Die Kirchenbauten von Charlotte und Karl Pfeiler im Kontext der österreichischen Sakralarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Kirchenbauten von Charlotte und Karl Pfeiler im Kontext  der österreichischen Sakralarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg.

Exposé

Die Kirchenbauten von Charlotte und Karl Pfeiler im Kontext der österreichischen Sakralarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Architektenehepaar Charlotte und Karl Pfeiler, das 1954 ihr gemeinsames Architekturbüro in Innsbruck gegründet hatte, plante von 1955-1968 fünf Kirchen. Ein Zeitraum, der geprägt war von einem bislang nie dagewesenen Neubauboom, neuen architektonischen Strömungen und der Öffnung der Staatskirchen, die den Forderungen der Gläubigen nach Partizipation am liturgischen Geschehen gerecht werden wollten.

Die ersten beiden Kirchen, die katholische Kirche Mariä Unbefleckte Empfängnis in Wattens (1955-1958) und die evangelische Dreieinigkeitskirche in Reutte (1956-1958), sind Kirchenbauten, die einem traditionellen Entwurf eines gerichteten Kirchenraumes, der sogenannten Wegkirchen entsprechen.

Die evangelische Christuskirche in Stoob (1962) und die evangelische Auferstehungskirche in Innsbruck (1962-1964) sind Zeltkirchen, die sich explizit auf den Mythos „des wandernden Kirchenvolkes“ beziehen. Dem Phänomen der Zeltbauten in der Sakralarchitektur wird sich die Arbeit im Besonderen widmen.

Die evangelische Friedenskirche in Bad Tatzmannsdorf, 1968 eingeweiht, ist der letzte Sakralbau des Architektenehepaars. Diese Kirche besticht durch Einbeziehung der Natur in den Innenraum mit gleichzeitiger Umsetzung der neuen liturgischen Forderungen.

Der Schwerpunkt der Masterarbeit soll auf der Analyse der sehr differenzierten Architektur der Kirchenbauten liegen. Um den Einfluss der Architekturströmungen auf die dargestellten Kirchenbauten aufzuzeigen werden internationale Architekturströmungen und österreichische Tendenzen dargestellt werden. Des Weiteren werden die jeweiligen Rahmenbedingungen für den Kirchenneubau, wie Finanzierung, Kunstauffassung der Bauherren und gewollte oder ungewollte Umsetzung der neuen liturgischen Forderungen diskutiert werden. Von besonderem Interesse ist die Frage, wie die Kirchenneubauten von den Pfarrgemeinden angenommen wurden und wie sie sich heutzutage, nach einem halben Jahrhundert, präsentieren.

Da es weder einen Nachlass zu Charlotte und Karl Pfeiler und kaum Literatur zu deren Kirchenbauten gibt, wird die Recherche vorwiegend in den Archiven der jeweiligen Pfarren und im Archiv von Arch. Karl Pfeiler jun. stattfinden.

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