein U-Bahnhof zu sein hat. Während sich in Wien eine Megastruktur in Form von „Fäden“ in strenger Serialität unter der Stadt aufspannt, sind in West-Berlin zahlreiche je individuelle Bahnhöfe entstanden, die sich wie „Stecknadeln“ in einem Stadtplan auf ihren jeweils konkreten Ort über der Erde beziehen. Der Vergleich der beiden Gestaltungsprinzipien weist auf die Bedeutung der Baugattung U-Bahnhof für die Architekturgeschichtsschreibung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hin und schlägt erste typologische Merkmale für die Bauaufgabe vor.
Licht. Material und Idee im Kirchenbau der Moderne
Ralf LIPTAU (Hg.); Thomas ERNE (Hg.)
Mit Licht kann man bauen. Lichtführung und Lichtregie schaffen besondere Stimmungen und herausgehobene Atmosphären. Der moderne Kirchenbau, der auf historische Stilzitate verzichtet, wird durch den Einsatz von natürlichem Licht überhaupt erst möglich, denn erst der Umgang mit Licht unterscheidet die Kirchen von profanen Funktionsbauten. Licht ist daher eine wesentliche Idee und raumprägendes Material im Kirchenbau des 20. Jahrhunderts.
In diesem Band werden Konzepte der Lichtregie als prägendes Phänomen des modernen Kirchenbaus beschrieben und analysiert. Die Publikation vereinigt Beiträge aus der Kunst- und Architekturgeschichte, der Designtheorie und der ev. und kath. Theologie.
Bauen mit Künstlern
Robert STALLA (Hg.); Peter OTTMANN
Seit 1988 hat der in München und Berlin tätige Architekt Peter Ottmann zahlreiche Projekte öffentlicher wie privater Bauherren in Zusammenarbeit mit Künstlern realisiert. Ottmanns Bestreben ist stets, die Künstler möglichst vom Beginn der Planung in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Die künstlerische Arbeit wird jeweils als integrativer Bestandteil des Gesamtkonzepts verstanden, die weit über blosse «Kunst am Bau» hinausreicht. Manche der Projekte wurden auch mit der Beteiligung von Bewohnern realisiert.
Dieses neue Buch präsentiert eine Auswahl von rund 30 Projekten, die zwischen 1988 und 2014 in München und der bayerischen Region, in Berlin und Weimar geplant wurden. Die Bandbreite der architektonisch-künstlerischen Interventionen im Stadtraum, an Fassaden, im Gebäudeinneren und im Umfeld von Bauten ist weit. Sie reicht von Farbgestaltungen, Glasarbeiten, Möblierungen über den Einsatz von Skulpturen bis hin zu Textcollagen und Videoarbeiten.
Projekte des Architekten Peter Ottmann mit den Künstlern Scarlet Berner, Iris Häussler, Nol Hennissen, Rudolf Herz, Albert Hien, Eugenie Hinrichs, Stephan Huber, Raimund Kummer, Thomas Lehnerer, Andreas Neumeister, Aribert von Ostrowski, Gunna Schmid, Michael Schultze, Dietmar Tanterl und Martin Wöhrl.
Hotels an der Großglockner Hochalpenstraße
Franz Wallack und das ideale Alpenhotel
Markus GESIERICH
Wie baut man das ideale Alpenhotel? Eine Frage, die für den Bauingenieur Franz Wallack schon während der Projektierung der Großglockner-Hochalpenstraße in den Jahren 1925 bis 1935 von besonderer Brisanz war – denn es waren Hotelanlagen an mehreren Standorten geplant.
1925 unternimmt Wallack eine Studienreise durch den Alpenraum und erstellt ein ausführliches, an die Bedingungen von Höhenlage und Witterung angepasstes Bauprogramm, das sämtliche bisherigen Ansätze revidiert und bis heute Gültigkeit hat.
Wallack war eine der faszinierendsten Technikerpersönlichkeiten im Österreich der Zwischenkriegszeit. Eben aus dem WK I zurückgekehrt, engagierte der Wiener sich im Kärntner Abwehrkampf und wurde nach dessen Ende 1919 in den Kärntner Landesbaudienst übernommen. 1924 wurde er Ziv.-Ing. für Bauwesen sowie Zivilgeometer. Ab 1924 konkretiserten sich Pläne zum Bau der Großglockner Hochalpenstraße, die mit mehr als 1 Mio. Besuchern jährlich eine Tourismusattraktion wurde und unter Denkmalschutz steht. Im Zuge der Planung wurden bereits 4 Hotelbauplätze ausgewiesen, wobei man noch vom klassischen Sommerfrische-Begriff ausging: Der Sommerfrischler bleibt mindestens 3 Wochen vor Ort. Eine Forschungsfahrt durch die Alpenländer 1925 und ihre systematische Auswertung aber ergab, dass der nun mobil gewordene Tourist nur noch 2 Nächte bleibt und die rasche Versorgung im Vordergrund steht. Ein gänzlich neuer Typus des Alpenhotels musste für die nunmehr 5 Bauplätze gefunden werden, was mit noch heute gültigen Parametern gelang und im Hotel auf der Franz-Josefs-Höhe auch verwirklicht wurde. Die penible Dokumentation dieser Forschung war eine wesentliche Grundlage des vorliegenden Werks.
Die Stadt außerhalb
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER (Hg.); Caroline JÄGER-KLEIN (Hg.)
Mit Beiträgen von Maria Auböck, Herwig Czech, Mathias Groisböck, Caroline Jäger-Klein, Monika Keplinger, Richard Kurdiovsky, Franziska Leeb, Stefan Melwisch, Sabine Plakolm-Forsthuber und Gustav Schäfer
Fotografien von Wolfgang Thaler
Zur Architektur der ehemaligen Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalten für Geistes- und Nervenkranke Am Steinhof in Wien.
Die 1907 eröffnete, größte und modernste Anlage Europas im Pavillonsystem zur stationären Pflege und Heilung psychisch Erkrankter resultierte aus der systematischen Optimierung des Krankenhausbaues innerhalb der k. u. k. Monarchie. Die innovative Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Anstaltsdirektoren, Verwaltungsbeamten, Technikern und Architekten sowie die gezielte Förderung seitens der Politik der Kronländer erstaunt noch heute. Der erste Teil des Buches widmet sich in 15 wissenschaftlichen Fachbeiträgen diesen Themen aus dem Blickwinkel der Architektur- und Kunstgeschichte, jedoch auch der Gegenwart und Zukunft der annähernd vollständig im Originalzustand erhaltenen, denkmalgeschützten Anlage aus über 60 Einzelobjekten.
Nach einem Fotoessay erschließt sich die Baugeschichte des Areales im Detail aus den erst in den vergangenen Jahren aufgefundenen und bisher unveröffentlichten, mehreren tausend Originalplänen und historischen Fotografien, kommentiert durch Beschreibungstexte. Gegliedert in Heil- und Pflegeanstalt, Sanatorium und Wirtschaftsareal lädt dieser Katalogteil zu einem ausgedehnten Rundgang ein.
Ein typischer Hansen? Ausstellungsmodelle als Ergebnis einer künstlerischen Handschriftenanalyse
Markus GESIERICH
Vom 20. September bis 10. November 2013 war in der Akademie der bildenden Künste Wien die Ausstellung „Theophil Hansen. Architekt und Designer“ zu sehen. Ergänzend zu dem in der Ausstellung gezeigten originalen Planmaterial, zu den historischen und aktuellen Fotografien und der Verortung der wichtigsten Wiener Bauten Hansens auf einem Stadtplan war die Entwicklung von Modellen Teil des Ausstellungskonzeptes, welches eine umfassende Vermittlung von Hansens Architektur zum Ziel hatte und die Besucherinnen und Besucher beim „Lernen von Hansen“ unterstützen sollte. Die präsentierten Modelle von einigen der bedeutendsten Wiener Hansen-Bauten (Heeresgeschichtliches Museum, Evangelische Schule, Börsengebäude, Musikvereinsgebäude und Parlamentsgebäude) dienten der Veranschaulichung von Konzeptions- und Gestaltungsmerkmalen der Architektur Hansens und ermöglichten im Rahmen der Ausstellung den direkten Vergleich unterschiedlicher Entwurfsstadien.
In der vorliegenden Arbeit werden die 3D-Rekonstruktionen ausgewählter Bauwerke auf Basis veröffentlichter Pläne in der ABZ dokumentiert. Die 3D-Modelle wurden in Kooperation mit der Abteilung Modellbau der TU Wien im 3D-Druck-Verfahren angefertigt.
Schulbau in Österreich 1996-2011. Wege in die Zukunft
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER; Caroline JÄGER-KLEIN
Mit Beiträgen von Johanna Albrecht, Katharina Bauer, Damyanovic Doris, Peter Dietl, Theresa Dvorak, Alice Größinger, Christian Halbwachs, Franz Hammerer, Magdalena Haslinger, Elfriede Heinrich, Thomas Hrabal, Claudia Hufnagl, Caroline Jäger-Klein, Jutta Kleedorfer, Thomas Koch, Iva Kovacic, Nicole Kreuzer, Christian Kühn, Brigitte Kumpfmiller, Markus Kumpfmüller, Helmut Moder, Günther Franz Pfaffenwimmer, Sabine Plakolm-Forsthuber, Paula Polak, Brigitte Rabl, Marie Rezac, Alexander Schütz, Karin Schwarz-Viechtbauer, Katharina Six, Wolfgang Souczek, Martina Strobl, Heide Struder, Margarethe Tschannett, Magdalena Uedl-Kerschbaumer, Vesna Urlicic, Angela Weikmann und Christian Winkler
Alle fünfzehn Jahre lässt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur den Schulbau Österreichs evaluieren. Aktuell wurden 23 sorgfältig ausgewählte Beispiele anhand des Planmaterials ausführlich dokumentiert.
Die Beschreibungstexte enthalten neben den Intentionen der Architektinnen und Architekten bereits die Nutzerrückmeldungen. Der den Einzeldokumentationen vorangestellte allgemeine Teil umfasst Themenbereiche wie Standort, Neubau oder Sanierung und Erweiterung des Bestandes, Bautypologie und Bautechnologie, Schulraum und Schulfreiraum. Allerdings wird nicht auf die Tagesaktualität, sondern auf eine breite Zusammenschau über Entwicklungen Wert gelegt.
Es treten hier Autorinnen und Autoren aus dem universitären Bereich mit einschlägig in diversen Fachkreisen und Plattformen organisierten Expertinnen und Experten in Diskurs.
Hg. vom Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur
Lea Grundig: Sozialistische Künstlerin und Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler in der DDR (1964-1970)
Oliver SUKROW
Die Studie widmet sich Lea Grundig (1906-1977) als Präsidentin des Verbandes der Bildenden Künstler Deutschlands (VBKD) von 1964 bis 1970. Nach Inhaftierung und Verfolgung während der NS-Diktatur flüchtete Grundig 1940 nach Palästina und kehrte 1949 nach Deutschland zurück, wo sie zur Professorin für Graphik an der Dresdner Kunstakademie berufen wurde. Sie gehörte zur «Weimarer Generation» von bildenden Künstlern und genoss in der ehemaligen DDR hohes Ansehen. Im Jahre 1964 erfolgte die Wahl Grundigs zur neuen Präsidentin des VBKD. Sie war die erste und einzige Frau an der Spitze des ostdeutschen Künstlerverbandes.
Lag das Hauptaugenmerk der Forschung bislang auf dem Wandel Grundigs während der 50er und 60er Jahre zur angepassten und konservativen Kulturfunktionärin, beleuchtet diese kunsthistorisch-zeitgeschichtliche Studie erstmals anhand von bislang unbeachteten Archivunterlagen der Akademie der Künste zu Berlin die Faktoren, Maßnahmen und Auswirkungen der Präsidentschaftszeit Grundigs. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Beziehungen der Grundig zu Israel vor der Folie des staatlichen Antizionismus und Holocaust-Gedenken in der DDR, den deutsch-deutschen Kunstbeziehungen, den Diskursen innerhalb des VBKD sowie dem Verhältnis des VBKD zu den kulturpolitischen Liberalisierungsbewegungen in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik sowie in der Volksrepublik Polen.
Florentiner Frauenklöster von der Renaissance bis zur Gegenreformation
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER
Der reich bebilderte Band dokumentiert erstmals den hohen Anteil an Frauenklöstern in Florenz. Ausgehend von den Voraussetzungen der Frauenklöster (wie zum Beispiel den Ordensregeln) befasst sich das vorliegende Buch zunächst mit den Florentiner Frauenorden im 15. und 16. Jahrhundert, um im Anschluss daran auf gesellschaftliche und kulturelle Funktionen oder die Frage nach den Förderern und Stiftern der Klöster einzugehen. Des Weiteren befasst sich die Publikation detailliert mit den Merkmalen der Nonnenkirche und den Bestandteilen der Klosteranlage. Informationen zu den Reformen der Frauenklöster im 16. Jahrhundert und den Auswirkungen des Konzils von Triest für die Nonnenklöster sowie weiterführende Anmerkungen zum Thema runden den Titel inhaltlich ab.
Modulare Ordnung & flexibles Raumsystem. Die Modellschule Imst, 1970-73
Sabine PLAKOLM-FORSTHUBER
Der 1926 geborene Wiener Architekt Franz Kiener zählt zu jener österreichischen Architektengeneration, die von Clemens Holzmeister ausgebildet wurde und im neuen Geist der Nachkriegsmoderne ihre architektonische Haltung fand. Seine Bauten sind – beeinflusst von Konrad Wachsmann – geprägt von Themen wie Planen im Raster, modulare Ordnungssysteme und Vorfertigung.
Aus Kieners Werk ragen das gemeinsam mit Wilhelm Hubatsch und Gustav Peichl in der Wiener Südstadt errichtete Verwaltungsgebäude der EVN (1963) oder die mit Ferdinand Kitt gebaute Modellschule in Tirol (1970) hervor. Beginnend mit der Sanierung des Karl-Marx-Hofs in Wien (1989) beschäftigte er sich auch eingehend mit dem Thema Stadterneuerung. Eine Vielzahl an Einfamilienhäusern spiegelt seinen erfolgreich geführten Dialog mit Bauherren wider.
Diese erste monografische Publikation über Franz Kiener stellt sein Leben und Werk umfassend dar. Reich mit Abbildungen und Plänen illustrierte Texte mehrerer renommierter Autorinnen und Autoren werden ergänzt durch persönliche Notizen des Architekten, der so den Leser gleichsam persönlich durch sein Schaffen über 60 Jahre begleitet.