Selber kneten. Modellbasiertes Entwerfen zwischen Originalität und Nachbildung

Selber kneten. Modellbasiertes Entwerfen zwischen Originalität und Nachbildung

Das Modellieren hat beim Entwerfen von Architektur in der Nachkriegsmoderne eine besondere Rolle gespielt. Zumindest dem Anspruch nach hat es in paradigmatischer Weise das zeitgenössisch weit verbreitete Ideal erfüllt, originär und voraussetzungslos zu agieren und den Entwurfs- als Experimentalprozess zu stilisieren. Jedes Bauprojekt, so die zugespitzte Lesart dieser Denkfigur, würde demnach in sich autonom, „ganz von vorn” angegangen ohne jegliche Art von Bindung, die aus dem konkreten Projekt hinausweisen würde. Ähnlichkeiten, Bezüge, Anlehnungen oder Analogien, etwa zu vorangegangene Bauten oder Bauepochen, sind gemäß diesem Ideal ausgeschlossen.
Der Beitrag verfolgt dieses Ideal entlang konkreter Entwurfsprozesse bundesdeutscher Architekten der Nachkriegszeit, etwa Carlfried Mutschler aus Mannheim und Justus Herrenberger aus Braunschweig.

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