Architektin Ilse Vana-Schiffmann und ihr Beitrag zum altengerechten Wohnen in Wien der Nachkriegsmoderne

Architektin Ilse Vana-Schiffmann  und ihr Beitrag zum altengerechten Wohnen in Wien der Nachkriegsmoderne

Abstract:

Architektin Ilse Vana-Schiffmann
und ihr Beitrag zum altengerechten Wohnen in Wien der Nachkriegsmoderne
von Dominik Vukoja

Ilse Vana-Schiffmann (1927-2005) ist eine der frühen Pionierinnen der Architektur in Wien, die ab den 60er-Jahren ein beeindruckendes Portfolio an Gebäuden schuf. Besonders der damals neu etablierten Bauaufgabe des altengerechten Wohnens begegnete Vana-Schiffmann mit originellen Ansätzen in Formensprache und Funktion.

Ein Ziel der Masterarbeit ist es, das Werk und die Position von Ilse Vana-Schiffmann im Kontext der österreichischen wie auch der europäischen Architekturszene der Nachkriegsmoderne zu betrachten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf ihren vier „Pensionistenheimen“, die sie in Zusammenarbeit mit Otto Nobis für die Stadt Wien errichtete: das Haus Ottakring in der Thaliastraße und das Haus Döbling in der Pfarrwiesengasse, die nahezu im gleichen Zeitraum (zwischen 1967 und 1969) entstanden und in ihrer Bauweise sehr ähnlich sind. Dann das Haus Penzing in der Dreyhausenstraße, zwischen 1972 und 1974 erbaut, und zu guter Letzt das Haus Jedlersdorf in Floridsdorf aus dem Jahr 1983. Die Analyse ihrer Altenheime soll helfen, die Entwicklung des altengerechten Wohnens in der Nachkriegszeit besser zu verstehen, und darüber hinaus diese Bauaufgabe und die Entstehung eines neuen Bautypus in deren Relevanz für die Architekturgeschichte beleuchten.

Die historische Benachteiligung von Frauen in der Architekturbranche führte dazu, dass auch ihr vorhandener Beitrag oft übersehen wurde. In der Frage nach der Position und dem Einfluss von Frauen in der Architekturszene sowie der Untersuchung ihrer architektonischen Herangehensweisen gibt es noch zahlreiche Forschungslücken. Die Erforschung von Ilse Vana-Schiffmanns Werk und ihrer Rolle in der Nachkriegsmoderne soll daher nicht nur die Würdigung ihrer Leistungen ermöglichen, sondern auch zur Sichtbarkeit von Frauen in der Architekturgeschichte beitragen. Es soll herausgearbeitet werden, wie sie in einer Zeit gesellschaftlichen Wandels und sozialer Umbrüche zu ihren Aufträgen kam und welche Bauaufgaben ihr als Frau in der Architekturbranche zuteilwurden.

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