Wi(e)der Aufbau?! Die Aufbau-Architektur der 1950er und 1960er Jahre an der Wiener Ringstraße. Exemplarische Bauten und ihre architekturhistorische Betrachtung.

Wi(e)der Aufbau?! Die Aufbau-Architektur der 1950er und 1960er Jahre an der Wiener Ringstraße. Exemplarische Bauten und ihre architekturhistorische Betrachtung.

Die Masterarbeit behandelt die Architektur der Fünfziger und Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts entlang der Wiener Ringstraße. Das Vorhaben beschränkt sich auf eine Auswahl von drei Gebäuden:

– Opernringhof von Carl Appel und Georg Lippert (1955-56, Opernring 1-5, ehem. Heinrichhof)
– Gartenbaugebäude von Erich Boltenstern und Kurt Schlauss (1960-63, Parkring 12, ehem. Palais der Gartenbaugesellschaft)
– Leopold-Figl-Hof von Josef Vytiska (1963-67, Morzinplatz 4, ehem. Hotel Métropole)

Von diesen werden jeweils der Ursprungsbau aus der Zeit des Historismus und das moderne Nachfolgeprojekt architekturhistorisch untersucht. Anhand der Beispiele lassen sich, abgesehen von der prekären sozialen und ökonomischen Lage (Stichwort: „Wohnungsnot“) mit denen sich die Architekten in der Zeit des Wiederaufbaus nach 1945 konfrontiert sahen, Architektur- sowie Stiltendenzen aufzeigen, die die unverwechselbaren Ausdrucksformen dieser Jahrzehnte widerspiegeln.

In der Zeit der 1950er und 1960er Jahre entstand an der Ringstraße eine Architektur die zwischen einer Tradition der Wiener Moderne und Neuorientierung oszillierte und die Homogenität des historistischen Boulevards durchbrach. Die öffentliche Diskussion über die Bedrohung der Ringstraße durch diese neuen Bauten manifestierte sich ferner im Widerstand gegen die drei dargestellten Projekte und steht ebenso im Fokus. Das heutige Verständnis gegenüber einer Bauleistung aus der Nachkriegszeit konnte sich hinsichtlich der Rezeption zur Zeit ihrer Entstehung wandeln und so lässt sich sukzessive eine anerkennende Haltung gegenüber dem Zeitstil, einer als architekturfeindlich abgetanen Ära, konstatieren.

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