Animated Architecture – 16 und 17 Juni 2023

Animated Architecture – 16 und 17 Juni 2023

Bewegung und Mobilität erscheinen als geradezu kategoriale Gegenbegriffe zur statischen und meist auf stationäre Beständigkeit ausgelegten Verfasstheit von Architektur – doch nur auf den ersten Blick: Denn zum einen können Bauten durch ihre formale Gestaltung dynamisch und wie in Bewegung wirken. Noch signifikanter scheint jedoch, dass der Wahrnehmung von Architektur sowohl auf Seiten der Bauten selbst als auch vonseiten der Rezipient:innen auch realiter oftmals Mobilitätsaspekte eingepreist sind. Seit gut 5.000 Jahren werden in Europa beispielsweise Türen, Tore und andere Gebäudeteile wie Fenster, Rampen, Stege und Brücken bewegt, während die vermeintlich passive, gebaute Architektur zu Fuß, auf dem Pferd und aus Kutschen seit jeher auch in Bewegung erfahren und dadurch wiederum subjektiv in Bewegung versetzt und animiert wird. Eine regungslose, statische Architekturwahrnehmung bildet also vielmehr eine Ausnahme als den Regelfall. Dabei hat die technologische Transformation der modernen Lebenswirklichkeit unter zunächst thermodynamischen Vorzeichen, etwa durch Dampfmaschinen und Verbrennungsmotoren bis hin zum aktuellen Aufschwung der Elektromobilität, völlig neuartige Modi dynamischer Architekturwahrnehmung gezeitigt, die wir im Rahmen einer interdisziplinären Tagung untersuchen möchten. Der doppelte Fokus liegt dabei sowohl auf beweglichen Architekturen als auch auf bewegter Architekturbetrachtung sowie deren vielgestaltigen Mischformen, die als ein zusammenhängendes Spannungsfeld der modernen Architekturwahrnehmung gemeinsam in den Blick genommen werden. Der Architekturbegriff wird hierfür dezidiert weitgefasst und schließt insbesondere Bereiche des Designs mit ein, so werden beispielsweise bewegliche Möbel oder Fortbewegungsmittel und deren Innenausstattungen als mobile Architektur miteinbezogen.

Konzept und Organisation: Atreju Allahverdy und Thomas Moser
Grafische Gestaltung: Theresa Knosp

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