Licht-Luft-Sonne: Einfluss der Tuberkulose auf den Sanatoriums- und Krankenhausbau in der Zwischenkriegszeit Europas

Licht-Luft-Sonne: Einfluss der Tuberkulose auf den Sanatoriums- und Krankenhausbau in der Zwischenkriegszeit Europas

Um 1900 verbreitete sich die Tuberkulose großräumig in Europa. Die Bevölkerung gab der Architektur die Schuld, da man bis dahin vermutete, die Ursachen der Tuberkulose liegen im Staub und Schmutz, welcher sich hinter den Ornamenten und Textilien versteckt. Auch nach 1882, als Robert Koch den Nachweis für das Tuberkulose-Bakterium erbracht hatte, blieben die Vorurteile gegenüber den Wohnungen in den gründerzeitlichen Häusern bestehen. Angst und Ekel vor der Tuberkulose als großstädtische Krankheit war einer der Gründe für die Neubewertung der Architektur. Da von der TBC vor allem die junge, für den jeweiligen gesellschaftlichen Aufbau eines Landes relevante Altersklasse (21-30-Jährige) betroffen war, maß man dem Kampf gegen diese Krankheit eine hohe Bedeutung zu. Die Maßnahmen, die zur Bekämpfung der TBC getroffen wurden, fanden in der Architektur einen nachhaltigen Niederschlag und führten zu einer neuen Formensprache. Diese war vor allem beim Sanatoriums- und Krankenhausbau zu spüren.

Mit meiner Diplomarbeit möchte ich den starken Einfluss der Tuberkulose auf die europäische Architektur der Zwischenkriegszeit verdeutlichen. Hierbei geht es vor allem um den Bau der Sanatorien und Tuberkulosekrankenhäuser, welche sich in ihrer Architektursprache stark veränderten und ebenfalls sehr bedeutsam für die spätere Entwicklung der Architektur waren. Anhand ausgewählter Beispiele, welche sich durch Literaturrecherche als „Paradebeispiele“ herauskristallisiert haben, möchte ich die Unterschiede zu früheren Sanatorien und Krankenhäusern der Jahrhundertwende analysieren bzw. die wesentlichen architektonischen Elemente hervorheben, welche für die neue Formensprache dieser Gebäudetypologie charakteristisch waren.

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