Das maurische Spanien – Rezeption maurischer Architektur in ausgewählten Ländern Europas am Beispiel von Reiseberichten aus den Jahren 1494-1920

Das maurische Spanien – Rezeption maurischer Architektur in ausgewählten Ländern Europas am Beispiel von Reiseberichten aus den Jahren 1494-1920

Ziel dieser Arbeit ist es, die Rezeption maurischer Architektur in Europa, genauer in Österreich, England, Italien und Frankreich, zu vergleichen. Am Beispiel von Reiseberichten, die eine Zeitspanne von 450 Jahren umfassen, soll das Thema des europäischen Orientalismus abgehandelt werden, um zu ergründen, wie sich dieses Phänomen in der heutigen Architektur manifestiert. Ausgangspunkt hierfür bildet das maurische Spanien mit seiner langen Geschichte und Tradition.
Nach einer historischen Einführung (Kapitel 1), die sich mit dem Westgotischen Spanien und der Einnahme durch die Mauren befasst, widmet sich der nächste Abschnitt (Kapitel 2) dem islamischen Spanien. Hierbei werden die Koexistenz der drei großen Weltreligionen, die Vermischung der Kulturen und die Einführung einer neuen Formensprache vor dem Hintergrund politischer Ereignisse bis hin zum Zerfall des maurischen Reiches und der Reconquista besprochen. Kapitel 3 befasst sich mit dem „neuen Spanien“, das neben Griechenland und Italien, nun auch zum gefragten Reiseziel für Kunsthistoriker und Abenteuerlustige wird. Studienreisen und Reiseberichte, darunter zwei sehr frühe Texte, bieten einen spannenden Einblick in diese für Europäer fremde Kultur. Im Kapitel 4 wird ausführlich auf den europäischen Orientalismus eingegangen, der maßgebend vom malerischen, romantischen Spanien ausging. Hauptaugenmerk liegt auf der englischsprachigen Reiseliteratur, die an Hand einiger ausgewählter Vertreter näher veranschaulicht wird. In der deutschsprachigen Reiseliteratur spielen die Kunsthistoriker Carl Justi und Erica Tietze-Conrat eine zentrale Rolle. Abschließend wird die Rezeption der maurischen Kultur im Ausland an Hand einiger wichtiger Veranstaltungen und Ausstellungen dargelegt. Kapitel 5 behandelt die Wahrnehmung maurischer Architektur in Italien, Frankreich, England und Österreich und thematisiert den Eurozentrismus. An ausgewählten Beispielen der Architektur wird der „orientalisierende“ Einfluss analysiert. In einem Resümee und Ausblick wird schlussendlich Spaniens komplizierte Beziehung zu seinem maurischen Erbe, damals sowie heute, näher beleuchtet

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