Ignaz Nathan Reiser – Form und Material der jüdischen Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof – Eine Analyse

Ignaz Nathan Reiser – Form und Material der jüdischen Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof – Eine Analyse

Abstract
Ignaz Nathan Reiser – Form und Material der jüdischen
Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof – Eine Analyse (Arbeitstitel)

Der Name „Ignaz Nathan Reiser“ ist bedauernswerterweise aus dem allgemeinen Gedächtnis der Wiener*innen verschwunden. Der jüdische Architekt, welcher von 1863 – 1940 lebte, entwarf sowohl profane als auch sakrale Architektur in Wien und Umgebung. Sein größter Auftraggeber war hierbei die Israelitische Kultusgemeinde. Besonders durch die Verwendung moderner Materialien – wie beispielsweise Spritz- und Stahlbeton – ist eine nähere Erforschung seiner Bauten von großem Interesse.

Eines der bedeutendsten Werke dieses Architekten stellt die jüdische Zeremonienhalle am Tor IV des Wiener Zentralfriedhofs dar. Der 1926 – 1928 erbaute Komplex gestaltet sich hierbei nicht nur durch die Halle selbst, sondern durch einen mittels Arkaden begrenztes Areal, das mehrere funktionelle Baukörper beinhaltet. Im Novemberpogrom 1938 wurde die Zeremonienhalle verwüstet und in den letzten Kriegsjahren ihre Bausubstanz schwer beschädigt. Erst im Jahr 1967 konnte sie durch
eine Renovierung wieder hergestellt werden.

Ziel dieser Masterarbeit ist es, Ignaz Nathan Reisers Zeremonienhalle kunsthistorisch aufzuarbeiten und folglich auch den Bautypus an sich zu analysieren. Hierbei steht zu Beginn der Architekt und seine Tätigkeit für die Israelitische Kultusgemeinde im Vordergrund. Da bei der Kuppel des Gebäudes erstmals in Österreich das Torkret-Spritzverfahren bei der Kuppel des Gebäudes verwendet wurde, ist eine genaue Begutachtung dieses Baumaterials ebenfalls von Bedeutung.

Um eine korrekte Analyse schaffen zu können muss ebenfalls die Umgebung des Baus in den Blick genommen werden. Die Geschichte des Wiener Zentralfriedhofs mit einem besonderen Fokus auf die jüdischen Teile geben historischen Einblick in die Wiener Gesellschaft und liefern so Aufschluss über die stilistischen Gepflogenheiten mehrerer Jahrzehnte. Hierbei werden unter anderem die zwei Vorgängerbauten der Leichenhalle eine Rolle spielen, welche Aufschluss über die vorhergehende Baupraxis auf diesem Areal geben.

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