Wilhelm Cermak – temporäre Architektur der österreichischen Nachkriegsmoderne

Wilhelm Cermak – temporäre Architektur der österreichischen Nachkriegsmoderne

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Tätigkeit des Wiener Architekten Wilhelm Cermak im Bereich der Messegestaltung für das Wirtschaftsförderungs-institut der Bundeswirtschaftskammer Österreichs in den 1950er- und 60er-Jahren.
Grundlage ist Wilhelm Cermaks Nachlass, der sich seit 2010 im Besitz des Architekturzentrums Wien befindet. Cermaks Œuvre wurde im Rahmen dieser Arbeit erstmals gesichtet, sortiert und vollständig in einem Werkverzeichnis erfasst, einzelne seiner Messebauten detailliert vorgestellt und sein Schaffen vor dem Hintergrund der österreichischen Nachkriegsarchitektur und den internationalen Entwicklungen kontextualisiert.
Der Messebau hat die Funktion eines Displays der Produktpräsentation und muss mehrere Anforderungen, die mitunter widersprüchlich erscheinen, erfüllen. Einerseits ist die Aufmerksamkeit der Messebesucher zu weckt, die zu präsentierenden Produkte sind in den Vordergrund zu rücken und zugleich sollte die Gestaltung ansprechend sein und ein klar definiertes Österreichbild transportieren.
Cermaks Antwort auf diese Vorgaben sind ästhetisch ansprechend ausgestaltete Entwürfe, die zwischen heiter-beschwingt und modern anzusiedelnd sind. Sie sind technisch durchdacht und hochwertig ausgeführt. Es zeigt sich eine Kontinuität der Messegestaltung seit den 1930er-Jahren, gleichzeitig aber auch, dass ephemere Bauten aktuelle stilistische Entwicklungen schneller reflektieren können als Bauten langen Bestandes.

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