Die Baugeschichte des Schuppler-Bauensembles in Gmunden

Die Baugeschichte des Schuppler-Bauensembles in Gmunden

Schon in 2. Jahrhundert vor Christus wurden nachweislich warme und kalte Mineralquellen für therapeutische Zwecke genützt. Auch nördlich der Alpen gab es in römischen Provinzen Heilquellen. Aus dieser Zeit gibt es eine Reihe von Kurorten, die auf römische Wurzel zurück gehen. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches wurde im späten Mittelalter ein Neubeginn der alten Badetraditionen gepflegt. In der ehemaligen Monarchie haben sich vielfältige Kurorte entwickelt. Diese zeichnen sich durch ein entsprechendes Architektur- und Raumensembles, sowie besondere städtebauliche Anordnungen aus.
Die oberösterreichische Kurstadt Gmunden am Traunsee wurde am 17. Mai 1862 das Kurstatut verliehen. Die vormals als Salzumschlagstadt und für die Salzfertigung bekannte Stadt war Verwaltungssitz von Landesfürsten des Salzkammerguts. Hier wurde neben Salz auch Getreide und Kalk gehandelt. In den Regierungsjahren des Habsburgers Franz I, wurden Pläne für eine Straße zwischen Gmunden und Ebensee sowie die Planung einer Eisenbahnstrecke zwischen Budweis – Linz – Gmunden eingereicht. Ein paar Jahre später wurde die Traunsee-Schifffahrt eingerichtet. Neben den regen Handel waren Gmunden und viele Nachbargemeinden auch als Ausflugsgebiet sehr begehrt.
Zahlungskräftige Gäste konnten die prächtigen neugebauten Villen der Kurstadt für ihren Besuch mieten. Für die damit verbundene Reisetätigkeit und sich ändernden Bedürfnisse der Stadt musste ein Ausbau der Infrastruktur erfolgen.
Auf die Initiative von Dr. Christian Feurstein wurde eine Kuranstalt und ein Badehaus errichtet. Anstelle des alten „Fasslhauses“ wurde vom Architekt Ing. Franz Schuppler ein Kursalon geplant. Ebenso wurden das Stadttheater und das Hotel Austria von ihm entworfen. Diese drei Bauten entwickelten sich zu einem wichtigen Zentrum für das gesellschaftliche Leben in Gmunden. Der Kursaal war ein kultureller Mittelpunkt für Bälle, Konzerte und ein Restaurant rundeten das Angebot ab. Der Kursaal fiel im Zweiten Weltkrieg einem Brand zum Opfer. Er wurde jedoch nicht wieder aufgebaut. Das Stadttheater war damals mit 1000 Sitzplätzen das größte im Salzkammergut.
Das Ziel der bevorstehenden Arbeit ist es, das Schuppler-Bauensemble in Gmunden im Kontext der kulturellen, gesellschaftlichen und städtebaulichen Entwicklung zu untersuchen und aufzuzeigen.

veröffentlicht: